10. Tag   Hell´s Gate und Okere Falls

Freitag, 25.11,2016

Heute Hells Gate – Okere Wasserfall – Polynesian Spa

Heute nur eine kurze Tour in der näheren Umgebung von Rotorua, da wir mal ausschlafen wollen und da es heute außerdem den ganzen Tag regnen soll.

Gegen ½ 11 sind wir am Hells Gate Vulkangebiet. Wie der Name schon sagt, gibt es hier nicht die schön gefärbten Pools, sondern kochende Mud Pools, schwarze Ink Pools und Fumerolen, sowie vom Schwefel gefärbte Felswände / Steine, oft mit Sulfatkristallen drauf, geformt wie kleine Nadeln. Stalagtiten und Stalagmiten. Das ganze Gebiet dampft und stinkt nach Schwefel. Der Park passt zum Regenwetter und dem bedeckten Himmel.

Heißestes Gebiet, die meisten Pots haben Temperaturen von 100 Grad. Das Herz der Geothermik nur 2 km unter der Oberfläche.

Hells Gate Spa

Der erste Pool, Hurutine nach einer Maori Prizessin benannt, die dort für ihr Volk gestorben ist. Wie und unter welchen Umständen wird nicht gesagt. Blubbert schlammfarbig, warme Schwefelschwaden wehen einem entgegen.

Hells Gate, benannt von Bernard Shaw, der beim Anblick des kochenden und brodelnden Pots sagte: so muss der Eingang zur Hölle aussehen. Die Moari ließen wegen ihres guten Verhältnisses zu Shaw zu, dass der Pot in Zukunft englischsprachig benannt wurde. So wie auch weitere Pots wie zum Beispiel die Baby Adam Pools, die den Dichter an seinen kleinen Neffen erinnerten, so wie die Infant Pots. Ich fand‘s ja ein wenig unpassend die brodelnden schwarzen Hexenkessel mit Kindern in Verbindung zu bringen. Die Teufelsnamen sind da schon aussagekräftiger.

Kakahi Fall, im Buschwerk gelegen, der größte heiße Wasserfall auf der südlichen Erdhalbkugel. Die Maorikrieger duschten unter der 40 Grad warmen natürlichen Dusche das Blut von den Kämpfen und Kriegen weg, das Sulfatwasser heilte auch die mitgebrachten Wunden. Heute wird dem sulfathaltigen Wasser und Schlamm heilende Wirkung für Arthritis und Rheuma nachgesagt.

Vögel und Pflanzen – Vaters Fotos

Die Sache mit dem litter am Eingang in die große Runde, den man selber herausholen muss. Beherrschend in diesem Teil des Parks die Korokoro Sulfur Lakes, drei große, sehr heiße Seen. Dazwischen Felsboden mit gelben Schwefelkristallen überzogen. Schöner Blick über die Seen auf den Regenwald und dahinter Kiefernwald oder grüne Wiesenbedeckte Hügel. Welch ein Kontrast. Hier die Hölle, dort die sanfte Natur.

Teufelskessel schwarzer Schlamm mit Kreisen und Mustern drin, die von den kochenden Blasen zurückbleiben, die immer wieder hochkommen.

Kleiner schwarzer Vulkan, der alle 2 bis 3 Tage genug Druck aufgebaut hat, dass er ausbricht. Dann erreicht der heiße Schlamm einen Radius von 5 m ringsum.

Steaming Cliffs mit Wasser von 140 Grad, an der Oberfläche immer noch 120 Grad. Blasen spritzenden heißen Wassers können bis zu 3 m hoch werden. Der Name sagt genau aus, was man denkt, wenn man in dieses schlammfarbene Inferno schaut.

Dann noch erwähnenswert der Cooking Pool, in dem man ein Schwein in 2 Stunden gar kochen könnte. Zwar wurde es dann nach Sulfat schmecken, aber es wäre genießbar. Australian Pool, der die Form von Australien hat. Wir haben da mal die Lage von Perth gesucht. Medicine Pool, nur 40 Grad warm, der Vater hält die Hände rein. Der Schlamm wird für Heilzwecke benutzt s.o. und auch im zugehörigen Spa Bad verwendet.

Am Schluss Sodom und Gomorrah, wieder von Shaw, der Atheist war, jedoch die Bibel kannte. Ein würdiger Abschluss, kochender dunkler See mit Felsen drin an denen sich gelbe Schwefelkristalle gebildet haben.

 

 

Nachmittags Okere Wasserfall – Okere wird als kommerzielle Raftingstrecke benutzt. Schlauchboote mit einem Guide und bis zu 6 Abenteuerlustigen, man nennt sie heute Adrenalinjunkies. Aber auch Kajakfahrer.

Herrlicher Weg durch den Regenwald bei strömendem Regen. Die Jacken halten dicht. Hohe Baumfarne und andere neuseeländische Bäume, darunter niedrgeres Buschwerk, vorherrschend Teebäume. An mehreren Stellen kommt man zum reißenden Wildbach oder besser schon Fluß. Ganz unten steht man mit den Füssen fast im Wasser. Hier wird klar, welche Gewalt das Wasser hat. Hier möchte man nicht reinfallen.

Weiter oben kann man die Boote über zwei kleinere Wasserfälle herunterfahren sehen. Und noch weiter oben ein 7 m Wasserfall, der durch zwei Felsen eingeengt wird, so dass die großen Schlauchboote grade hindurch passen. Fehlequote 50%. Von 4 Booten schaffens 2, die andreen beiden stürzen der länge nach den Wasserfall hinunter, die Abenteurer gehen ins Wasser. Sieht spektakulär aus. Der Vater hat’s zufällig gefilmt. Wir erschrecken sehr, doch der Junge, der mit einer riesen Kamera das Geschehen festhält sagt. Die sind wohlauf. In der Tat sitzen die Burschen und Mädels bald wieder im Schlauchboot und grüßen gen Kamera. Das zweite Boot kentert sogar und wird kopfüber abgetrieben. Der Guide erkennt blitzschnell, dass da noch welche drunter sind, klettert auf’s Boot, hakt ein Seil ein und balanciert zur anderen Seite. Das Boot kippt wieder in seine Normallage und die Passagiere klettern wieder rein.

 

Weiter unten erfahren wir von Warnschildern, dass ab jetzt der Fluß richtig böse wird. Viele Unterwassergefahren, Stromschnellen. Schwierigkeitsgrad 5, nur noch für Erfahrene Wildwasserfahrer passierbar. Auch vom Schwimmen wird dringen abgeraten, auch in den Sammelbecken wie dem Trout Pool. Es seien schon viele Schwimmer dort ertrunken.

Jetzt heim, die nassen Jacken runter und einen heißen Kaffee/Kakao. Dann Polynesian Spa Bad. Natürlich geformte Steinbecken, mit Natursteinen gemauert vor dem Rotorua See. Herrliche Kulisse. Wassertemparaturen in 5 Becken zwischen 38 und 42 Grad. Dabei Blick auf den See und das gegenüberliegende Ufer. Das einzige, was die Ruhe stört: Ein Bus Japaner, die lauten Gespräche einiger sehr wichtiger Touris hören sich an wie das Gequacker von Fröschen „naunkaunmaun…“.

 

 

Wir suchen uns einen ruhigen Pool mit nur ein paar einheimischen ruhesuchenden Feierabendlern. 

Zahlen und Fakten zum Tag

 

Start / Ziel                     Rotorua  
Gefahrene Strecke      51    km
Unterkunft                    Fenton Court Motel   Rotorua  
Restaurant                     -  
Aktivitäten                    Hells Gate – Okere Wasserfall – Polynesian Spa