19. Tag   Franz-Josef-Glacier

Sonntag, 4.12.2016

Greymouth –Hokitika – Hokitika Gorge – Lake Mahinapua – Tasman bei Ross - Lake Jante – Lake Mapourika – Franz Josef Gletscher

Hokitika, unsere erste Station heute. Ist ein schönes Städtchen mit edlen Läden, besonders die Glasbläsereien sind hier zuhause. Eigentlich machen wir hier allerdings Halt wegen dem berühmten Hokitika-Beach an der Tasman See. Unsere kleine Strandwanderung führt uns über einen langen Sandstrand mit wenigen Kieselsteinen aber Unmengen von angeschwemmtem Treibholz. Die Sonne scheint vom fast wolkenlosen Himmel und obwohl wenig Wind ist, rauschen trotzdem meterhohe Wellen, der eisgrau pastellfarbenen Tasman See an den Strand. Der Stadtname Hokitika wurde einst aus Treibholzstöcken am Strand aufgestellt und dient nun als Markenzeichen für den Strand mit seinen vielen eigenartigen Wurzeln und Ästen. Hier blüht auch der Verkauf von handgeschnitztem Jadeschmuck, wir kaufen lieber ein paar Postkarten.

Die Straße zur Hokitika Gorge wird immer enger, dann führt ein kurzes Stück Gravelroad zu einem gut besuchten Parkplatz. Wir wandern ein paar hundert Meter durch niedrigen Regenwald, dann ein erster Lookout in die Schlucht, unwirklich milchig-hellblaues Wasser leuchtet durch die grünen Farne. Der Weg führt über eine Hängebrücke, da passen laut Warnschild nur 6 Leute oder 300 Kilo drauf. Als wir in der Mitte der Brücke stehen und fotografieren laufen wenigstens 8-10 junge Leute gleichzeitig drüber - sehen die nicht, dass wir etwas mehr wiegen als sie – aber die Konstruktion hält. Von den Felsen springen junge Burschen hinunter in den Fluss, das ist eine sichtliche Herausforderung für sie. Dafür ernten Sie Applaus und Gekreische von den Mädels. Wir laufen zu dem Felsen und schauen aus der Nähe zu. Die jungen Leute haben ihren Spaß und fotografieren sich auf dem Felsen, wir gehen zurück und fahren weiter.

Lake Mahinapua, Naherholungsgebiet, Familien mit Kindern, die im See baden, kleine Jollen mit Segeln, Leute verbringen an dem naturtrüben, am Ufer mit Gras bewachsenen, warmen See ihren Sonntag nachmittag, am Ufer liegen junge Leute, die sich sonnen.

Bevor wir ins Landesinnere fahren, verabschieden wir uns noch von der Tasman. Wir fahren durch die ehemalige Goldgräberstadt Ross mit ihren Saloons, ganz im Wildwest Stil an den Strand. Die Tasman zeigt sich in der strahlenden Sonne und hat für uns noch einmal quasi zum Abschied ihr eisblaues Kleid angezogen, zwei junge Familien mit Kindern sind am Strand und angeln. Wir setzen uns noch einmal auf einen großen Stein und schauen auf das Meer. Trotz weitgehender Windstille türmen sich die Wellen meterhoch und donnern an den Strand, es ist inzwischen Flut, das Wasser steigt schnell. Ein Mann hat einen kleine Hai gefangen, den er aber zurück ins Wasser wirft.

Wir fahren Richtung neuseeländische Südalpen, kommen noch an zwei großen, blauen, imposanten Seen vorbei „Lake Jante und Lake Mapourika“ mit klarem blauen Wasser, friedlich und still. Dann endlich der Franz Josef Glacier. Wir benötigen drei Anläufe, um den richtigen Parkplatz zu finden. Dann geht’s los durch einen kleinen Regenwald, hinter der zweiten Biegung werfen wir einen ersten Blick auf den Gletscher. Schneeweiß mit einem bläulichem Schimmer leuchtet er herüber. Hubschrauber fliegen Leute zu geführten Touren auf den Gletscher. Muss der Lärm sein? Schilder raten Ruhesuchenden, vor 8 Uhr früh oder nach 6 Uhr abends zu kommen. Ja Geld regiert die Welt.

Nun haben wir den Gletscher immer vor Augen. Wir kommen zu einer Brücke mit Aussicht auf den in der milden Abendsonne strahlenden Gletscher, der zwischen zwei Gipfeln herabfließt, Ein durchaus reißender Gebirgsfluss fließt rasch und grau über das steinige Bachbett. Eine Erdebenstation gibt uns Auskunft über evtl. Gefahren.

Ganz kommt man leider nicht an die Gletscherzunge ran, da sich das Eis bereits sehr weit zurückgezogen hat. Etwa 300 Meter unterhalb der Eismassen endet der Weg und ein freundlicher Papp-Ranger warnt eindringlich vor dem Weitergehen. So genießen wir das Panorama zusammen mit etwa 20 Leuten verschiedenster Nationalitäten, alle 10 Minuten gestört vom Knattern eines Hubschraubers der wieder Touristen über oder auf den Gletscher fliegt.

 

Auf dem Rückweg freuen wir uns über die munteren Gletscherbächlein und vielen Wasserfälle.

 

 

 

Ropatini´s Homestay ist eine kleine Schaffarm in der Nähe von Fox Glacier. Sie entpuppt sich als nette kleine Wohnanlage mit sehr netten Gastgebern. Wir beziehen unseren kleinen Bungalow für die nächsten zwei Tage und machen uns dann noch auf den Weg zu einem verborgenen Highlight dieser Gegend.

Der Lake Matheson gilt als Geheimtipp für Romantiker und das ist nicht übertrieben. Der Matheson Walk führt durch ein Stück verwunschenen Zauberwald an einen kleinen See mitten im Wald.. Sein dunkles Wasser macht den Matheson-See zu einem perfekten natürlichen Spiegel. An einem ruhigen, klaren Tag reflektiert er das unvergessliche Bild der höchsten Gipfel Neuseelands, des Mount Cook und des Mount TasmanUnd wenn man dann rechtzeitig zum Sonnenuntergang da ist, erlebt man ein Alpenglühn der besonderen Art. Wir schaffen das zeitlich gerade so, dass auch noch ein paar brauchbare Bilder entstehen. Die feierliche Stimmung in der kurzen Dämmerung genießen wir bis zur vollständigen Dunkelheit, dann machen wir uns im schwachen Mondlicht auf den Rückweg. 

Zahlen und Fakten zum Tag

 

Start / Ziel                     Greymouth / Fox Glacier

Gefahrene Strecke      199 km

Unterkunft:                  Ropatinis Homestay B&B

Restaurant                   Brotzeit mit Salat im Zimmer

Aktivitäten                  Greymouth –Hokitika – Hokitika Gorge – Lake Mahinapua – Tasman bei Ross - Lake Iante – Lake Mapourika –                                                Franz Josef Gletscher