Samstag, 26.112016
Heute Reisetag in den Tongariro Nationalpark (Mordor). Auf dem Weg kurzer Stopp am Huka Wasserfall und kurzer Stopp am Hotel Chateau Tongariro.
Heute geht’s schon um ½ 10 los, denn wir wollen möglichst bald im Tongariro Nationalpark ankommen. Es ist schlechtes Wetter gemeldet und wir wollen, wenn’s geht, noch einen Blick auf die Vulkane erheischen.
Morgen soll’s Sturm geben. Daher haben wir – ein weiteres Mal – umgeplant und bleiben bis Montag im Gebiet, um die Tongariro Überquerung dennoch machen zu können, die in den Reiseberichten als sehr schön beschrieben ist. Der Preis ist allerdings ein kürzerer Besuch in Wellington und die Übernachtungen im Hotel Schloss Tangariro mit Blick entweder auf den Vulkan (Schicksalsberg) oder ins Tal (der Schlacht um Mitteerde).
Aber zurück zu heute. Auf dem Weg kommen wir am Huka Wasserfall vorbei.
Wikipedia: „Die Huka-Fälle sind eine Kaskade von Wasserfällen des Waikato River unweit seines Ursprungs im Lake Taupo in Neuseeland. Sie befinden sich im Taupo District, wenige Kilometer nördlich der Stadt Taupo. Der anfangs 100 m breite Fluss zwängt sich dabei in einen schmalen, nur 15 m breiten Canyon und spült durchschnittliche 140.000 Liter pro Sekunde über die einzelnen Stufen, um schließlich 11 m tief über die Klippe zu stürzen.“
Wild und weiß schäumend brausen die hellblauen Wassermassen auf den Haku Fall zu. Dort stürzen sie tosend in einer gewaltigen Gischt 7 m in die Tiefe und verwandeln den darunterliegenden Auffangpool in ein Farbenmeer aus hellem Blau und frischem Weiß, 200.000 Kunikmeter in der Sekunde. Wer da drunter gerät, hat keine Chance wieder heraus zu kommen.
Die Haku Wasserfälle galten bei den Maori als nicht befahrbar, da ein kleines Loch in den hölzernen Canoes das Boot zum Sinken brachte. Ein Maori Häuptling wäre bei dem Versuch fast zu Tode gekommen. Später gelang es europäischen Kanufahrern den Fall zu befahren. Heute fahren so genannte Jetboots als teure Touristenattraktion.
Der Fluß Waikato liefert insgesamt 15% der Energie Neu Seelands und liefert zudem Kühlwasser für drei weitere Wärmekraftwerke.
Eins Stück weiter südlich gelangen wir an den Taupo See, dem größten Neuseelands. Der Wind hat inzwischen aufgefrischt, der riesige See schlägt hohe Kappelwellen in kurzem Abstand gegen das Ufer. Man fühlt sich wie am Meer, selbst die Farbe des Wassers ist türkis grün in der Sonne. Hier ließe es sich jetzt schön in der Sonne liegen.
Wikipedia Auszüge:
„Die Māori gaben dem See den Namen Taupo nui a Tia, was ins deutsche übersetzt soviel bedeutet, wie „der große Umhang des Tia“. Tia war der Anführer des Waka Arawa, eines der Kanus mit dem die Māori von Hawaiki kommend Neuseeland besiedelten“
„Der See liegt in der Taupo Volcanic Zone in der Zentralregion der Nordinsel Neuseelands. … Der Lake Taupo ist 40 km lang, 28 km breit … Der Lake Taupo besitzt über 30 Zuflüsse. … Die drei größten Zuflüsse sind der Tongariro River, der Tauranga Taupo River und der Waitahanui River. Der Abfluss erfolgt ausschließlich über den Waikato River am nordöstlichen Ende des Sees.“
„Die Entstehung fast des gesamten heutigen Sees geht auf die eine gewaltige Eruption des Taupo-Vulkans zurück, die heute Ōruanui-Ausbruch genannt wird und zu den weltweit bedeutendsten Ausbrüchen der vergangenen 250.000 Jahre zählt. … Am Ende des sich über Wochen und Monate hinziehenden Ausbruchs kollabierte die Magmakammer unter dem Vulkan, wodurch sich eine sogenannte Caldera, eine 140 km2 große Senke bildete. Auch unmittelbar benachbarte Bereiche brachen nach, wodurch sich der Senkungsbereich auf über 500 km2 vergrößerte. Die Absenkung soll insgesamt 500 m betragen haben. Die Flüsse des Einzugsgebietes des heutigen Sees füllten die Senke mit Wasser, das sich schließlich bei der heutigen Stadt Taupo einen Durchbruch nach Norden schuf, wodurch der See seinen heutigen Wasserstand hält. An diesem Durchbruch entstanden die Huka Falls.“
Auf der nahen Straße fahren hunderte von Bikern in langen Trauben vorbei. In Turangi findet heute ein Volksradrennen statt. So viele sportliche Menschen. Respekt.
Am Nachmittag erreichen wir den Tongariro Nationalpark. Das Wetter hat sich eingetrübt, wie vorhergesagt. Wir fahren mit dem Auto hoch zum Ruapehu und gewinnen einen Eindruck von der vulkanisch geprägten Landschaft. Schwarzes Gestein mit gelben Moosen. Uneben und unbegehbar. Rauh und schön. Die Temperatur hat empfindlich abgenommen. Es bläst ein heftiger Wind. Wir holen unsere Jacken heraus. Vater macht Fotos von den Vulkanen, die Gipfel liegen bereits in den sich ausbreitenden Wolken. Eine ganze Horde Harley Davidsons fährt an uns vorbei die Serpentinen hoch.
Das Gebiet um den Ruapehu wird im Winter als Skigebiet benutzt. Wir fahren hoch bis zur Mittelstation. Dort liegt bereits alles im Nebel und es fängt heftig an zu regnen. Wir trinken einen Kaffee in der Skihütte und hoffen auf Wetterbesserung, jedoch vergebens.
Zurück ins Tal, wir schauen kurz am Chateau Tongariru vorbei, in dem wir ursprünglich übernachten wollten, die jedoch keine Verlängerung bis Montag bieten konnten, zu unserem neu gebuchten Hotel Plateau Lodge.
Der Inhaber sagt, dass es morgen Sturm geben soll, wir aber am Montag eine 50-50 Chance haben, die Tongariro Überquerung zu machen. Um 8 Uhr früh fährt das Shuttle zur Einstiegsstelle. Er gibt uns Tipps für schöne Wanderwege, wo wir auch morgen sicher wandern können.
Für heute nehmen wir uns noch zwei kleine Walks vor, den Ridge und den Mound Walk, bei denen man zu Aussichtsstellen auf die Vulkane laufen kann. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Die Wege waren schön zu laufen, zunächst durch Regenwald, dann durch alpines Buschwerk, beziehungsweise auf einen kleinen Hügel (Mound), der mit einer Gerölllawine aus 14 km Entfernung hierher transportiert wurde. Die Lawine begrub damals die bestehende Landschaft unter einer 12 m dicken Geröllschicht. Heute ist die Vegetation in ihrer ganzen Pracht zurückgekehrt.
So haben wir heute einiges über das Vulkangebiet gelernt. Allein, die Sicht auf die Vulkane stellte sich heute nicht mehr ein. Schade.
Wir kehren heute also recht früh in unser Hotel zurück und lesen noch ein bisschen im Internet über die Drehorte des „Hern der Ringe“. Hier ein Auszug zu Mordor
http://www.schwarzaufweiss.de/neuseeland/herr-der-ringe.htm
„Genau solch ein filmunabhängiger fantastischer Drehort ist der Tongariro-Nationalpark im Zentrum der Nordinsel, Schauplatz von Mordor, der Schattenwelt des finsteren Sauron. Der konische Mt. Ngauruhoe war Mt. Doom, der Schicksalsberg, darunter die Hochebene von Gorgoroth. Der Tongariro Crossing Track durch diese farbenprächtige, fast surreale Vulkanlandschaft (siehe Extra-Geschichte) ist die großartigste Tageswanderung Neuseelands.“
Zahlen und Fakten zum Tag
Start / Ziel Rotorua / Tongariro National Park | |
Gefahrene Strecke 211 | km |
Unterkunft: Plateau Lodge, National Park | |
Restaurant Burger von Eivins Bistro | |
Aktivitäten Huka Falls, Lake Taupo, Mt. Ruapehu, Ridge Walk, Mound Walk |