Samstag, 3.12.2016
Heute Fahrt nach Greymouth an der Westküste, direkt an der Tasman See und direkt am Eingang zu den südlichen Alpen.
Wir starten gegen 11 Uhr in Motueka. Die Sonne strahlt vom blauen Himmel Noh einmal fahren wir an den Anbaugebieten vorbei: Obstbäume, Wein, Hopfen. Wir sehen rot und rosa blühende Ginsterhecken, Weiden mit Schafen und Heidschnucken, Wiesen mit Butterblumen, andere mit Fingerhüten, steile Hügel mit Mischwald, ganz ähnlich unseren Mischwäldern, jedoch mit anderen Laub und Nadelbäumen. Wir fühlen uns an unser Alpenvorland erinnert.
Am Aussichtspunkt Hope Saddle machen wir Halt und schauen in die Täler ringsum, im Vordergrund waldbedeckte Hügel, im Hintergrund ringsherum bereits von hier zu sehen, schneebedeckte Gipfel, die neuseeländischen Alpen. Der bekannteste und mit circa 3700 m der höchste ist der Mount Cook. In engen Serpentinen durchfahren wir Höhen und Täler, sehen klare breite petrolfarbene Gebirgsflüsse mit Kiesbett, es könnte auch der Lech oder Inn sein.
Im Kahurangi Nationalpark sind die hohen Berge bis zu den Gipfeln mit Wald bedeckt, dazwischen leuchtet strahlend gelber Ginster. Wir durchfahren das Lower Buller Gorge Scenic Reserve, überqueren den Black Water River und gelangen in den Paparoa Nationalpark. Der Wald wechselt . es herrscht jetzt wieder der typisch Neuseeländische Buschwald vor, dicht mit Farnen und anderen subtropischen Bäumen und Sträuchern bewachsen, undurchdringlich. Die Sonne strahlt vom Himmel. Es ist sehr warm.
Dann tut sich der Blick auf die Tasman auf, eisgrau und wunderschön. Wir fahren die Great Coast Road, die ihren Namen verdient. Mit Busch überzogene Berge auf der Linken, herrliche Ausblicke auf die offene Tasman auf der anderen Seite. Der Himmel hat sich hier an der rauhen Westküste zugezogen. Weißgraue Wolken über dem silbergrauen Meer.
Wir erreichen die Pancake Rocks, die ihren Namen ihrer Form zu verdanken haben. Wie übereinander geschichtete Pfannkuchen sehen sie aus, viele Lagen. Sie haben sich vor vielen Millionen Jahren am Grund des Meeres gebildet aus abgestorbenen Wassertieren, die auf den Boden sanken. Kalkschichten und Lehmschichten lagerten sich übereinander. Dann wurden sie hochgefaltet und über den Meeresspiegel gehoben. Wind, Regen und die ewig andauernde Brandung des Meeres haben die unterschiedlich harten Schichten unterschiedlich ausgewaschen und so den Pancake Effekt erzeugt. Buschwald
Ein kleiner, gut ausgebauter Rundweg führt durch wunderbaren subtropischen Regenwald, dicht bewachsen mit Laubbäumen, Farnen und Sträuchern, die Stämme mit einer Vielfalt von Kletterpflanzen und Schmarotzern bedeckt. Jedes Fleckchen Boden wird als Lebensraum genutzt und macht den Wald praktisch undurchdringlich. Über die anderen Pflanzen hinaus ragen die besonders schönen Nikau Palmen. An den Wegrändern wächst hoher Flachs. Er trägt wunderschöne rostrot orange Blüten.
Wir erreichen die bizzaren Felsformationen und Blowholes der Pancake Rocks. Auf den Felsen nisten Möven und brüten. Einige Felsdächer sind von niedrigen Pflanzen überzogen. Das erste Blowhole bildet einen Bogen zum Meer. Das Wasser stürmt donnernd herein und unterspült die dahinterliegende Felsformation. Das andere Blowhole ist inmitten einer bizzaren Pancake Formation durch Regenauswaschung und die Meeresbrandung entstanden. Bei Flut bricht das Meer unter dem Felsen hervor und spritzt als weiße Gischt meterhoch in die Luft. Als wir da sind leider gerade nicht. Die Ebbe ist bereits fortgeschritten.
Weiter geht’s über einige Stufen. Dahinter findet sich eine Felsformation, die von Wind und Meer mit viel Fantasie Figuren mit Gesichtern ähnelt. Ein Künstler regt mit seinem Schaubild die Fantasie in eine mögliche Richtung. Bei Ebbe sieht man an den unteren Felswänden so genanntes Bull Kelp, braunschwarzes riesiges Seegras, das sich an den Felsen im Wasser festwurzelt. Von der Brandung wird es zum Teil abgerissen, jedoch wurzelt es so fest, dass Kalksteinbrocken aus den Felsen losgerissen werden. Durch die Luftkammern in seinem Inneren schwimmt es auf der Wasseroberfläche und wird deshalb auch Giant Mairmades Hair genannt J.
Unterwegs zu unserem Hotel machen wir noch einmal Halt an einem rauhen Kiesel Strand, setzen uns auf einen großen Stein und schauen in die heranrollenden Wellen der offenen Tasman. Ein majestätischer Anblick. In langer Dünung rollen die Wellen unaufhörlich an Land, einen Meter hoch bei absoluter Windstille und brechen sich mit lautem Donnern in weißer Gischt am Strand.
Unser Hotel Noth Shore ist ein hübscher verklinkerter Bungalow in Greymouth am Grey River. Das Zimmer ist klein und gemütlich mit seinen Wänden aus massiven Holzbohlen. Der Ort ist eine ehemalige Goldgräberstadt, was man ihr auch heute noch ansieht. Etwas von Wild West haftet ihr bis heute an. Auf der Esplanade sind Schaufelräder und Loren aufgestellt. Man sagt, die Leute hier seien so rauh wie das Wetter. Mag sein, unsere Hausleute haben uns jedoch sehr freundlich empfangen.
Wir beschließen dn Tag mit einem Picknick auf dem Wall der Esplanade mit Blick auf die Tasman, die ich wegen ihrer rauhen Schönheit bereits zu meinem Lieblingsmeer erkoren habe. Hier ein Ferienhäuschen mit Blick aufs Meer ….
Der Paparoa-Nationalpark umfasst ein 300 km² großes Gebiet an der Westküste von Neuseelands Südinsel. Der Park schützt auf einer verhältnismäßig kleinen Fläche ganz verschiedene Typen von Biotopen von der Küste der Tasmansee bis zu den Gipfeln der Neuseeländischen Alpen (Southern Alps). Er wurde 1987 als 11. Nationalpark des Landes gegründet, um das sensible Ökosystem der Region vor einer Übernutzung durch Bergbau und Forstwirtschaft zu schützen.
Die besondere Landschaft des Paparoa-Nationalpark ist das Resultat des Kalksteins, der das dominierende Gestein der Region darstellt. Da er leichter als andere Steine von der natürlichen Erosion abgetragen werden kann findet man im Park bizarre Felsformationen, tiefe Canyons und diverse Höhlen. Geologische Formationen von besonderer Bedeutung sind die so genannten Pancake Rocks an der Küste sowie der Paparoa-Karst.
Im Binnenland ist das Gebiet des Nationalparks überwiegend von Regenwald bedeckt; Laubbäume, Palmen, Kletterpflanzen und Farne bilden hier einen dichten Dschungel. Ein mildes Klima mit sehr großen Niederschlagsmengen begünstigt die subtropische Vegetation der tieferen Lagen. Durch die vielen verschiedenen Bodentypen findet sich bei den Bäumen eine größere Artenvielfalt als in den meisten anderen Regionen Neuseelands. Besonders im Tal des Pororari-Rivers gibt es viele Nikau-Palmen. Die Tierwelt des Paparoa-Nationalparks wird durch eine Vielzahl einheimischer Vogelarten dominiert, darunter der Kiwi. Der Westlandsturmvogel ist eine im Park endemische Art.
Das Gebiet wird durch den entlang der Küste verlaufenden State Highway 6 erschlossen, an dem die einzigen Orte Punakaiki, Te Miko, Pahautane und Tiromoana liegen.
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Die Pancake Rocks sind eine Felsformation im Paparoa-Nationalpark auf der Südinsel Neuseelands etwa 40 Kilometer nördlich von Greymouth. Direkt an der Tasmansee gelegen, sehen die Felsen aus wie übereinander geschichtete Eierkuchen, wodurch sie zu ihrem Namen kamen.
Vor 30 Millionen Jahre übereinander geschichtete Ablagerungen von Kalksedimenten und Tonmineralien, erodieren unterschiedlich schnell. Seit diese Ablagerungen durch eine Landhebung an die Oberfläche gehoben wurden und Wellen, Wind und Regen ausgesetzt sind schreitet die Abtragung stetig voran. Das Wasser der Brandung bricht sich an den zahlreichen Felsnasen, in Höhlen und Ausspülungen und drückt zurückfließendes Wasser und durchströmende Luft durch enge Löcher und Röhren im Felsen, was oberhalb der Felsen als Blowholes sicht- und durch starkes Zischen in der Luft hörbar wird.
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Greymouth (Te Reo Māori: Māwhera) ist die größte Stadt der Region West Coast auf der Südinsel von Neuseeland. Die Stadt ist zugleich Verwaltungssitz des Grey Districts und der Region West Coast.
Die Stadt mit knapp 6000 Einwohnern[1] befindet sich an der Mündung des Grey Rivers, wovon sich auch der Name der Stadt ableiten lässt (engl. mouth „Mündung“). Auf einem schmalen Küstenstreifen liegt sie zu Füßen der Südlichen Alpen. An klaren Tagen, kann man den Mount Cook (höchster Berg Neuseelands) von hier aus im Süden sehen. Die Mündung des Flusses Grey zerteilt die Stadt in drei Gebiete: Blaketown, nahe der Mündung im Süden, Karoro im Südosten, das von Blaketown durch ein paar Seen getrennt wird, und Cobden, ein ehemals selbständiger Ort am Nordufer des Flusses
Zahlen und Fakten zum Tag
Start / Ziel Motueka / Greymouth | |
Gefahrene Strecke 313 | km |
Unterkunft: North Shore B&B | |
Restaurant Picknick auf dem Wall der Esplanade mit Blick auf die Tasman | |
Aktivitäten Fahrt zur Westküste - Pancake Rocks - Greymouth Town |