Island 2015

7. Tag  Skogafoss

 

Die ganze Nacht über hat es gestürmt, so dass man den Wind laut hat heulen hören. Früh wachen wir bei grauem Himmel und Regen auf. Das wird heute ein nasser Tag. Aber wir sind ja für alles gerüstet.

 

Die 100 m über den Parkplatz zum Restaurant, wo es Frühstück gibt, reichen, um die mühsam getrockneten Sachen gleich wieder zu durchnässen. Macht nix, erst mal ordentlich und gemütlich frühstücken. Das gelingt. Es gibt alles, was das Herz begehrt und warm ist es auch.

 

Wir ziehen alles an was wir an warmen und regendichten Sachen haben. Hose und Regenhose, Rollkragenpulli, Fleecejacke, Wolfskinjacke. Zusätzlich kommen die Regencapes in den Rucksack. Los geht’s. Der Eyjafjallayökull, der dem schönen nordischen Holzhotel seinen Namen gab, versteckt sich zum Abschied hinter dicken Wolken und einer Nebeldecke.


Die Fahrt vorbei am Seljalandsfoss ist extrem stürmisch. Die Windböen mit gut 30 Knoten fegen das Auto fast von der zum Glück recht breiten Straße. Wir sehen Wasserfälle, die nie unten ankommen - weil der Sturm sie erfasst und quer zur Steilstufe verbläst.


Die Fahrt führt uns am Eyjafjallajökull ... vorbei. Ein paar Schautafeln zeugen von der Gewalt des Ausbruchs 2010. Das kleine Museum schenken wir uns, da ein blaues Loch im Himmel uns zum nahe gelegenen Skogafoss lockt.

Heute liegt zum Glück nur eine Regenwolke auf dem Vulkan
Heute liegt zum Glück nur eine Regenwolke auf dem Vulkan

Der Skógafoss ['skouːaˌfɔsː] (Waldwasserfall) ist ein Wasserfall des Flusses Skógá im Süden Islands. Er liegt beim Ort Skógar in der Gemeinde Rangárþing eystra unterhalb des Eyjafjallajökull an einer ehemaligen Steilküste.

Nachdem die Küstenlinie sich nach Süden verschoben hatte, blieb über Hunderte von Kilometern ein Steilabfall vom isländischen Hochland Richtung Meer übrig.

An einer solchen Stelle ergießt sich der Skógafoss über eine Breite von 25 Metern 60 Meter in die Tiefe.

An der östlichen Seite des Wasserfalls führt ein berühmter Trekkingpfad, der Laugavegur, hinauf zum Pass Fimmvörðuháls und weiter über die Þórsmörk nachLandmannalaugar.

Tatsächlich erreichen wir den Skogafoss bei Sonne. Das gibt herrliche Ansichten. In der hochaufspritzenden Gischt des Wasserfalls bildet sich wieder einer dieser farbenprächtigen Regenbögen, die wir bisher nur in Island erlebt haben. Traumhaft schön. Island wird uns auch als Land der Regenbögen in Erinnerung bleiben.

Wir steigen die steilen Eisenstufen hoch, um den Fall auch von oben zu sehen und klettern über eine hölzerne Stehleiter über einen Schafszaun. Hier führt der berühmte Laugavegur am Skoga entlang, flussaufwärts. Der Weg führt an vielen imposanten Wasserfällen und Stromschnellen vorbei. Riesige Felsbrocken bilden Hindernisse, gegen die der Fluss schäumt, Inseln teilen die Wassermassen. Oftmals sind sie mit Blumen bewachsen, deren leuchtende Farben man vom höherliegenden Ufer gut erkennt, manche tragen auch die hier gedeihenden niedrigen Birken.

 

Inzwischen hat es zu regnen begonnen Wir ziehen die Regencapes über. So sind wir für jedes Wetter gerüstet. Heute ist es nicht wirklich kalt und wir schwitzen sogar unter unseren Zwiebelschichten und unter der Bergauf-, Bergabführung des Weges. Der Weg hat sich im Regen teilweise in glitschigen Morast verwandelt und ist nicht einfach begehbar. Man muss auch einige kleine Wasserläufe überqueren, über ins Wasser gelegte Steine balancieren.

 


Jeder Wasserfall hat seine eigene Form und Gestalt, einer scheint schöner als der andere und so sind plötzlich 1 ½ Stunden vorbei. Noch den nächsten Wasserfall hinter der nächsten Biegung anschauen… Dann kehren wir um. Inzwischen fallen die Wolken vom Himmel und alles ist grau. Zurück am Ausgangspunkt, dem Skogafall, angekommen , gönnen wir uns noch einen Nahblick ganz am Ursprung des Wasserfalls, dort wo die Gischt hochstäubt. Patschnass sind wir eh. Hier sind endgültig nur Aufnahmen mit der wasserfesten GoPro möglich.

 


Nun schnell die nassen Sachen runter und ins Auto. Eigentlich wollen wir gleich ins Hotel nach Vik. Aber es ist erst drei Uhr und so fahren wir noch zur südlichsten Stelle Islands, der Halbinsel Dyrholaey.

 

Das Kap, das zum Meer hin schroff abfällt, ist vor 80.000 Jahren bei einem submarinen Vulkanausbruch als Insel entstanden. Im Osten sieht man die Reynisdrangar, das sind schwarze Felsnadeln. Die Spitze des Kap bildet ein Felsentor, durch das Schiffe fahren können. Manche Seefahrer nannten die Insel deshalb auch Portland.

 

Dort hinzufahren war eine sehr gute Idee. Es tobt der Wind und türmt die Wellen des Atlantiks meterhoch auf. Sie brechen gegen die Felsen und die Gischt spritzt haushoch auf. Ein Naturschauspiel, das man nur bei schlechtem Wetter erleben kann. Wir können uns gar nicht losreißen und bleiben eine ganze Stunde.

 


Nun geht’s aber wirklich ins Hotel. Es heißt Katla Hofdabrekka und ist ein neues, sehr schönes Hotel mit mehreren langgezogenen flachen Gebäuden. Es gibt dort einen warmen HotPot und eine Saune, die wir ausgiebig nutzen, während im Zimmer unsere Sachen trocknen. Nach einer zusätzlichen heißen Dusche essen wir im warmen Bett zu Abend.

Zahlen & Fakten zum Tag


Start/Ziel


Gefahrene Strecke


Unterkunft


Restaurant


Aktivitäten

 

   

Hellisholar / Vik i Myrdal

 

115 km

 

Hotel Katla Hofdabrekka

 

 

 

Seljalandsfoss

Skogafoss Wanderung

Halbinsel Dyrhólaey bei Vík