17. Tag   Golden Bay

Freitag, 2.12.2016

Takaka Hill – Lookouts - Takaka – Pupu Springs – Wharariki Beach – Cape Farewell - The Brigand (Takaka) – Abbey Court Motueka

Heute ausschlafen. Cornflakes, Stangenbrot, Orangenmarmelade. Um 10 geht’s los.

Schuhgeschäft für Vater – er hat beim Trocknen seiner Wanderschuhe die Einlegesohlen geschrumpft

Wein-, Hopfen und Obstanbau in der Umgebung von Motueka. Netze gespannt wegen der Vögel.

Tataka Hills, unendliche Serpentinen durch subtropischen Regenwald, heimischer ursprünglicher Wald in Neuseeland, wunderbare Ausblicke, bekannte Blumen wie Butterblumen, Margariten, Gänseblümchen, Fingerhüte.

Erster Lookout, kurzer Wanderweg durch Regenwald, seltsam geformte schwarze Steine, Weg auch hier gut präpariert, Holzstege, Blick über Regenwald, so steiler Hang, dass man drüber schauen kann, tiefes Tal mit Flüsschen, steile Hänge auf der anderen Seite, Blick auf die Tasman. Sage von Ungeheuer, das Männer und Frauen entführte, so auch eine schöne Maori, die sich aber befreien konnte und das Ungeheuer anzündete und in den Flammen umkommen ließ, trotzdem es flehentlich um Gnade bat.

Zweiter Lookout, Blick auf die Golden Bay, im Vordergrund grüne Auen, Eingang zu einer Tropfsteinhöhle und Kaffee

vor Tataka, ähnlich unserem Voralpenland, grüne Wiesen mit Schafen und Kühen.

Tataka, kleiner Ort mit schönen Häusern, blühenden Vorgärten, Steinkirche.

Pupu Springs, wasserreichste Quelle Neuseelands, jede Sekunde 14000 l Wasser, davon könnte man eine Stadt in der Größe von Boston versorgen, 600.000 Einwohner, kleiner Wanderweg beginnt mit einem Pavillon mit Informationen über die Quelle und ?-grüner Stein in der Mitte, der den Maori heilig war. Ihn kann man berühren-? und er ist vom vielen Berühren schon ganz glatt wie Marmor. / Den Maori war das Wasser heilig und man soll dies respektieren, indem man das Wasser nicht berührt und an der Quelle auch nicht isst und keinen Alkohol trinkt oder raucht. / Früher hat man in der Quelle getaucht, wegen der wunderbaren Unterwasserwelt. Seit 2007 Naturreservat. / Tochter von ?Colonel? hat das Stück Land der Krone verkauft, unter der Bedingung, dass Naturresrvat eingerichtet wird, das der Öffentlichkeit zugänglich ist.

Treffen dort junges Mädchen aus London mit Fahrrad, macht Yoga und … Kurs (wie man mit der Erde und Natur in Einklang kleben kann). Hat das Erdbeben miterlebt und uns geschildert wie sich das anfühlt.

Wir laufen den Weg, entlang von breitem Bach/Fluss mit klarstem Wasser, extra Weg angelegt, Kieselsteine, Holzstege durch abwechslungsreichen Regenwald, viele Farnsorten. Es ist sonnig, warm. Im Wasser weiße , beige und ab und zu blaue Seine, Wassergräser.

Dann erste Quelle, Dancing Sand Springs. Wir stehen staunend davor. Das Wasser quillt aus dem Boden, macht Quellblasen, so groß und tief haben wir noch keine Quelle gesehen. Wieder diese blau grünen Steine auf dem Grund. Kristallklar. Wunder wunder schön.

Weiter, einige Biegungen, dann Hauptquelle, kleiner Holzsteg führt drüber. Te Waikoropupu Springs im Sonnenlicht. Riesengroß, bestimmt 3 m tief, klarstes Quellwasser wie Kristal. Man sieht an den sprudelnden Bewegungen, wo die Quellen entspringen, wieder diese blau grüne Färbung am Boden, wie Edelstein, Wikipedia sagt, das ist weißer Sand, rot grüne Wassergräser bewegen sich sanft. Kormoran und Enten. Man steht ehrfürchtig davor und kann den Blick gar nicht abwenden. Ein Platz der Ruhe und des Friedens, an dem man Kraft schöpfen kann.

Zurück in kleinem Bogen entlang dem rasch fließenden, sprudelndem Fluss, der bereits gleich nach der Quelle viel Wasser führt. Japanerin posiert in seltsamen Haltungen für Foto und ist sehr laut. Wir gehen schnell vorbei, wollen Ruhe genießen.

Weiter zum Nordende der Südinsel, Wharariki Beach, Straße zunächst recht gut ausgebaut, hügelige Weidelandschaft, dann 6 km Schotterstrasse, zum Schluss gelbe Gräserlandschaft, dazwischen Palmen, auf der anderen Seite Pinien, kleines uriges Kaffee mit Hängematten, Parkplatz. Schild informiert, dass es einen kurzen Weg zum Strand gibt und einen Top of the Hill Weg / aber auch, dass der Strand den Maori heiliges Land war und dass sie glaubten, dass die Seelen der Toten von dort in die Ewigkeit aufbrachen (wie schon am Kap Rheinga)

Zu Fuß weiter durch eine Weide mit Schafen und Kühen. Kleine Holztreppen über die Weidezäune gebaut. Wiesenweg, dann kleiner Trampelpfad mitten durch die Schafe, die ungestört weiden, ab und zu gelangweilt aufschauen und blöcken. Ein Traum von Landschaft. Saftige grüne rollende Hügel, ein Teich, mit Gräsern bewachsenes Ufer, Palmen, dahinter bereits ein ferner Blick auf die Tasman, grau, ruhig und glatt wie der Himmel hier. Ein Platz, der Ruhe und Frieden ausstrahlt.

Dann empfängt einen ein kleiner Wald aus Pinien, formen Tunnel zum Durchgehen, Sandboden beginnt, wir gehen grasbewachsene Düne hinauf.

Dann liegt das Meer und der Strand zu unseren Füßen. Welch ein berauschender Anblick. Weißer feinster Sand, daneben hohe Dünen mit gelbgrünem Gras bewachsen, Die Tasman zieht sich gerade zurück, die silbergrauen Wellen donnern grollend als weiße Gischt an den breiten Strand, der in einem weiten Bogen verläuft. Mächtige Felsen im Wasser und am Rand des Strands zu den Dünen hin.

Wir legen unsere Rucksäcke, Schuhe und Jacken an eine angeschwemmte weißgewaschene Wurzel und laufen barfuß über den erst warmen weichen, dann nassen festen Sand ans Meer. Sehr kalt umspülen die rauschenden Wellen unsere Beine. Kleine blaue Quallen und weiße durchsichtige Quallen mit schwarzen Streifen, fremde Muschelarten. Wir laufen am Strand entlang. In einer Höhle ein Seelöwe, ein Stein, der sich plötzlich bewegt. Extre für den Vater gähnt er ein paar mal fürs Foto. Hinter dem Felsen weitere Seelöwen friedlich schlummernd, ab und zu heben sie den Kopf, einer brüllt heiser.

Picknick auf unsere Wurzel, Baguette mit Humus, dann Bikini an. Das muss sein, obwohl der Himmel hier sehr bedeckt ist Graue Wolken und auch Wind, jedoch nicht wirklich kalt. Dann Strand erkunden. Der Fels im Wasser entpuppt sich als Felsentor mit zei Felsbögen. Daninter ein weiterer Felsen. Am Rand des Strandes und jetzt bei Low Tide zugänglich, ein Höhlensystem, in dem zum Teil noch Wasser steht. Ein Seelöwe robbt ins Wasser.

Wir bleiben zwei Stunden, viel länger als geplant, aber dieser Ort hat etwa Großes, Würdiges, Weihevolles. Wir verstehen die Denkweise der Maori. Ein guter Platz um einst in die Ewigkeit zu starten.

Dann gehen wir doch zurück, die Mutter schaut von der Düne noch einmal zurück, mit einer Träne im Auge. Hierhin kommen wir wahrscheinlich nie mehr.

Zurück am Parkplatz empfängt uns ein Pfauenpaar. Er balzt und hat sein Rad aufgestellt. Wunderschöner Vogel, nachtblauer Hals, schwarzer Kopf, das Rad blau, grün und schwarz schillernd. Mit den Flügeln schlägt er aufgeregt. Das Weibchen betont cool und gelangweilt schreitet an ihm vorbei. Sie eher unscheinbar, bräunlich beiges Gefieder. Naja, seine Bemühungen werden schon noch Erfolg haben. Beim Losfahren müssen wir noch einmal anhalten, da der stolze Vogel direkt vor unserem Auto in aller Ruhe vorbeischreitet.

Cape Farewell. Ein großer schwarzer Felsen inmitten von steilen grünen Hügeln, auf denen Schafe friedlich weiden. Die Tasman rausch an den nassen Strand und umspült die schwarzen Felsbrocken. Es ist Ebbe, auch unter der Wasseroberfläche erkennt man weitere Felsen. Wir machen ein Erinnerungsfoto zum Abschied.

Zurück nach Takaka, wo wir in einem sehr urigen, stilvollen Restaurant einkehren und zu Abend essen. The Brigand – der Räuber. Draußen ein schöner Garten mit tropischen Gewächsen, dazwischen ein langer Tisch aus einer dicken Holzplatte mit ebensolchen Bänken, sieht aus wie aus einem sehr großen Baumstamm geschnitten. Daneben kleine runde Tische, quer aus einem Baum geschnitten, in der Form einer großen Blüte. Drinnen ein Bereich zu Essen, ein Bereich zum genmütlich sitzen und was Trinken. Vater isst Rib Eye mit Garlic Butter Kartoffeln und Gemüse, Mutter Snapper mit Lemon Sauce, Kartoffeln und Salat. Danach eine Caramel Slice, süß, fett und sehr gut.

Danach schauen wir noch in die benachbarte alte Steinkirche und beten, besonders für unsere Kinder, dass sie ihre Aufgaben bewältigen und dass ihr Leben gut gelingen möge.

Heimwärts durch die Wolken behangenen Takaka Hills mit den unendlich vielen Serpentinen, es beginnt zu regnen und es wird dunkel. Ein unvergesslicher Tag ist zu Ende.

 

 

 

Zahlen und Fakten zum Tag

 

Start / Ziel  
Gefahrene Strecke    km
Unterkunft  
Restaurant  
Aktivitäten