Montag, 5.12.1016
Heute Fox Gletscher und Gillespie Beach
Heute haben wir Bed & Breakfast und die freundliche Farmerin, bei der wir übernachten hat ein sehr vielfältiges Frühstück vorbereitet. Selbstgebackenes Brot, Butter Eier, Käse, Marmelade, Honig, Cornflakes, Haferflocken, Obst. Wir unterhalten uns ein wenig mit ihr und ihre alten Mutter, die bei ihr wohnt und erfahren welche Tiere es in NZ gibt und welche davon importiert wurden, dass das importierte Possum hier keine natürlichen Feinde hat und man jetzt versucht, die Population mit Giftködern zu reduzieren. Wir erfahren, dass die Besitzerin einen schottischen Vater hatte, den die Mutter im Krieg in Australien kennen gelernt hat. Wir erfahren auch, dass in der NZ Schule kein Maori lernen, aber dass man hier Deutsch, Französisch und sogar Japanisch lernen kann. Und wir erfahren, dass für die Japaner Reisen ein Statussymbol sind, wie für uns ein schickes Auto, und dass die Bilder dann zuhause im Freundeskreis gezeigt werden. Und wir erfahren, dass es heute Nacht Steinfall auf die Zufahrtsstrasse zum Fox Gletscher gab und die Straße nun evt. gar nicht befahrbar ist, aber es gibt eine andere Straße dahin, die die Einheimischen kennen und außerdem gibt uns unsere Wirtin noch den Tipp, dass der nahe gelegene Gillespie Strand sehr schön sein soll (bis auf die Sandfliegen, aber naja.
Im nahen Fox Gletscher Gebiet begrüßen uns zwei hohe, kerzengerade herabfallende Felswände und das zurzeit fast trockene Flussbett des Fox River. Dahinter steht gleich das erste Warnschild: don’t stop the next 400 m. Gleich hier hat man den ersten Ausblick auf den Gletscherabbuch. Der Weg führt durch das steinige Flussbett entlang dem quirlig fließenden trüben Fox River, der ehr viel Schlamm mitbringt und den man auch mehrfach über gelegte Steine oder Holzbrücken überquerten muss. Links und rechts hohe Wände, zum Teil mit subtropischen Sträuchern bewachsen, zum Teil kahler Stein. Überall fallen Wasserfälle herab. Nach etwa 20 min wird der Weg steil, man plagt sich nun schon etwas mehr, der Blick auf den Gletscher geht zunächst verloren. Der Anstieg dauert noch einmal 20 min. Dann ist das Ende des Wegs erreicht, ein freundlicher Ranger aus Pappe warnt uns nicht hinter die Abgrenzungen zu gehen, da jederzeit Steinlawinen abgehen können.
Wir sind etwa 450 m vom Gletscherabbruch entfernt. Menschen vieler Nationen treffen sich hier. Der Gletscher glänzt weiß und eisblau in der Sonne, auf seiner Oberfläche ist schon viel herunterrollendes Gestein abgelagert. Ganz unten befinden sich zwei Höhleneingänge, dem einen entspringt schlamm grau und braun der bereits hier schlammbeladene Fox River. Hier sammelt sich das Oberflächenwasser, das unter dem Gletscher entlangfließt und auf dem der Gletscher ins Tal wandert, es heißt: 1m in der Woche. Der Gletscher reicht im Tal zurzeit auf 300 m herunter.
In der Moränenlandschaft unterhalb des Gletschers haben sich zwei kleine Seen gebildt, nachdem sich der schlamm abgesetzt hat schimmern sie bräunlich grün. Vater erkennt mit dem Zoom im Gletscher ein Heer aus Orks. Hubschrauber fliegen unablässig Touristen über den 13km langen Gletscher oder bringen sie zu einer Guided Tour oben auf dem Gletscher, in dem man auch Eishöhlen besichtigen kann. Nachdem wir uns alles in Ruhe betrachtet haben, steigen wir den Weg wieder hinab. Auf dem Rückweg hat man dann auch Zeit für die kleinen Dinge und Vater fotografiert viele fremde, gerade in Blüte stehende Pflanzen.
Damit ist das Sollprogramm für heute beendet und wir beschließen, uns ein wenig an dem von unserer Hausfrau empfohlenen Gillespie Strand auszuruhen und zu sonnen. Der Weg führt über eine 12 km lange Schotterpiste in vielen Kurven durch dichten Subtropenwald und führt zu einem kleinen Parkplatz direkt am Gillespie Strand. Wir laufen über einen Düneneinschnitt auf den Schotterstrand. Es ist nahezu windstill, jedoch Flut. Mit lautem Grollen donnern die Wellen in rascher Folge an den Strand, unaufhörlich, unaufhaltsam. Immer wieder bauen sich die Wellenberge auf, 1m, 2m hoch und brechen sich am Strand mit lautem Getöse in weißer Gischt.
Wir suchen uns ein Plätzchen mit weniger Kieselsteinen und mehr Sand ziehen unser Badezeug an und legen uns in die Sonne. Nur wenige Leute sind mit uns am Strand uns sonnen sich oder wandern am Strand entlang. Baden ist hier wegen der starken Brandung und Strömung zu gefährlich. Das einzige, was an der vollkommenen Ruhe stört, sind die lästigen Sandfliegen, bissig wie unsere Schnaken, obwohl viel kleiner.
Nachdem wir genug Sonne getankt haben - Andi hat von einem Kollegen erfahren, dass es die neuseeländische Sonne in sich hat – wanden wir noch ein bisschen am Strand entlang und schauen fasziniert dem Spiel der starken Wellen zu.
Wir essen zu Abend im Matheson Cafe, gegrillten Fisch mit Lauch und grünem Spargel auf einer Senfsoße, darüber spicy Whitebait. Wir fragen den Kelklner, was das ist und erfahren, dass dies ein ganz kleiner Fisch ist, den es nur an dieser Küste und auch nur zur aktuellen Saison gibt und der mit engmaschigen Netzen gefangen wird. Die Mädchen werden sich an Kroatien erinnern, wo wir mit unserem Hausherrn 1 Kilo Fisch gefangen haben. Als Dessert gibt es home made Pistazien und Manukaeis, wenn wir das richtig verstanden haben, Essen und Dessert vorzüglich.
Gletscher-Touren: http://www.schwarzaufweiss.de/neuseeland/westland.htm
Zahlen und Fakten zum Tag
Start / Ziel Fox Glacier | |
Gefahrene Strecke 55 | km |
Unterkunft Ropatini´s Homestay B&B | |
Restaurant Matheson Café (Whitebates) | |
Aktivitäten Fox Glacier - Gillespie Beach - Matheson |