Okavango Delta

Heute erwartet Sie das UNESCO Weltnaturerbe Okavango Delta: Sie unternehmen eine ganztägige Pirschfahrt im offenen Geländewagen mit Ranger bis tief ins Moremi Wildreservat. Picknick-Mittagessen unterwegs! Nach einem ausgefüllten Safaritag mit Tierbeobachtung und grandiosen Landschaftseindrücken kehren Sie zurück nach Maun. Tipp: Wer will, kann den Rückweg für einen Panorama-Rundflug im Kleinflugzeug über das östliche Okavango Delta nutzen! Von oben ist die Wasserlandschaft, die mit unzähligen Palmeninseln gespickt ist, besonders eindrucksvoll zu sehen (fakultativ, 195 €). Lodge bei Maun*** (F/M)

Heute geht es um 6 Uhr früh los. Wir sind dicker angezogen als im Skiurlaub, denn es ist hier nachts kalt, etwa 5 Grad, aber auf dem offenen Jeep mit Tempo 80 fühlt es sich noch sehr viel kälter an.

Zunächst haben wir etwa eine Stunde Fahrt auf einer ordentlich geteerten Straße zurückzulegen. Bald mischt sich in den Nachthimmel der erste dünne Streifen Rot am Horizont hinter dem flachen, lockeren Wald. Schnell färbt sich der Himmel orange und bald steht er förmlich in Flammen. Wir fahren dem Sonnenaufgang entgegen. 

Dann erreichen wir den Zaun, der das Wildgebiet vom Weidegebiet abgrenzt. Ab jetzt fahren wir langsam, denn wir sind auf der Pirsch und wollen die wilden Tiere sehen. Das erfordert ein gutes Auge. Die Driver vor Ort sind darin sehr geübt, wissen, wo die Tiere sich etwa aufhalten und können Spuren lesen und auch das Verhalten der Tiere interpretieren. Aber wir schauen natürlich auch mit. Der schmale Pfad, auf dem wir fahren, ist holprig und hat viele Schlaglöcher. Wir hopsen dauernd auf und ab oder rüber und nüber. Da braucht man keine Physio mehr und in ein Karussell will man danach auch nicht mehr, das wäre viel zu lasch.

Heute ist wohl unsere letzte Gelegenheit, einen Leoparden zu sehen, der einzige der BigFive, den wir noch nicht gefunden haben.

Die Crew im Auto vor uns hält an und wir sagen „oh, die haben einen Leoparden gefunden“. Die Aufregung wächst. Als wir an den Platz kommen sehen wir ... einen Rotbauchwürger. Das ist ein Vogel mit leuchtend rotem Bauch, amselgroß mit schwarzem Kopf und Flügeln. Ein wunderschönes Tier. Vater fotografiert und ... oh Schreck, der Vogel ist nicht scharf. Mist, aber Vater stellt die Kamera jetzt richtig ein, kürzere Belichtungszeit. Peter hat seine Aufnahmen längst gemacht.

 

 

Stärkster Anziehungspunkt Botswanas ist wohl das Delta des Okavango und das in ihm liegende Moremi Wildreservat. Dieser eineinhalbtausend Kilometer lange, aus Angola kommende Fluss ergießt sich mit dem gesamten Wasser, das er mit sich führt in einem riesigen Delta in die Kalahari. Die jährlich 5 bis 12 Mrd. mitgebrachten Kubikmeter des flüssigen Nass setzen eine Landfläche von 6000 km² permanent und rund 15 km² in Flutzeiten (Juni bis August) unter Wasser. 

Das Moremi-Wildreservat ist ein 4871 km² großer Naturschutzpark in Botswana und gilt als eines der schönsten und aufregendsten Schutzgebiete der Welt. Das Moremi-Reservat bildet das Herz des Okavango-Deltas, es erstreckt sich vom nordöstlichen Teil bis in den Westen des Deltas hinein und bedeckt von diesem fast ein Drittel der Gesamtfläche. Es gibt eine erstaunliche Anzahl an Tieren: Elefanten, Büffel, Giraffen, Löwen, Leoparden, Geparden, Wildhunde, Hyänen, Schakale und alle Arten von Antilopen, große und kleine.

 

 

Nun halten sie schon wieder an, fotografieren und wenden dann. Als sie an uns vorbeikommen, sagt Marina „Leopard“. Unser Fahrer wendet und fährt vom Patt herunter direkt in den Wald. Vater sieht das gefleckte Fell hinter einem Busch, unser Fahrer fährt noch weiter in den Wald.... und da sitzt er, auf einem kahlen Baumstumpf, als würde er für uns posieren. Dann steht er auf und trottet in aller Ruhe durch das hohe Gras in den Wald. Hierhin können wir ihm nicht folgen. Vater filmt ihn, solange er sichtbar ist. Und dann zeigt er das Bild, gestochen scharf. 

Der Leopard ist nach Tiger, Löwe und Jaguar die viertgrößte Großkatze.

Der Leopard wird 90–190 cm lang, den 60–110 cm langen Schwanz nicht mitgerechnet. Männliche Leoparden wiegen etwa 40–90 kg und haben eine Schulterhöhe von 70–80 cm. Was Leoparden fressen, richtet sich in erster Linie nach dem Nahrungsangebot des jeweiligen Lebensraumes. So haben Leoparden ein außerordentlich breites Beutespektrum, das von Käfern über Reptilien bis hin zu Vögeln und Großsäugern reicht. Wenn irgendwie möglich, versuchen Leoparden aber, Säugetiere im Gewicht von 30 bis 50 Kilogramm zu erbeuten. 

Wir grinsen über alle Backen, so freuen wir uns. Wir haben die BigFive gesehen und abgelichtet. Auftrag erledigt. Ab jetzt Entspannung.

 

 

 

 Nun kommt die Sonne heraus und wärmt uns ein klein wenig auf, wir sind komplett durchgefroren. Am Eingang des Moremi-Wildreservats machen wir gutgelaunt Frühstück: Lunch-Paket und frischer Kaffee aus der Thermoskanne. 

Wir sehen Impalas, Zebras, Giraffen, Elefanten aus nächster Nähe, direkt im Busch neben uns. Die Tiere schauen uns mit großen Augen an, Biggi haben es die Giraffen angetan. Sie stutzen, wenn wir vorbeifahren, schauen uns mit ihren großen langbewimperten Augen an und fressen dann weiter die Blätter von den Bäumen. Sie sind größer als die Bäume.

Ein Elefantenjunges läuft vor uns über den Weg. Da kann die Mama nicht weit sein. Richtig, sie wartet auf der anderen Seite im Gebüsch. 

Wir sehen viele Vögel, den Glanzstar, die Gabelracke, Kiebitze und Schreiseeadler, wir sehen die Vögel auf den Bäumen und im Flug und hören auch ihre Rufe.

Ein Selbstfahrer kommt uns entgegen, unser Fahrer fragt nach Besonderheiten. Er sagt Gepard und zeigt ein Bild. Wir fahren weiter. Otto ruft „Stop, ein Leopard“ – unser Fahrer setzt ein Stück zurück und tatsächlich sehen wir das Tier gerade noch geschmeidig durch die Büsche davonschleichen. Leoparden sind sehr scheu. Vater hat ihn gerade noch erwischt und zeigt stolz das Foto.

 

Nun kommen wir in die Gras Savanne. Goldgelbes Buschmann Gras, soweit das Auge reicht. Das ist die Heimat der Geparden ... und wir haben Glück, hinter einem kahlen Baumstumpf sitzt er. Als wir vorbei fahren springt er auf und verschwindet im Gras. Vater fotografiert und wir sind restlos begeistert. Unser Fahrer bestätigt unser großes Glück, denn Geparden werden hier sehr selten gesichtet.

Dieses Mal können wir nicht nachfahren, denn das Buschland ist zu dicht und außerdem sind wir nun im Nationalpark und dürfen die Wege nicht verlassen. Unser driver meint auch, wir seien zu nahe am Office des Rangers. 

Die in ihrem Jagdverhalten hoch spezialisierten Geparde gelten als schnellste Landtiere der Welt. Gestalt und Körperbau der Art unterscheiden sich deutlich von anderen Katzen. Aufgrund seines Körperbaus ist der Gepard das schnellste Landtier der Welt. Er erreicht im Lauf bis zu 93 km/h, kann diese hohe Geschwindigkeit aber nur etwa ein bis zwei Sekunden durchhalten. Die durchschnittliche Spitzengeschwindigkeit des Gepards beim Sprint beträgt mit 53,11 km/h deutlich weniger als die höchste bisher gemessene.

 

Weiter geht die abenteuerliche Hüpf- und Schaukelfahrt. Wir kommen jetzt in das feuchtere Gebiet des Okavango. Es gibt hier viele Wasserlöcher und auch Sumpfgebiete. Hier sehen wir eine Flusspferd-Mama mit Kind in der Sonne im Schilf am Rande eines Wasserlochs liegen. Das Kleine geht schwimmen und taucht dann unter. Wir passieren drei abenteuerliche Brücken aus lose verbundenen kleinen Baumstämmen, die rütteln und klappern und ächzen als wir drüber fahren. Wir fahren ganz langsam. Nach einiger Zeit kommen wir an einem Campingplatz in der Nähe des Park Office an. Hier machen wir Lunch aus der Packung. Vorher aber sehen wir an einem Wasserloch noch einen Gelbschnabelstorch, einen Schlangenhalsvogel und in der Mitte des Tümpels lugen zwei große Augen und Ohren raus. Fast übersehen wir die beiden super gut getarnten kleinen Krokodile am Ufer, die sich in der Sonne wärmen. Eins schlüpft gerade ins Wasser. 

 

 

Vom Zeltplatz zum Flugplatz ist es nicht mehr weit. Von dort starten wir mit einer 14-sitzigen Propellermaschine zurück nach Maun. Vorher aber bedanken wir uns bei unserem ausgesprochen kundigen und engagierten Fahrer mit einem etwas größeren tip und machen auch noch ein Foto mit ihm. 

Der Flug ist ein weiters Highlight. Wir haben natürlich dieses optionale Angebot gebucht, denn die Rückfahrt über die Schaukelpiste muss man nicht noch einmal haben. Wir überfliegen das Okavango Delta. Es ist das im North West District Botswanas gelegene Binnendelta des Okavango. Es wird im Süden durch die Kunyere- und Thamalakane-Spalten begrenzt, die als hydrologische Barrieren quer zum Okavango verlaufen und eine südliche Fortsetzung des Großen Afrikanischen Grabenbruchs (Great Rift Valley) darstellen. Der Okavango fächert sich dabei auf und versickert im Kalaharibecken bzw. verdunstet zu großen Teilen. Dabei bildet er inmitten der semi-ariden Kalahari mit über 20.000 Quadratkilometern eines der größten und tierreichsten Feuchtgebiete Afrikas. Seit 2014 gehört das Okavangodelta zum UNESCO-Welterbe. 

Wir sehen Wasserläufe und -löcher, hellgrüne Sumpfflächen, Grasflächen, Büsche und Bäume von oben. Die Ebene erstreckt sich von Horizont zu Horizont. Wie Spielzeug sehen die Bäume und Tiere aus etwa 300 m Höhe aus. Wir sehen Impalas und Elefantenherden, einzelne Giraffen sieht man auch von oben schreiten. Wir sehen Flusspferde und etwas heller graue dicke Tiere an einem Wasserloch. Das sind Nashörner. Nun haben wir heute auch noch Nashörner gesehen. Ein erfolgreicher Tag. Wir hatten heute so großes Glück, so viele Tiere zu sehen.

Die Maschine liegt ruhig in der Luft. Pilot und Copilot machen uns ab und zu auf Tiere aufmerksam. Man sieht ihnen an, dass sie ihren Job gerne machen. 

Dann sieht man Rinder und Ziegenherden, einzelne Esel und Zäune. Und schon erkennt man die ersten Hütten und Häuser von Maun, einer typisch afrikanischen Stadt, nicht herausgeputzt, aber mit viel Baumbestand. Wir landen sanft und rollen zu unserem Standplatz. Von dort werden wir mit einem kleinen Bus zum Flughafen-gebäude gefahren. 

Da es ein Inlandflug war, geht das Auschecken ohne Formalitäten. Wir fahren mit unserem Safari-Bus, den Sven gestern hier am Flughafen abgestellt hat, zurück zur Lodge.

 

Es ist erst halb fünf Uhr. So haben wir heute noch schön Zeit zum Duschen und setzen uns vor dem Abendessen vor unsere Hütte. Ich ruf noch die Oma an, die schon gute Fortschritte bei ihrer Reha macht. Die Nena ist gerade bei ihr und sagt, dass der Opa sich sehr schön kümmert. 

Zu Abend gibt es Eland und Ochsenschwanz mit Gemüse und Salat, Tomatensuppe und Apfelstrudel und ein Abschiedskonzert

 

 

Zahlen und Fakten zum Tag

 

 

     
Gefahrene Strecke ?? km  
Unterkunft               Thamalakane River Lodge  
Restaurant    
Aktivitäten  Pirschfahrt