14. Tag   Wellington

hier unsere Stadtroute

Dienstag, 29.11.2016

Nach einer langen Fahrt vom Tongariro Nationalpark sind wir etwa um 3 Uhr nachmittags in Wellington, finden das Hotel dank der freundlichen Google Navigationsdame rasch. Vom netten Portier in unserm Hotel Capital View Motel erfahren wir, dass am Tongariro viele Touristen wegen des schlechten Wetters hängenbleiben und er bedauert ein wenig, dass wir nun für Wellington nur einen halben Tag haben, Er empfiehlt uns neben dem Kriegsmuseum das Stadtzentrum, die Cable Car und den Victoria Point, zum Essen die Cuba Street.

Als wir aus dem Gebäude treten empfängt uns heftiger Wind. Kein Wunder, Wellington ist durch die exponierte geographische Lage die windigste Hauptstadt der Welt und wird deshalb auch "windy city" genannt.

Nach wenigen Minuten sind wir in der Cuba Street. Uns empfangen viele kleine aneinandergereihte Restaurants, Bars, und Kaffees. Neben den Touristen halten sich auch viele einheimische hier auf. Wir sehen junge Studenten mit ausgefallener Kleidung und Rastalocken, manche barfuß. Wir sehen gut gekleidete Büromenschen, die Herren im gestreiften oder karierten Anzug mit bunten Krawatten, die Damen mit Röcken und sehr oft Turnschuhen dazu. Jogger im entsprechenden Outfit Laufen mitten durch den Lärm und Verkehr. Auch ein Bettler spricht uns an.

Dann gelangen wir an die Waterfront. Wir überqueren dazu einen Platz mit Kunstrasen, auf dem junge Leute es sich gemütlich gemacht haben, manche schlafen sogar. Am Hafen empfängt uns ein imitiertes Maori Schiff mit vielen typischen Holzschnitzereien, daneben Art Style Kaffees, mit legeren Sitzsäcken. Weiter geht’s an den Kais entlang, mit ihren Sheds, den alten Schiffsbaracken. Jede ist anders gestaltet. Am Hafen sehen wir die großen Fähren, eine wird uns morgen auf die Südinsel bringen, aber auch Güterschiffe und bunte Container. Der Yachthafen ist kleiner als in Auckland. Auch hier finden sich viele Bars und Kaffees und die Angestellten trinken hier ihr Feierabendbier.

 

 

 

Hinter den Kais ragt die Skyline auf, viele imposante Wolkenkratzer. Wir lesen Datacom, Fujitsu,  PWC, … Dann erreichen wir das Parlament, auch Behive genannt, wegen der Bienenstock förmigen Architektur. Es schließt sich an das altehrwürdige ursprüngliche Gebäude an. Hier sitzt der Ministerpräsident und auch der Stadtrat von Wellingon. Wir gehen noch zur Kathedrale weiter und wollen hier auch mal reinschauen. Allerdings erfahren wir von Plakaten an den Türen, dass diese gerade vorsichtshalber geschlossen ist, da das Nachbargebäude beim Erdbeben beschädigt wurde. Als wir ein Stück weitergehen, sehen wir es auch. Hinter der Straßensperre ist ein riesiger Bagger am Werk, die halb heruntergefallene Fassade komplett abzureißen. Die Leute gehen schon wieder vorbei, ohne neugierig zu schauen. Man hat sich schon daran gewöhnt. Nur Touristen fotografieren.

Uns fällt ein kohlrabenschwarzes kleine Gebäude zwischen all den Hochhäusern auf „ house without peer“. Darin ist eine Kneipe untergebracht.

Wir beschließen den Stadtrundgang und machen uns auf zur Talstation des CableCars. Von der Bergstation aus soll man eine schöne Übersicht über die Stadt haben. Es gestaltet sich nicht ganz leicht diese zu finden, da die Straßen mit Hochhäusern zugebaut sind. Schließlich geben uns zwei sehr nette einheimische Damen (die Neuseeländer sind alle nett, wie’s scheint) den Tipp durchs Hotel Cook durchzugehen und von dort mit dem Aufzug zur nächsten Straße runter zu fahren. Dort links geht’s dann gleich zur CableCar Station. So war’s und wenig später sitzen wir drin und lassen uns den Berg hochziehen. Wellington hat übrigens sehr viele sehr steile Berge und heißt deshalb auch San Francisco von Neuseeland. Oben angekommen schauen wir über die Stadt. Die Aussage war nicht gelogen. Man hat von hier einen herrlichen Blick über Stadt und Hafen. Es ist hier sehr windig, die Pinie an der Ausstiegsstelle bewegt sich fast bedrohlich und die Blätter rascheln laut. Auf den Botanischen Garten müssen wir verzichten. Zu wenig Zeit. Er soll sehr schön sein. Stattdessen gehen wir durch das angrenzende Hangviertel wieder nach unten in die Stadt, zu unserem Hotel. Auf diese Weise sehen wir schöne alte Villen, aus Holz, zum Teil mit geschnitzten Dachbalken. Wir sehen aber auch, dass die ursprünglich herrliche Lage dieser Villen durch die neuen Hochhäuser komplett verbaut wurde und wir sehen, dass die Häuser zum Tal hin ärmer und schäbiger werden. Ein heruntergekommenes ehemaliges Villenviertel. Imposant sind die Lagen der Häuser, Steilhanggrundstück ist hier noch gelinde ausgedrückt. Sie sind nur durch steilste Holztreppen nach oben oder unten zu erreichen, die Parkplätze abenteuerlich steil oder auf Holzflächen, die mit Balken geständert sind, überall hinten ein Balken, um dem Autofahrer ein Stopp zu signalisieren. Ein Stück zu weit nach hinten fahren wäre fatal. Die Grundstücke sind so steil, dass das höhere Haus praktisch aufs Dach des darunterliegenden schaut.

Wir gehen zurück ins Hotel und holen das Auto, um zum Victorias Lookout Point zu fahren. Eine verschlungene Straße führt serpentinenartig zum Gipfel. Mit jeder Biegung wird die Aussicht besser, die Villen schöner, die Grundstücke größer. Hier also das Reichenviertel mit grandiosen Ausblicken auf die Waterfront, den Hafen und die umliegenden engbebauten Hügel.

Oben ist es sehr, sehr windig. Die Stadt macht hier ihrem Titel windy city alle Ehre. Wir sind ausgerüstet mit Fleecejacke und Wanderjacke und frieren nach kurzer Zeit trotzdem jämmerlich. Aber die Aussicht … J

Man kann auf der Fläche einmal ringsherum laufen und sieht den Hafen mit den großen Schiffen und Verladekränen und Containern, davor einige alte hohe Pinien, dahinter die Skyscraper, die wir vorhin von unten betrachtet haben, ringsherum die Villen. Prächtig. Auf der anderen Seite sehen wir die vielen Sounds, ebenfalls von Hängen umgeben, mit vielen Villen besiedelt. Über diese Sounds fahren wir morgen zur Südinsel. Der Flughafen nutzt die Ebene zwischen zwei Hügeln. Er hat nur eine kurze Startbahn, die die Flieger zwingt gleich zu Beginn aufzusetzen. Vorne und hinten begrenzt die Tasman die Landebahn.

 

Wir warten die blaue Stunde ab und sehen die Lichter in der Stadt angehen, zuerst, am Hafen, dann die Straßenbeleuchtungen, die Werbeschriften an den Skyscrapern, als letztes die Lichter in den Büros, Wohnungen und Häusern. Ein weiterer schöner und interessanter Tag geht zu Ende. Wir machen im Hotel Brotzeit mit frischem Brot, Pfefferschinken und roten Bohnensalat mit Feta. Dann schnell ins Bett. Die Fähre geht um 8 Uhr. Um 7 müssen wir schon dort sein.

Auszüge Wikipedia

Wellington (Māori: Te Whanga-nui-a-Tara) ist die Hauptstadt von Neuseeland und, zusammen mit den angrenzenden Städten Lower Hutt, Upper Hutt und Porirua, nach Auckland der zweitgrößte Ballungsraum des Landes.

Wellington, offiziell Wellington City genannt, befindet sich an der Südspitze der neuseeländischen Nordinsel und hat rund 191.000 Einwohner (Stand 2013).[1] Das Gebiet in und um Wellington stellt das politische und kulturelle Zentrum des Landes dar und ist Mittelpunkt der neuseeländischen Film- und Theaterindustrie. Der Rang als Kulturhauptstadt Neuseelands ist jedoch durch das in diesem Bereich aufstrebende Auckland bedroht.[2] Bekanntheit erlangte Wellington auch für seine malerische Lage zwischen Naturhafen und grünen Hügellandschaften, die in die hügeligen Vororte eingebettet sind und in denen man noch viele Villen im Kolonialstil vorfindet.

Die Māori-Bezeichnung Te Whanganui-a-Tara bezieht sich auf den angrenzenden Wellington Harbour und bedeutet übersetzt „Der große Hafen des Tara“, während Pōneke nur die transkribierte Version von „Port Nick“, der früheren Bezeichnung für die Stadt ist. Aufgrund seiner Lage - Wellington liegt exponiert an der Südspitze der Nordinsel – bietet die Stadt Angriffsfläche für starke Windströmungen und auch Fallwinde, daher der Spitzname: „Windy City“ (Windige Stadt).

Geographische Lage

Wellington liegt an der Südwestspitze der neuseeländischen Nordinsel am Wellington Harbour. Durch die Cook Strait ist die Stadt von der Südinsel getrennt. An klaren Tagen kann man von Wellington aus die oft schneebedeckten Kaikoura Ranges auf der Südinsel erkennen. Nördlich der Stadt befindet sich der Stadtdistrikt Porirua und dahinter liegend die Kapiti Coast mit ihren ausgedehnten weißen Sandstränden, während das Stadtgebiet im Osten durch den Stadtdistrikt Lower Hutt und den dahinter liegenden Rimutaka Rangebegrenzt wird.

Die Gegenden im Westen des bebauten Gebiets von Wellington steigen relativ steil zu einer hügeligen Mittelgebirgskette an, so dass die dort gelegenen Stadtteile mitunter um einiges höher als das Stadtzentrum liegen. Aufgrund seiner geographischen Beschaffenheit wird Wellington oft mit San Francisco verglichen. Der südlich des Stadtzentrums gelegene Mount Victoria ist ein beliebter Aussichtspunkt und eine der markantesten geographischen Besonderheiten der Stadt. Die Miramar Peninsula (spanisch; Seeblick) bildet den östlichsten Punkt der Stadt. Auf dem zu dieser Halbinsel führenden Isthmus befindet sich der Internationale Flughafen der Stadt und direkt östlich dieser Halbinsel die Hafeneinfahrt in den Wellington Harbour mit dem berüchtigten Barrett-Riff, dem schon zahlreiche Schiffe zum Opfer fielen. Die Wahine, die 1968 an dem Riff gesunken ist und 52 Menschen in den Tod gerissen hat, ist das wohl bekannteste Opfer. Im Naturhafen selbst gibt es die drei Inseln Matiu/Somes Island, Ward (Makaro) und Mokopuna, von denen nur die erste bewohnt ist. Im Norden mündet einer der großen Flüsse der Nordinsel, der Hutt River in die Bucht. In seinem Tal, dem Hutt Valley befinden sich die Städte Upper Hutt im Norden und Lower Hutt südlich davon. Die beiden Städte werden westlich von den Bergen des Akatarawa Forest als Ausläufer der Tararua Range und östlich von der Rimutaka Rangeeingegrenzt.

Geologie

Wellington wird von einer aktiven geologischen Verwerfung durchzogen. Unweit des heutigen Stadtzentrums schiebt sich die leichtere dicke Australische Platte über die dünnere, aber schwerere Pazifische Platte. Die Bewegungen dieser beiden Platten führen zur Bildung dreier großen geologischen Störungen, die entweder mitten durch die Stadt oder nahe an ihr vorbeiführen: die Ohariu Fault, die Wairarapa Fault und die Wellington Fault, allesamt Ursachen für Erdbeben in der Region. Die Wellington Fault führt vom Hutt Valley kommend geradewegs durch das Stadtzentrum von Wellington. Wegen der häufig auftretenden und der Gefahr großer Erdbeben in und um Wellington entwickelte sich die Stadt zu einem der weltweit führenden Zentren zur Untersuchung geologischer Plattenverschiebungen.

Zahlreiche Erdbeben haben die Landschaft in und um Wellington in den zurückliegenden Jahren bereits verändert. So wurde der Erdboden sowohl an der West- als auch an der Ostküste nach einem Erdbeben im Jahr 1400 um bis zu drei Meter gehoben, was den gesamten Küstenverlauf vollkommen veränderte.

 

Das Wairarapa-Erdbeben von 1855, das den Boden der Stadt zur Rimutaka Range hin ansteigend um bis zu 6,4 m anhob, erzeugte einen bis zu 10 m hohen Tsunami und gilt mit einer Stärke von 8,2 WM als das stärkste Erdbeben in Neuseeland an Land seit der Erdbebenaufzeichnungen.

Zahlen und Fakten zum Tag

 

Start / Ziel                       Tongariro / Wellington  
Gefahrene Strecke        323    km
Unterkunft:                     Capital View Motor Inn  
Restaurant                       Brotzeit im Zimmer  
Aktivitäten                      Anfahrt - Stadtwanderung - Cable Car - Mount Victoria