10 Tipps für Reykjavik
Reykjavik ist die nördlichste Hauptstadt Europas und ist der ideale Ausgangspunkt für Tagestouren oder Rundreisen um die Insel. Aber auch die Stadt selbst ist einen Besuch wert und bietet neben spannender Architektur auch verträumte Gassen, allerlei spannende Läden und tolle Restaurants.
Tipp #1: Parken in Reykjavik
Kostenfreie Parkplätze in Reykjavik sind leider rar und finden sich rund um die Hallgrimskirkja. Am Wochenende muss man hier manchmal ein wenig warten, wir haben aber immer einen Parkplatz gefunden. Verschiedene Parkhäuser oder Parkplätze in der Laugavegur bieten ebenfalls Parkmöglichkeiten. In der Innenstadt gibt es Parkzonen von P1 bis P3, die sich auf die erlaubte Parkdauer beziehen. Rund um die Einkaufsstraßen finden sich nur P1-Parkzonen, um zu verhindern, dass die Innenstadt von Langzeitparkern blockiert wird.
Tipp #2: Bummeln auf dem Laugavegur und Skolavördurstigur
Reykjavik bietet viele kleine tolle Geschäfte, die neben dem üblichen Touri-Schnickschnack auch wirklich tolle Einzelstücke, nordische Highlights oder Läden, die ganz Gewöhnliches aber Schönes zu bieten haben. Zum Bummeln und Shoppen eignen sich am besten die beiden Straße Laugavegur und Skolavörðurstígur. Die Buchhandlung Eymundsson bietet eine breite Palette an internationaler und nationaler Literatur, tolle Bildbände, wirklich hübsche Souvenirs und eine gute Auswahl an zeitgenössischer Musik.

In dieser Eisdiele gibt es leckeres aber teures Eis. Die (normalgroße) Kugel kostet ca. 3 Euro. (Softeis ist günstiger bei der dreifacher Menge).
Der Christmas Shop bietet das ganze Jahr über Weihnachtsfeeling und bringt dem Besucher neben einer Menge Kitsch auch ein wenig die isländische Tradition der 13 Weihnachtsmänner näher. Man kann zudem die Frankierung für einen Brief an den Weihnachtsmann kaufen. Der Brief wird in den großen roten Briefkasten vor dem Geschäft eingeworfen und zur Weihnachtszeit erhält man dann eine Antwort vom (isländischen) Weihnachtsmann.
Kreative und witzige Street-Art findet man in der ganzen Stadt. Dazu haben wir schon an unserem Ankunftstag ein paar Highlights verbloggt, schaut doch mal rein.
Tipp #3: Besuch der Hallgrimskrikja
Die imposante Hallgrimskirkja ist das Wahrzeichen der Stadt und schon aus der Ferne zu sehen. Das Innere der Kirche ist ähnlich puristisch wie der äußere Eindruck, aber wir finden es hier wirklich schön. Vor allem die umklappbaren Kirchenbänke sind eine tolle Erfindung. Im Sommer finden hier regelmäßig Orgelkonzerte mit internationalen Organisten statt. Möchte man einem Orgelkonzert im Rahmen des International Organ Summer lauschen klappt man die Bank Richtung Orgel; für die Gottesdienste lässt sich die Lehne einfach Richtung Altar kippen.
Tipp #4: Reykjavik von oben
Ein Blick auf die bunten Dächer von Reykjavik ist nicht nur hübsch anzuschauen, sondern zeigt auch wie überschaubar die Stadt doch ist. Vom Wasserspeicher Perlan am Rand der Stadt blickt man auf Reykjavik in der Ferne und den kleinen innerstädtischen Flughafen. Viel schöner ist die Aussicht vom gut 75 Meter hohen Turm der Hallgrimskirkja. Mit dem Aufzug (700 ISK pro Person) geht es bequem hinauf und eröffnet einen völlig neuen Blick auf die Stadt.
Tipp #5: Das isländische Phallus-Museum Reykjavik
In Reykjavik muss man natürlich auch für das überaus wahrscheinliche schlechte Wetter einen Plan B haben. Unter den zahlreichen Museen der Stadt ist das isländische Phallusmuseum sicherlich das Skurrilste. Mehrere 100 Exponate zeigen meist in Formalin konservierte Penisse diverser Säugetiere. Es klingt so skurril wie es ist. Da findet sich das über 70 kg schwere Geschlechtsteil eines Wals ebenso wie der fast mikroskopische kleine Penis eines Hamsters.
Wem das noch nicht verrückt genug erscheint: Auch ein menschlicher Penis findet sich seit dem Tod des ehemaligen Besitzers unter den Exponaten. Deutlich ästhetischer kommen da die
in Silber gegossenen Geschlechtsteile der isländischen Handballnationalmannschaft daher. Auch für weitere Exponate wurde gesorgt: Es gibt bereits mehrere Kandidaten, die nach
ihrem Tod ihr bestes Stück dem Museum zur Verfügung stellen wollen (die notariell beglaubigte Kopie des Testaments hängt gerahmt im Mueseum).
Für uns war jedoch das wirklich skurrilste hier: Jeder Imbisswagen im hinterletzten Teil der Insel akzeptiert Kreditkarten, hier konnte man den Eintritt von 800 ISK jedoch nur bar
bezahlen.
Tipp #6: Sonnenfahrt im Hafen von Reykjavik
Sólfar heißt die wohl berühmteste Skulptur der Stadt, die in fußläufiger Entfernung zum Opernhaus Harpa unmittelbar am Ufer steht. Die Bedeutung des Namens Sonnenfahrt rührt von der Position der Skulptur her, sie zeigt Richtung Norden.
Tipp #7: Die berühmteste Hot-Dog-Bude Islands
Hinter dem Namen Bæjarins Beztu Pylsur verbirgt sich das insgeheime Wahrzeichen Reykjaviks. Ein unscheinbarer Imbisswagen am alten Hafen, der allein durch die meterlangen Warteschlangen auf sich aufmerksam macht. Was es hier zu gibt? Die angeblich besten Hot Dogs auf ganz Island. Die Bude ist so berühmt, dass selbst Bill Clinton hier schon einmal vorbeischaute. Unser Fazit: Der Imbisswagen ist Kult, die Hot Dogs auch lecker, aber sie schmecken nicht besser anders als an allen anderen isländischen Hot Dog Buden.
Tipp #8: Entspannung rund um den Tjörnin
Der Tjörnin ist ein See in Reykjavik an dessen Ufer das neue Rathaus der Hauptstadt steht. Dort gibt es für Besucher ein tolles Reliefmodell von Island zu bestaunen. Jede Menge Vögel tummeln sich am und auf dem See und obwohl Reykjavik ohnehin eine so entspannte Stadt ist findet man hier die berühmte isländische Ruhe. Für Jogger und Radfahrer ist es hier ebenso eine Oase wie für Schlittschuhfahrer im Winter.
Tipp #9: Fast-Food Tipps für Reykjavik
Die Isländer lieben Fastfood und entsprechend finden sich auch zahlreiche kulinarische Angebote dafür in Reykjavik. Wer hier jedoch die üblichen amerikanischen Burgerbrätereien vermutet, den müssen wir enttäuschen. Vor wenigen Jahren wurden die letzten Filialen auf der Insel geschlossen. Dafür gibt es in der Hauptstadt jede Menge kreativer kleiner Läden, die leckeres Fastfood in gemütlicher Atmosphäre kredenzen.
Aus eigener Erfahrung können wir das Restaurant 73 empfehlen, das auf seiner Karte neben leckeren Snacks als Vorspeise eine große Auswahl an Burgern bietet. Die Epic-Version ist wirklich nur etwas für Ausgehungerte, die Tiny-Version ist wesentlich normaler als es scheint. Spannend liest sich auch die große Auswahl an verschiedenen Biersorten.
Der Chuck Norris-Grill auf der Laugavegur ist allein durch die berühmten kultigen Zitate schon einladend. Kulinarisch erwarten uns hier verschiedene Burger wie der Double Chuck Burger, der zusammen mit leckeren Pommes und scharfer Chili-Mayonaise serviert wird. Die Burger sind lecker; schade, dass es im Laden nicht noch ein bisschen mehr Chuck-Norris Flair gibt.
Tipp #10: Restaurant Laekjarbrekka & Restaurant Caruso
Zwischen den Läden auf der Laugavagur gibt es neben Fast Food auch leckeres isländisches Essen mit frischen regionalen Zutaten. Der übliche fangfrische Fisch steht hier ebenso oft auf der Karte wie Lammgerichte oder Fischsuppen.
Das Restaurant Laekjarbrekka liegt am Ende des Laugavegur und bietet auf seiner Karte verschiedene Menüs für Mittags und Abends und leckere regionale à la Carte Gerichte. Auch der berüchtigte fermentierte Hai, Stockfisch oder gegrillter Papageientaucher steht auf der Vorspeisenkarte.

Seesaibling mit Kartoffelpüree, Fenchelgemüse und Sauce Hollandaise
Eine gute Mischung aus italienischer und isländischer Küche bietet das Restaurant Caruso. An einem Samstag Abend mussten wir hier ohne Reservierung leider ca. 40 Minuten auf einen Tisch warten aber im schicken Bar/Cafe-Raum lässt sich die Zeit gut vertreiben. Das Restaurant ist gemütlich und mit einem Tisch direkt am Fenster kann man entspannt das Treiben in der Fußgängerzone beobachten. Die Karte bietet allerlei Leckereien: Knoblauchbrot mit Käse überbacken, Kabeljau mit Sauce Hollandaise, Gemüse und gebackener Kartoffel oder Lachs mit Kräuterkruste, Gemüse, gebackener Kartoffel und einer leckeren Honig-Limetten-Sauce. Die Atmosphäre ist gemütlich und der Service ausgesprochen freundlich – kein Wunder, dass das Caruso auch bei Einheimischen sehr beliebt ist. Es empfiehlt sich nicht nur am Wochenende hier eine Reservierung. Besonders nett: Am nächsten Tag wollten wir hier nur ein Dessert essen, was normalerweise nicht gern gesehen wird. Da wir am Tag zuvor aber lange auf den Tisch warten mussten durften wir doch „nur“ für das Dessert Platz nehmen.

Die Fischgerichte schmecken hier wie überall auf Island ausnahmslos gut, mit dem Fang des Tages liegt man immer richtig.

Schokoladenkuchen mit flüssigem Kern ist ein beliebtes Dessert auf Island und für uns das Highlight eines guten Essens.