Island 2015

2. Tag  Golden Circle

Früh sind wir schon um 6 hiesiger Zeit aufgewacht. Sind aufgestanden und haben uns gefreut, dass wir so früh dran sind und viel Zeit für die geplanten Besichtigungen haben. Dann zum Frühstück. Reichlich Angebot:  Kontinental mit allem was das Herz begehrt: Wurst, Käse, Eier, Marmelade. Toast  und Knäckebrot, frisches Obst du Gemüse, Joghurt, Haferflocken, Cornflakes. Danach wollte der Vater am Flughafen das Auto holen bei Budget. Schreck: lange Schlange. Dauer Autoabholung bei  2 volle Stunden. Die hatten trotz des Andrangs voll die Ruhe weg. Um ½ 11 statt um ½ 9 starten wir.

Aufgrund des für morgen angekündigten Regens entscheiden wir uns kurzfristig, schon heute den Golden Circle zu machen. Es sollte sich als sehr sinnvolle Planänderung erweisen.

 

Þingvellir

Durch grüne Landschaften fahren wir zum ersten Ziel: Þingvellir. Ein mystischer Ort, an dem die alten Isländer Versammlungen abhielten und Recht sprachen. Später wurde dort die Verfassung unterschrieben. Dort treffen die eurasische und amerikanische tektonischen Platten zusammen und es entstand eine Schlicht, die Allmanja Schlucht, die jedes Jahr um 2 cm auseinander driftet.

 

Wikipedia beschreibt das so:

Þingvellir [θiŋkvetlir] ist ein Ort und ein Nationalpark im Südwesten von Island, etwa 40 km östlich der isländischen HauptstadtReykjavík am Nordufer des Sees Þingvallavatn. Zur Zeit der Besiedlung trafen sich zentral in Þingvellir Reitpfade aus allen Teilen des Landes.

Hier wurde bereits um 930, also am Ende der Landnahme durch vor allem norwegische Wikinger, einmal jährlich während zwei Wochen im Juni die traditionelle gesetzgebende Versammlung Alþing abgehalten. Sie hatte sowohl gesetzgeberische als auchGerichtsbarkeits-Funktionen. Es handelt sich um eines der ältesten Parlamente der Welt – nach denen in Griechenland und imRömischen Reich der Antike. Es bestand bis ins Jahr 1798, als die Dänen das Althing auflösten.

Im Jahr 1000 wurde in Þingvellir die Annahme des Christentums beschlossen.

An diesem historischen Ort wurde auch am 17. Juni 1944 die Republik Island ausgerufen und 1994 deren Fünfzigjahrfeier begangen.

Noch heute sind am Rande des Parlamentsplatzes und an mehreren Orten der Schlucht verwitterte und überwachsene Steinmauern der damals mit Zeltplanen überdachten Lagerstätten zu sehen.

Þingvellir liegt inmitten einer Grabenbruchzone (Riftzone) und umgeben von vier aktiven Vulkansystemen, darunter der Hengill am Südufer des Sees Þingvallavatn. Der Fluss Öxará durchströmt den Nationalpark und formt an der Schlucht Almannagjá einen sehenswerten Wasserfall, den Öxarárfoss.

U. a. an diesem Ort (und im weiteren Umfeld) wird auch das Auseinanderdriften der amerikanischen und europäischen tektonischen Platten durch imposante Felsspalten und Risse sichtbar, vor allem an der Almannagjá (Allmänner-Schlucht) oder auch der Silfra-Spalte. Die tektonischen Verschiebungen zeigen sich auch in den häufigen Erdbeben.[3] In den letzten 10.000 Jahren ist das Land beidseits der Schlucht Almannagjá um 70 Meter auseinandergedriftet und der Talboden hat sich um ca. 40 Meter gesenkt.

Außerdem macht sich der Vulkanismus bemerkbar. Die Gegend befindet sich mitten auf der westlichen aktiven Vulkan- und Riftzone. Dies erklärt die vier aktiven Vulkansysteme, unter deren Einfluss sie liegt: Neben Hengill sind das noch Hrómundartindur, Hrafnabjörgund Prestahnjúkur.

Der Ort gehört mit dem Wasserfall Gullfoss und den Geysiren des Haukadalur zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Islands, dem sogenannten Golden Circle.

Zum 1000-jährigen Jubiläum des Althing wurde Þingvellir im Jahr 1930 zum Nationalpark erklärt.

2004 wurde der Nationalpark durch die UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

Am 31. März 2010 stürzte ein Teil der „Allmännerschlucht“ ein. Dabei kamen keine Personen zu Schaden. Der Gehweg in die Talmulde ist nach Reparaturarbeiten wieder passierbar (Mai 2013).


 

 

Wir wandern zur Kirche und dem 5 giebligen Haus, in dem heute der Premierminister wohnt, wenn er sich an diesem Ort aufhält. Von dort weiter am Ösarar entlang flussaufwärts, einem sehr,  sehr klaren Fluss bis hin zum Ösararfoss, einem ansehnlichen Wasserfall. Das Wetter ist erstaunlich gut. Sehr sonnig. Wir ziehen alle Jacken aus.

 

 

Weiter geht die Wanderung zum Lösberg, dem Versammlungsort der Goden, vor der Kulisse der Lava Wände der Allmännerschlucht. Vorher kommen wir noch an einem tiefen Becken des Öxarar vorbei. Hier hat man früher Hexen ertränkt. Diebe wurden erhängt.



Mit dem Auto geht’s weiter zum Gebiet der heißen Quellen. Die Landschaft ist wunderschon. Mit grünen Flechten überzogene vulkanische Tafelberge säumen den Horizont. Davor hellgrünes niedriges Buschwerk mit roten, gelben und blauen kleinen Blumen. Ein herrliches Bild.

Geysir

Der Strokkur (deutsch Butterfass) ist ein Geysir in Island. Er befindet sich neben dem nur noch selten ausbrechenden Großen Geysir im Heißwassertal Haukadalur auf dem Gemeindegebiet von Bláskógabyggð im Süden der Insel. Seine Ausbrüche erfolgen regelmäßig im Abstand von ca. 10 Minuten und manchmal bis zu dreimal kurz hintereinander. Die kochende Wassersäule des Strokkur erreicht eine Höhe von 25 bis 35 Meter. Unmittelbar vor dem Ausbruch bildet sich eine blaue Blase, die innerhalb einer Sekunde platzt und den Ausbruch einleitet.



Gulfoss

Das letzte Ziel für heute: der Gulfoss, ein gigantischer mehrstufiger Wasserfall des Hvari, der erst 10 m und dann im rechten Winkel zur Laufrichtung noch einmal 20 m in die Tiefe donnert. Er führt mehr Wasser als die Niagarafälle.  Ein  Schotterweg aus schwarzem Lavaschotter führt  zu einem Plateau fast bis zum Oberlauf. Man wird nass von der hochsprühenden Gischt und steht dann praktisch mitten am hinunterstürzenden Wasser.  Von dort aus  kann man alle Stufen betrachten, sieht wie das Wasser mit aller Gewalt in die Schlucht stürzt  und dann das wieder ruhig gewordene Wasser weiterziehen. Die Sonne geht unter und es ist gut, dass wir Fleece und Windjacke dabei haben.

Zum Gulfoss gibt’s zwei Geschichten. Die erste erzählt von einer Bauerstochter, die sich mehrfach dafür eingesetzt hat, dass am Gulfoss kein Kraftwerk errichtet wird. Erst gegen die Engländer, dann gegen die Isländer. Am Ende hat sie es geschafft und das Gebiet wurde zum Nationalpark erklärt. Sie gilt als die erste Umweltaktivistin Islands und man hat ihr eine Skulptur mit ihrem Portrait gewidmet. Das steh am Weg zum Wasserfall. Die zweite rankt sich um den Namen Godafoss :  Goldener Wasserfall. Es gibt drei Theorien.




Die erste sagt, der Wasserfall heißt so, weil die untergehende Sonne reinscheint und ihm eine goldene Farbe verleiht, die zweite besagt, der Name kommt vom Regenbogen, den man in der Gischt sieht, wenn die Sonne reinscheint. Dies haben wir mit eigenen Augen gesehen und fotografiert. Die dritte sagt, ein Bauer in der Nähe wollte sein Gold nicht vererben und hat‘s in den Wasserfall geworfen. Das haben wir leider nicht gefunden.

Skalholt

Heimwärts besuchen wir noch die Bischofskirche in Skalholt, eine große, jedoch schlichte weiß verputze Kirche mit einem Jesusbild als Mosaik im Altarraum. Das erinnert an das Mosaik in der Reundorfer Kapelle.

Skálholt besteht aus einer relativ großen Kirche, der Skálholtsdómkirkja (erbaut von 1956 bis 1963), dem Wohnsitz des Weihbischofs und einem kleinen Schulkomplex. Der Ort ist trotz seiner geringen Größe von bemerkenswerter Bedeutung für die Geschichte des Landes, war er doch seit dem Mittelalter neben Hólar der wichtigere Bischofssitz von Island (gegründet 1056). Damit hatte Skálholt als kulturelles und politisches Zentrum über viele Jahrhunderte ähnliches Gewicht wie Þingvellir. Die erste Lateinschule des Landes wurde Ende des 12. Jahrhunderts in Skálholt gegründet. 1550 wurden hier der letzte katholische Bischof Islands, Jón Arason, und seine Söhne hingerichtet. 1801 wurde der Bischofssitz nach Reykjavík verlegt. Heute befindet sich hier noch ein Weihbischofssitz.


Die Hekla ([ˈhɛʰkla], isländisch für Haube) ist ein 1491 m hoher Vulkan im Süden Islands, auf dem Gemeindegebiet von Rangárþing ytra. Die Hekla ist der Zentralvulkan einer 40 km langen Vulkanspalte und mindestens 6600 Jahre alt. Der Berg gehört zu den drei aktivsten Vulkanen Islands.


Wir beziehen unser Appartment in Selfoss und essen in unserer Küche zu Abend. Danach heiße Dusche, denn inzwischen ist es ziemlich kalt geworden.

Zahlen und Fakten zum Tag

 

Start / Ziel  Keflavik / Selfoss
Gefahrene Strecke   237  km
Unterkunft

 Selfoss Appartments

Restaurant

 Brotzeit daheim

Aktivitäten


 Thingvellir Wanderung

 Geysir-Gebiet

 Gulfoss

 Skalholt