Durch das Otjivasondu Tor Einfahrt in den Etosha Nationalpark und Erkundung des westlichen Parks, der besonders untouristisch ist. Zweifelsfrei ein Höhepunkt dieser Reise ist die Übernachtung im Camp Okaukuejo im Zentrum des Etosha Nationalparks. Hier ist nach Einbruch der Dunkelheit am beleuchteten Wasserloch zu beobachten, wie sich die verschiedensten Tiere, je nach Charakter laut und forsch (Elefant) oder sehr umsichtig und behutsam (Antilopen), dem Trinkwasser nähern. Okaukuejo Camp***° (F)
Der Etosha-Nationalpark ist ein Naturschutzgebiet im Norden Namibias und zählt zu den bedeutendsten Wildreservaten Afrikas. In Namibia ist er mit Abstand der wichtigste und bekannteste Nationalpark. Heute umfasst der Park eine Fläche von fast 22.300 km² und ist zum Schutz des Wildes komplett eingezäunt!
Im Park selbst befindet sich im östlichen Teil eine etwa 5.000 km² große Salzpfanne, welche durch Austrocknung des Binnendeltas des Kunene und dessen Flussbettverlagerung vor etwa 2 Millionen Jahren entstand.
Tiere: Elefant, Nashorn, Löwe, Leopard, Gepard, Zebra, Giraffe, Springbock
Maps Tag 7
Tag 6 – Etosha West
Die Sonne geht hinter den Büschen am Hotel auf und zaubert die gegenüberliegenden Berge rosarot. Nach einem ordentlichen Frühstück machen wir uns auf den Weg in den Etosha Nationalpark.
In einem Supermarkt am Stadtrand kaufen wir noch Proviant für den Tag ein und Sven sagt, wir dürfen hier den Bus nicht alleine lassen. Er hat recht, denn flugs ist eine junge Frau hier mit einem ganzen Schwarm kleiner Jungs. Sie bettelt, die Jungs lugen, ob sie in den Bus können. Otto gibt der jungen Frau 10 Namibia Dollars und darf dann auch fotografieren.
Als wir die Stadt verlassen, durchfahren wir eine Termitenlandschaft. Meterhohe weiße schmale Hügel ragen aus dem Boden. Der wesentliche Teil des Baus liegt jedoch unter der Erde, der sichtbare Teil dient der Belüftung. Hochhausexperten schauten sich diese Technik ab.
Die Tiere holen Holzfasern und verarbeiten sie. Neben den Termitenhügeln wächst deshalb oft ein Pilz, der aussieht wie ein großer Champignon. Den kann man essen. Die Einheimischen sammeln und verkaufen ihn und verdienen sich ein kleines Zubrot damit.
Nach etwa einer Stunde Fahrt machen wir eine kurze Entsorgungspause an einem Rastplatz. Als Sven den Bus starten will, macht der keinen Zucker mehr. Wir sind entsetzt. Hier mitten in der Wildnis – und Aldred ist auch nicht mehr dabei … Sven bleibt äußerlich jedenfalls locker. Er kramt das Überbrückungkabel aus dem Werkzeugfach und stellt sich an die Straße. Das erste Fahrzeug nach 5 Minuten rast vorbei, legt dann jedoch eine Vollbremsung hin, dass es nur so staubt und kommt zurück. Wir können es nicht glauben, da steht „Powerbat“ auf dem SUV. Das ist ein Werkstatt-Service-Wagen, also alles wird gut. Nach mehreren vergeblichen Startversuchen springt unser Motor tatsächlich wieder an, jetzt nur nicht wieder ausmachen bis wir am Ziel sind.
Ziemlich genau um 12 durchfahren wir das Tor zum Etosha Nationalpark. Ab jetzt darf man das Auto nicht mehr verlassen. Unsere Männer haben deshalb zusammengeholfen und unser Dach ausgeklappt. Ganz komfortabel unser SafariBaby.
Wir fahren durch eine weite Ebene, dicht bewachsen mit Bäumen und Sträuchern. Als die Landschaft hügelig wird sehen wir die ersten Giraffen, etwa 6-8 Stück. Die langen Hälse ragen weit über die niedrigen Baumkronen. Sie ziehen langsam voran, plötzlich h stehen sie still und schauen alle in eine Richtung. Sven vermutet, dass sie etwas entdeckt haben. Wir finden es nicht heraus.
Grad als uns Sven erzählt, dass man an dem Baum mit Kappe sieht, welche Tiere hier leben, sehen wir sie schon, die zwei Giraffen, ein alter und ein junger Bulle. Man sieht das an der Größe und Farbe.
An einem der ersten angefahrenen Wasserlöcher finden wir dann schon das zweite der "Big Five", ein stattliches Nashorn, das in sicherer Entfernung darauf wartet ungestört ans Wasserloch vorzukommen. Elefanten gibt es ab hier viele. Aufgrund des guten Wasserangebots sind sie auch gut drauf und schneiden Grimassen, messen ihre Kräfte und kacken auf die Straße. Zebras, Gnus und Antilopen finden in ganzen Herden ihren Weg an die Wasserstellen. Gut, dass unsere Reise im Winter, also der Trockenzeit stattfindet, sonst würden wir wohl die meisten Tiere nicht zu Gesicht bekommen.
So fahren wir eine Wasserstelle nach der anderen an, um zu schauen, wer gerade seinen Durst löscht. Eine Tränke mit besonders vielen Giraffen und Zebras lässt die Kameras glühen. Und dann steht da auch im Hintergrund noch ein Nashorn. Unser zweiter von den BigFive.
Wir machen einen Stopp an einer gesicherten Raststätte. Hier dürfen wir aussteigen und auf die Toilette gehen. Über eine Holzbrücke gelangt man zu einem feudalen Ausguck auf ein Wasserloch außerhalb der Umzäunung. Eine Herde Zebras und eine Herde Gnus stillen hier ihren Durst, auch ein Oryx-Bulle und ein paar Springböcke nehmen ein paar tiefe Schlucke. Unser Bus springt zum zweiten Mal nicht an. Wir müssen wieder überbrücken, aber hier gibt es genug hilfsbereite Ranger.
Auf der Weiterfahrt erklärt Sven uns interessante Neuigkeiten von den Tieren:
Zebras sind immer proper, nie dürr. Das liegt daran, dass sie eine Wurmkultur im Magen haben, die sich von dem gefressenen Grasbrei ernährt. Wenn eine Zebrakuh kalbt, sondert sie sich von der Herde ab. So lernt das Kalb ihr Streifenmuster, das ist wie ein Fingerabdruck. Das Kalb frisst den Kot der Mutter, so kommt die Wurmkultur in Gang.
Die Unterschiede zwischen asiatischen und afrikanischen Elefanten. Der afrikanische hat zwei Nasen am Rüssel, drei Zehen vorne, vier hinten, Weibchen haben auch Stoßzähne, die Ohren sind viel größer (das wussten die meisten aber schon) ...
Plötzlich ein lauter Schlag neben dem Bus. Wir haben unsere Markise verloren. Von dem heftigen Rütteln auf den Wellblechpisten haben sich die Nieten gelöst und konnten die Markise nicht mehr halten. Sven fährt zurück und steigt verbotenerweise aus, um das Teil hereinzuholen. Wir schauen angespannt hinaus, dass nicht ausgerechnet hier ein Raubtier herumschleicht, aber alles geht gut.
Zwei Elefantenbullen queren unseren Weg, der eine bleibt auf der Straße stehen und verrichtet in aller Ruhe seine Geschäfte ohne sich um uns wild fotografierende Touris zu kümmern. Elefanten verständigen sich übrigens mit ganz tiefem Brummen außerhalb unserer Hörfrequenz.
Geschichte des Etosha Nationalparks
Der Etosha-Park wurde bereits unter deutscher Verwaltung im Jahre 1907 vom damaligen Gouverneur von Deutsch-Südwestafrika, Friedrich von Lindequist, zum Naturschutzgebiet erklärt. Das damalige Schutzgebiet war aber 4-mal so groß wie das heutige. Der Grund für die Bildung des Schutzgebietes war, dass der ehemals reiche Wildbestand durch Wilderei und hemmungslose Großwildjagd fast gänzlich ausgerottet war.
Das Schutzgebiet wurde ab 1928 verkleinert und 1958 und 1967 wurden weitere Verkleinerungen durchgeführt und mit Beginn der 70-er Jahre erhielt es die heutigen Grenzen und wurde im Jahr 1973 durch einen 1700 km langen Zaun komplett eingezäunt.
Tierwelt und Natur
Der Name Etosha kommt aus der Sprache der Oshivambo und bedeutet großer weißer Platz. Im Etosha Nationalpark findet man mehr als 110 Säugetierarten und 340 verschiedene Vogelarten.
Durch die Einzäunung des Etosha-Nationalparks sind die dort lebenden Tiere auf das vorhandene Wasser- und Nahrungsangebot angewiesen. Deshalb geschieht die Wasserversorgung durch Wasserlöcher, die zum Teil natürlichen Ursprunges sind, aber auch künstlich versorgt werden.
Im westlichen Teil des Nationalparks, der für Touristen ohne Führer bisher nicht zugänglich war, gibt es 5 natürliche und 27 künstliche Wasserstellen, während es im östlichen Teil 29 natürliche und 12 künstliche Wasserstellen gibt. Diese sind Lebensgrundlage für die Tiere im Etosha und dienen auch für die Touristen zur Wildbeobachtung. In die Karte, die der Tourist an einem der Eingangstore zum Nationalpark erhält, sind die Wasserlöcher und die Zufahrtswege eingetragen.
Insgesamt gibt es für den Nationalpark 4 Zugänge: im Osten das von Lindequist-Tor; im Norden das Nahale IyaMpinga-Tor (oder auch King Nehale Gate); im Süden das Andersson-Tor und im Westen das Otjovasondu-Tor.
(Quelle: Wikipedia)
Die Landschaft verändert sich. Wir kommen in eine Savannengrasebene mit vereinzelten niedrigen Bäumen. Rechtzeitig vor der Dämmerung erreichen wir unser heutiges Ziel.
Das Okaukuejo Restcamp liegt in der Nähe des Andersson-Tores, des Haupteingangs in den Etoscha Nationalpark. Das Camp bietet 102 Zimmer und einige Campingplätze. Die Hauptattraktion ist hier mit Sicherheit das beleuchtete Wasserloch, das zu jeder Tages- und Nachtzeit besucht werden kann. Das Restcamp verfügt weiterhin über ein Restaurant, eine Bar, einen Kiosk, einen Laden für Grundnahrungsmittel und einen kleinen Souvenirladen.
Gleich nach dem Bezug unserer Zimmer suchen wir in der weitläufigen Anlage die Hauptattraktion. Doch das Wasserloch ist verlassen, als wir hinkommen. Enttäuschung macht sich breit unter den zahlreich anwesenden Schaulustigen. Dann, kurz vor Sonnenuntergang, taucht eine Giraffe am Horizont auf, dann ein einzelner Elefant. Der läuft zielstrebig zum Wasser, „wenigstens einer“ sagen wir. Und dann kommen sie plötzlich um die Ecke: Eine ganze Herde Elefantenmamas mit verschieden großen Babys, zwei ganz winzige sind dabei. Wir sind begeistert, Elefanten am Wasserloch vor der rot untergehenden afrikanischen Sonne, Fotografenherz was willst du mehr?
Nach dem Essen gehen wir sofort wieder zum Wasserloch. Jetzt sind eine Nashorn Familie mit einem superfrechen Kleinen dort. Der Vater nimmt ein Bad, später auch das Kleine. Sechs Giraffen stehen am Wasserloch, fünf passen auf, eine trinkt, im Spagat, denn der lange Hals kann nicht bis zum Boden geneigt werden. Das sieht recht lustig aus. Dann kommt ein mächtiger Elefantenbulle daher getrabt. Die Giraffen stolzieren in aller Ruhe gemächlich davon.
Später zischt das kleine freche Nilpferd den riesigen Elefantenbullen an, die Eltern haben Mühe es zurückzupfeifen.
Sehr spät gehen wir schweren Herzens zurück in unser Zimmer, um ein wenig zu schlafen, morgen ist wieder ein anstrengender Tag. Aber hier im „Amphitheater der Natur“ ist keine Ruhe. Kenner wissen, die Raubkatzen kommen noch irgendwann, aber darauf können wir doch nicht mehr warten. Am nächsten Morgen erzählt jemand, er hätte gegen 4 Uhr Löwen brüllen gehört.
Zahlen und Fakten zum Tag
Gefahrene Strecke | 394 km | |
Unterkunft | Okaukuejo Restcamp | |
Restaurant | ||
Aktivitäten |