Der letzte Tag in Island ist für uns angebrochen. Bevor wir heute abend wieder heimwärts fliegen, wollen wir uns zum Abschluss unserer Reise noch die Halbinsel Reykjanes anschauen mit dem Touristen-Highlight "Blue Lagoon". Der Blick aus dem Fenster zeigt Sonne, blauen Himmel - und einen Regenbogen über dem Meer. Das verheißt nichts Gutes.
Die blaue Lagune ist für jeden Island-Touristen ein absolutes Muss. Mitten in ein Gebirge aus schwarzer Lava ist die Spa-Anlage gebaut, die vor allem wegen ihres milchig-türkisen Wassers so besonders ist. Etwa 5 km nördlich der Ortschaft Grindavík wurde Anfang der siebziger Jahre das Thermalfeld Svartsengi erschlossen. Über Bohrlöcher wird aus rund 2.000m Tiefe 240°C heiße Salzlauge gefördert. Nachschub liefert Meerwasser, das über Spalten in die Erdkruste eindringt und in der Tiefe erhitzt wird. Mit Hilfe des Dampfes wird Grundwasser erhitzt und über Pipelines in die umliegenden Ortschaften verteilt, wo es zum Beheizen von Häusern genutzt wird. Der kondensierte und stark mineralhaltige Dampf wird in eine Senke geleitet. Im Laufe der Zeit hat sich ein kleiner See, die Blaue Lagune, gebildet. Das Wasser ist stark mit Kieselsäure und Salz angereichert und vor einigen Jahren bemerkten an Psoriasis Leidende eine Milderung der Symptome nach einem Bad in der Lagune.
Folgenden Blog-Beitrag habe ich zum Glück vor der Reise gefunden:
"Leider ist die Blaue Lagune inzwischen nicht nur in den Sommermonaten total überlaufen und es ist angesichts der Besuchermassen kein großes Vergnügen mehr, ein Bad zu nehmen. Die Eintrittspreise betragen je nach Saison bis zu 45 Euro pro Person - viele Gäste empfinden es als Abzocke, wenn sie im Nachhinein sehen, was dafür geboten wird. Die Sauberkeit in den Umkleideräumen und Duschen lässt oft sehr zu wünschen übrig, dem mehr oder weniger tiefen Sumpf aus feuchten Sockenfusseln entgeht man am besten durch Badesandalen. Besonders appetitlich ist der viel gerühmte Mineralienschlamm am Grund der Lagune - er besteht inzwischen an den meisten Stellen wenigstens zur Hälfte aus Haaren, Pflastern und anderem Abfall. Etwas gewöhnungsbedürftig ist auch die Vorstellung, dass täglich hunderte Menschen sich den Peelingschlamm auf den Körper schmieren und dann im Wasser der Lagune wieder abwaschen, mitsamt allen Hautschuppen und Dreck, der sich dabei löst. Daher nur anschauen!!! nicht reingehen!!"
Danke für den Tipp !!
Das nächste Ziel, die Steilküste von Krísuvíkurbjarg, ist einer der bekanntesten Vogelfelsen des Landes. Mittlerweile hatte es jedoch angefangen zu regnen und die 9 km Schlammpiste bis zur Küste wollten wir am letzten Tag nicht mehr riskieren. Daher gleich weiter zum Hochtemperaturgebiet beim Weiler Krýsuvík, es nennt sich auch Austurengjar. Es handelt sich hier um einen aktiven Vulkan. Dies erkennt man an den Solfataren von Seltún und einem weiteren in der Nähe gelegenen Gebiet mit heißen Quellen sowie an den Solfataren an den Berghängen des Sveifluháls. In einer Tiefe von 1000m beträgt die Temperatur bereits 200 °C. Dadurch schien es einfach, das Hochtemperaturgebiet der Energiegewinnung nutzbar zu machen. Ein Bohrloch wurde in den 1990er Jahren gesetzt und versorgte die Stadt Hafnarfjörður mit Energie. 1999 explodierte die Anlage allerdings und seither wird das Geothermalgebiet nicht mehr wirtschaftlich genutzt.
Allerdings ist das Gebiet inzwischen touristisch etwas erschlossen. Zu den blubbernden Schlammtöpfen führen Holzstege.
Wie schon morgens befürchtet wurde der Regen und Wind so schlimm, dass man gar nicht mehr aus dem Auto konnte. So beschlossen wir den Rest des Tages in Reykjavik in einem warmen Restaurant zu verbringen. Dort angekommen besserte sich das Wetter jedoch wieder etwas, so dass wir noch ein bisschen bummeln konnten und schließlich mit dem Aufzug auf den Turm der Hallgrimskirkja fuhren um einen letzten Blick auf die Stadt zu werfen.
Und dann war es soweit, Abschied nehmen von Island, einem faszinierenden, malerisch-mystischen Fleckchen Erde im Nordatlantik. Der Tacho unseres Mietwagens zeigte am Flughafen dann 3.067 gefahrene Kilometer, doppelt so viel wie geplant - aber jeder Kilometer war es wert.
Zahlen und Fakten zum Tag
Start / Ziel | Gardur / Keflavik |
Gefahrene Strecke | 151 km |
Unterkunft | - |
Restaurant | - |
Aktivitäten |
Blaue Lagune, Krysuvik Thermalgebiet, Reykjavik |