Donnerstag, 1.12.2016
Kaiteriteri – Split Apple Rock - Marahau – Apple Tree Bay – Anchorage Bay – Torrent Bay – Frenchman Bay – Sandfly Bay – Bark Bay – Medlands Beach – Tonga Quarry – Awaroa – Totaranui
Heute machen wir ein Stück des Abel Tasman Coastal Walk. Wir fahren mit dem Auto nach Kaiteriteri und besteigen dort ein Water Shuttle. Das ist ein Motorboot, auf dem etwa 50 Leute Platz finden. Wir gehen natürlich wieder aufs Oberdeck, um Sonne, Wind und die Ausblicke auf die Buchten des Abel Tasman Coastal Walk genießen zu können. Wir merken sehr schnell, dass es trotz der strahlenden Sonne schnell sehr kühl wird, der Wind bläst heftig und es kommt auch noch der Fahrtwind hinzu. Ein weiteres Mal also: Windjacke anziehen und bis oben zumachen.
Hinaus geht’s auf die eisblaue silbrig glänzende Tasman See, die langgezogene Wellen Dünung bringt das Schiff ganz ordentlich zum Schaukeln und man muss sich und auch die Rucksäcke festhalten. Aber macht schon großen Spaß.
Der Water Shuttle fährt die ganze Küste hoch bis nach Totaranui und es gibt herrliche Aussichten auf die mit Regenwald bewachsene Küste und die vorgelagerten Inseln, auf die eisblauen Buchten auf der einen Seite und das offene glitzernde Meer auf der anderen Seite.
Marahau, die erste Haltestelle, ist bewohnt, die Häuschen schmiegen sich an die Hänge der Bucht. Weiter geht’s zur Apple Tree Bay, wir sehen keinen Apfelbaum, nur zwei Ferienhäuser aus Holz, in hellen Farben gestrichen. Unser Boot macht einen Abstecher zum Adele Island, wo es eine Robbenkolonie gibt. Unser Skipper erklärt, dass die Tiere sich schon auf die Aufzucht ihrer Jungen vorbereiten, die nur 7 Tage dauert. Dann sind die Jungen bereits selbständig. Wir sehen einige weibliche Tiere faul auf den Felsen liegen und einige junge, die munter im Wasser ihre Bahnen ziehen.
Weiter geht’s zur Anchorage Bay, einer schönen großen Bucht mit einem lang gezogenen goldgelben Sandstrand. Wenige Menschen sind am Strand. Keiner liegt in der Sonne oder ist im Wasser. Wind und Wasser sind zu kalt. An diesem Haltepunkt müssen wir später nach unserer Wanderung wieder einsteigen. Die nächste Bucht ist die Torrent Bay. Hier gibt es eine kleine Siedlung aus Ferienhäusern, die alle in Privatbesitz sind und die für ihre Versorgung selbst aufkommen müssen, Strom, Wasser, Heizung. Man kommt hier nur mit dem Wassertaxi her, hierhin führt keine Straße.
Wir passieren Pinnacle Island, Bark Bay, Reef du Whale Rock, Der Medland Beach ist ein kleiner goldgelber Strand mit einer kleinen Bucht. Dies wird auf der Rückfahrt unser Startpunkt werden. Wir frieren inzwischen wieder ordentlich. Der Wind pfeift. Die Tasman glitzert stahlblau in der Sonne.
Wir halten noch an der Tonga Quarry, Awaroa und Totaranui. Awaroa sollte im späten 20. Jahrhundert an Privat verkauft werden. Da der Strand mit seinem goldenen Sand aber als einer der schönsten Strände der Welt gehandelt wurde, entschloss sich ein Neuseeländischer Priester, ihn der Öffentlichkeit zu retten und sammelte Spenden. Beeindruckt davon unterstützte die Regierung dieses Projekt. So blieb der Strand der Öffentlichkeit erhalten. Totaranui ist im Winter gar nicht besiedelt, wird im Sommer jedoch von bis zu 850 Menschen bewohnt.
Wir fahren zurück zum Medland Beach und steigen aus. Nach einer Brotzeit beginnen wir unsere Wanderung durch herrlichen Regenwald. Es geht steil bergan entlang eines eigens angelegten Weges, da das Buschwerk undurchdringlich ist. Ein ganz anderes Gefühl, als wenn man bei uns daheim durch den Wald geht, wo man den Weg auch verlassen und quer durch den Wald gehen kann. Das geht hier nicht, da jedes Fleckchen Boden bewachsen ist und die Pflanzen vollkommen ineinander wachsen. Wir atmen die Gerüche des Regenwalds, besonders fällt immer wieder ein starker honigartiger Geruch auf. Bald haben wir einen tollen Ausblick auf die unter uns liegende Medland Bay. Weiter geht’s zur Sandfly Bay. Nach einem Stück Höhenweg geht eine Abzweigung steil bergab. Wir steigen über Steine und Wurzeln den unwegsamen Weg ein Stück hinunter, bis zu einem Platz mit schöner Aussicht und genießen und fotografieren. Dann ebenso steil wieder zurück nach oben auf den Hauptweg.
Unterwegs treffen wir viele Leute, die diesen schönen, aber im Sommer stark touristisch genutzten Weg auch gehen. Eine Vielfalt an Pflanzen tut sich auf, die Vögel zwitschern. Wir erfahren, dass man versucht, ursprünglich einheimische Vögel hier wieder anzusiedeln, indem man importierte Pflanzen zurückdrängt, so dass die ursprüngliche Pflanzenwelt sich wieder ungestört ausbreiten kann. Nach Ausblicken auf verschiedene wunderschöne ruhige hellblaue Buchten, die durch die verschieden grüne Blätterwelt zu uns heraufschauen, erreichen wir die Torrent Bay. Wir setzten uns kurz auf eine kleine Bank mit herrlicher Aussicht auf das helle Wasser im goldgelben Sand und die wenigen Ferienhäuser, die verstreut im Wald liegen und unterhalten uns kurz mit einem jungen Pärchen, das in umgekehrter Richtung über den Höhenweg (High Tide Walk) bis zur nächsten Bucht, der Bark Bay geht.
Dann entscheiden wir uns für den Low Tide Walk, der wie der Name schon sagt, nur bei Ebbe begehbar ist und dann direkt über den Strand führt. Wir kommen an einigen Ferienhäusern vorbei, hinter einem Fenster liegt ein zottiger Hund bequem über ein Sofa ausgestreckt und schaut gelangweilt aus dem Fenster. Wir laufen auf den breiten Sandstrand, der in eine Sandbank übergeht und warten dort auf die Ebbe, sodass wir die Bucht bequem überqueren können. Eigentlich wollten wir uns mit Badesachen in die Sonne legen, vielleicht sogar baden. Jedoch weht ein kalter scharfer Wind und so setzen wir uns angezogen in den Windschatten hinter eine kleine Düne.
Wir beobachten, wie sich die ersten Wanderer bei noch nicht ganz abgelaufenem Wasser ihren Weg durch die Priele suchen und machen uns gut gelaunt auf den Weg. Oh. Oh, das ist ja gar kein Sand, wie erwartet, sondern dunkler Schlick mit unzähligen Muscheln drin. Man muss ganz vorsichtig auftreten, damit wir uns nicht an den scharfen Muschelschalen schneiden. Es dauert ganz schön lange, bis wir so die andere Seite der Bucht erreichen. Dann noch ein kurzer Weg durch den Wald und wir sind an unserem Ziel angekommen, der Anchorage Bay, ein langer Strand mit goldgelbem Sand. Wir suchen uns ein schönes Plätzchen, machen’s uns bequem, beobachten die Menschen vieler Nationen, die sich hier nach und nach sammeln und warten auf unser Boot, das uns zurück nach Kaiteriteri bringen wird.
Noch einmal schauen wir uns die schöne Küste mit den vielen Buchten an und lassen den Blick über die inzwischen eisgraue, wie mit Quecksilber bedeckte Tasman See schweifen. Auffällig ist ein kugelrunder, in der Mitte aufgeschnittener Fels, der Split Apple Rock, den der Vater fotografiert. Dann legen wir in Kaiteriteri an. Unser Skipper lässt die Ausstiegsbrücke automatisch ausfahren und wir gehen trockenen Fußes an Land.
Zahlen und Fakten zum Tag
Start / Ziel Motueka | |
Gefahrene Strecke 32 | km |
Unterkunft Abbey Court Motel Motueka | |
Restaurant Brotzeit auf der Terasse | |
Aktivitäten Kaiteriteri – Split Apple Rock - Marahau – Apple Tree Bay – Anchorage Bay – Torrent Bay – Frenchman Bay – Sandfly Bay – Bark Bay – Medlands Beach – Tonga Quarry – Awaroa – Totaranui |