Windhoek

Abschied von Afrika

Fahrt nach Windhoek für Besichtigungen oder letzte Souvenireinkäufe. Am Nachmittag Transfer zum Flughafen und Abschied von Ihrem Reiseleiter. Rückflug nonstop nach Deutschland. (F)

Unser letzter Tag in Afrika führt uns zurück nach Windhuk. Heute sind tatsächlich Wolken am Himmel, das haben wir hier noch nicht gesehen. Hat der Regentanz gestern sofort gewirkt? Noch mal 3 Stunden Fahrt auf schnurgerader Teerstraße durch die Kalahari Richtung Westen, dann erreichen wir unser letztes Ziel, die Hauptstadt Namibias. 

 

Von der Schwerinsburg haben wir eine tolle Aussicht über die Stadt. Sven erklärt uns die wichtigsten Gebäude aus der Ferne, da er uns ungern mitten in der Stadt aussteigen lassen oder gar herumführen will. Er sagt, das Risiko überfallen zu werden ist sehr hoch, und am letzten Tag noch Ärger muss auch nicht sein. Die Kriminalität hier ist in den letzten paar Jahren dramatisch angestiegen. Wo vor zehn Jahren noch alles friedlich und sicher war, herrscht jetzt höchste Angst, vor allem unter der weißen Bevölkerung sagt Sven. Er selbst hat sein sehr schönes Haus in der Stadt aufgegeben und ist mit seiner Familie „aufs Land“ gezogen, weil auch bei ihnen eingebrochen wurde.

Windhuk liegt im Windhoeker Becken, dem annähernd geographischen Mittelpunkt des Landes, auf rd. 1700 Metern Höhe, eingefasst zwischen den Erosbergen im Osten, den Auasbergen im Süden und dem Khomashochland im Westen und Norden. 1840 wurde Windhoek erstmals urkundlich erwähnt und 1890 als moderne Stadt gegründet. 2011 hatte es 322.500 Einwohner, bei einem jährlichen Bevölkerungszuwachs von etwa 4,5 Prozent. Das Gebiet um Windhoek wurde bereits vor mehreren tausend Jahren von den San bewohnt. Mit rund 20 % der Gesamtbevölkerung Namibias ist Windhoek das mit Abstand bedeutendste Wirtschaftszentrum des Landes. Aufgrund einer anhaltenden Dürre hat Windhoek seit Anfang 2016 eine unsichere Wasserversorgung. Einsparungen von mindestens 40 Prozent wurden empfohlen um Trinkwasser bis zur kommenden Regenzeit bereitstellen zu können. 

 

 

 

  

Die wichtigsten Gebäude sehen wir dann bei einer kleinen Stadtrundfahrt vom Bus aus. Nur an der Christuskirche steigen wir aus und schauen auch mal in die evangelische Hauptkirche Windhuks. 

Die Schwerinsburg ist die größte der drei Burgen von Windhoek. Momentan ist die Schwerinsburg in privatem Besitz, war aber bis Anfang 2013 Wohnsitz des italienischen Botschafters in Namibia. Sie wird streng bewacht. Als wir in den Innenhof schauen wollen, verweist uns ein grimmiger Security-Mann mit der Hand an seiner Waffe. Also lieber nur ein heimliches Foto aus sicherer Entfernung.

 

Die Christuskirche wurde von 1907 bis 1910 erbaut für die Windhoeker Gemeinde der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Namibia. Sie gilt als Wahrzeichen der Stadt.

Der 24 m hohe Kirchturm wurde wie der Rest der Kirche aus Quarzsandstein gebaut. Die Ausnahme sind das Portal und der Altar, die aus Marmor bestehen. Der Sandstein als einziges lokales Baumaterial stammt aus der knapp 30 km entfernten Guche-Ganus-Farm. Die Farbverglasungen im Altarraum wurden von Kaiser Wilhelm II. gestiftet und in Nürnberg hergestellt. Die Orgel wurde in Ludwigsburg von dem bekannten Orgelbau-Unternehmen     E. F. Walcker & Cie gefertigt. Die drei Glocken der Christuskirche wurden 1910 von der Glockengießerei Franz Schilling in Apolda gegossen.

Die Fenster wurden nach dem langen Transport falsch herum eingebaut, mit der Innenseite nach außen. Dies fiel erst gegen Ende des letzten Jahrhunderts auf, als ein Experte für Kirchenfenster die Kirche als Tourist besuchte. Danach wurden alle Fenster ausgebaut und die vormalige Außenseite nach innen gedreht, was den künstlerischen Wert der Fenster erhöhte.

 

Der Tintenpalast in Windhoek ist Sitz des Parlaments von Namibia, der Nationalversammlung. Er gilt als typisches Beispiel eigenständiger deutscher Kolonialarchitektur. In Anspielung auf „die zahlreichen Schreiberlinge und ihren hohen Tintenverbrauch“ nannte die deutsche Bevölkerung das Gebäude spöttisch „Tintenpalast“. Der Palast ist von einem großen Park – den sogenannten Parlamentsgärten – umgeben, der sich bei der Stadtbevölkerung großer Beliebtheit erfreut.

 

Das Unabhängigkeits-Gedenkmuseum ist ein Nationalmuseum in der namibischen Hauptstadt Windhoek. Es ist seit dem 21. März 2014 der Öffentlichkeit zugänglich und in der Bevölkerung nicht unumstritten. Das Museum wurde vom nordkoreanischen Bauunternehmen Mansudae Overseas Projects errichtet. Eine Statue beim Treppenaufgang zum Museum zeigt Gründungspräsident Sam Nujoma.

Zum Abschluss sehen wir noch den wertvollsten Rohstoff, den Afrika zu bieten hat: Diamanten.

Sven schickt uns in eine Diamanten-Werkstatt, wo wir von einer Diamantenexpertin einen Grundkurs in Edelsteinkunde genießen dürfen. In einem eigens gesicherten Raum schleift ein Spezialist gerade einen Diamanten. Die ausgestellten Stücke stellen sicher einen nicht unerheblichen Wert dar. Die Veranstaltung dient natürlich auch und vor allem dem Verkauf der wertvollen Ware. Da Touristen aber oft nicht so viel Geld für ein Souvenir übrig haben, gibt es auch etwas günstigere Produkte. Besonders beliebt soll der Tanzanit sein, ein blau bis violetter Stein, den es nur in einer Mine am Kilimandscharo gibt und der somit zehnmal seltener als Diamanten ist. Angeblich hat er aktuell eine jährliche Wertsteigerung von über 20 Prozent. 

Wir lassen uns überzeugen und kaufen ein paar „Erbstücke“ für unsere lieben Kinder. Die Reise war so teuer, …

 

Der Rest der Reise ist schnell erzählt. Sven stellt uns noch seinen Sohn vor, der fließend in drei Sprachen von 1 bis 10 zählt und dafür ein ordentliches Trinkgeld kassiert. Die Fahrt zum Flughafen dauert eine knappe Stunde, dann Koffer ausladen, Verabschiedung und einchecken für den Heimflug. 

Gut zwölf Stunden später sind wir wieder 8.000 Kilometer nördlich in der Heimat (zu Lande wären es gut 11.000 km und einige Tage länger).

Zahlen und Fakten zum Tag

 

 

     
Gefahrene Strecke / Flug 261 km / 8119 km  
Unterkunft                  
Restaurant    
Aktivitäten