Dienstag, 6.12.2016
Heute Alpenüberquerung über den Haast Pass von Fox Glacier Village nach Queenstown
Bruce Bay – Salmon Farm – Lake Paringa – Knights Point – Haast Pass – Roaring Billy Falls – Thunder Creek Falls – Fantail Falls – Haast Pass höchster Punkt – Davis Flat – Blue Pool – Lake Makarora – Lake Hawea – Südende Lake Wanaka –Cardrona Valley (Lupinental) – Cardrona (Destillery, Büstenhalter) Crown Range (Passstraße, Hügel mit gelb braunen Grasbüscheln, erster Blick auf Lake Wakatipu und Frankton) – Weingebiet mit Kawarau River (Fluß Anduin mit Argonath Statuen aus Herr der Ringe) – Chard Farm – Queenstown
Nach einem guten Frühstück am eichenen Esstisch auf der Ropatinis Farm am Fuß der höchsten Alpengipfel Mount Cook und Mount Tasman mit selbstgebackenen Ananasmuffins und selbstgebackenem Brot und Manuka Honig und vielem mehr – es waren noch zwei weitere Gäste aus Australien da, die ursprünglich aus Kanada kamen – brechen wir nach Queenstown auf der anderen Seite der Alpen auf. Man sagt uns, dass dort das Klima milder sei und nicht mehr so grün wie hier, sondern dass gelb und Brauntöne in der Natur vorherrschen. Wir sind gespannt.
Nachdem wir das Auto für die lange Fahrt zu einem unverschämt teuren Preis von $2.07 betankt haben fahren wir hinaus in den Regenwald. Es ist kühl, 12 Grad und regnet ein paar Tropfen. Wir passieren die Bruce Bay und gelangen an die Salmon Farm, die unsere Hausherrin uns zur Besichtigung empfohlen hat. Es gibt dort drei Fisch Becken, eins mit den großen Lachsen, eins mit den Baby Lachsen. Sie schwimmen im Schwarm immerzu im Kreis herum und wenn die Kinder Fischfutter reinwerfen springen sie hoch. Das Wasser ist sehr klar. Im zugehörigen Shop kann man frische Lachsschnitten kaufen. Auch Whitebait gibt es dort zu erstehen und süßes und herzhaftes Gebäck der Region wie Carrotte Cake oder verschiedene Cones (Datteln, Rosinen, …). Wir kaufen eine große Lachsschnitte für heute Abend.
Am Lake Paringa vorbei geht’s zum ersten Lookout, dem Knight’s Point. Schwarze Felsen fallen steil ins ruhige Meer, vorgelagert ragen große Felsbrocken spitz aus dem Wasser, auch unter der klasren Oberfläche sieht man die schwarzen Felsplatten durchschimmern. Informationstafeln erläutern die Entstehung der Wellen durch den Wind weit draußen auf dem Meer, sie erzählen, dass hier warme und kalte Strömungen zusammentreffen und Plankton mitbringen, der Beginn der Nahrungskette für die dort lebende Artenvielfalt. Wir erfahren, dass es dort Tauben, Möven und Enten gibt. Eine der Aussichtsplattformen ist geschlossen, da das Meer den unterliegenden Felsen ausgeschwemmt hat.
Auf der Weiterfahrt begleiten uns hohe, mit Regenwald bedeckte Berge, der Wald reicht bis zum Meer hinab. Wir erreichen den Haast Pass, der uns in den nächsten 130 km Serpentinen über die Alpen führen wird. Der Regenwald weicht hohen, mächtigen Pinienwäldern (unsere Hausfrau sagte uns gestern, dass dieser gar nicht ursprünglich ist, sondern von den Europäern importiert wurde).
Dann gelangen wir zur langen Brücke über den Haast River. Wie alle Brücken hier one lane, und wie immer haben wir keine Vorfahrt. Diese hat aber zumindest zwei Ausweichstellen. Die hohen Berge sind von Dunstschleiern verhangen, was eine Stimmung erzeugt wie in deinem Zauberwald. Mittlerweise regnet es stark, die Temperatur ist von vorher 15 Grad nun wieder auf 13 Grad gesunken.
Bei den Roaring Billy Falls steigen wir aus und laufen durch ein kleines Wäldchen. Von einer Tafel erfahren wir, dass es hier Mistelzweige gibt, dass diese rot oder gelb blühen und dass die heimischen Vögel die Samen fressen und auch auf andere Bäume übertragen, so dass hier neue Pflanzen entstehen. Die Misteln sind wegen der Possums gefährdet, da diese die Früchte fressen, aber auch wegen der immer weniger werdenden einheimischen Vögel, weil die Samen deshalb nicht mehr verbreitet werden. Wir laufen durch einen zauberhaften Birkenwald. Nein, es sind keine Birken, sondern Hupirobäume. Diese haben ganz viele sehr kleine, dunkelgrüne Blätter. Könnte ein Immergrün sein. Am Ende des Pfads sehen wir Haast River klarst in sattem Blau dahinfließen. Größe Teile seines Kiesbetts sind zurzeit trocken. Wir finden neben den grauen und weißen Kieselsteinen auch immer wieder grüne Steine und fragen uns, ob dies jadesteine sind. Die ansehnlichen Fälle rauschen mit weißer Gischt in vielen Verzweigungen die vielen Felsvorsprünge hinunter und fallen dort in den River. Durch die hohen Berge ziehen Wolkenfasern und erzeugen so eine geheimnisvolle Stimmung. Ein indisches Mädchen posiert im langen Kleid für den indischen Fotografen.
Die Thunder Creek Falls präsentieren sich recht mächtig und fallen ebenfalls in vielen Verzeigungen in den Haast River. Auch hier wieder dieses schöne klare Blau des Wassers. Inzwischen regnet es heftig. Wir überfahren eine one lane Brücke, dieses Mal mit einem hohen Stahlgeländer undgelangen zu unserem dritten Wasserfall, dem Fantail Fall. Wieder gelangen wir durch den lockeren Hupirowald mit seinen weiß gefleckten Stämmen. Dieses Mal erwartet uns eine blaue Lagune, der Haast River ist dort flach und bildet quasi einen kleinen See. Der Fall führt ganz ordentlich Wasser. Früher wurde sein Wasser zur Erzeugung elektrischer Energie verwendet, die beim Bau der Haast Passstraße benötigt wurde. Viel Arbeiter, die während der großen Rezession 1930 arbeitslos geworden waren verdingten sich beim Straßenbau.
Gegen 14 Uhr erreichen wirdie Höhe des Haast Passes. Die Wolken ziehen wie ein großer fließender Strom über die Berge. Von nun an geht es bergab. Die Landschaft ändert sich Wir erreichen die Davis Ebene. Grüne Wiesen schließen sich im Tal an das niedrige Buschwerk der Höhen an. Die Butterblumen stehen dicht an dicht. Die Sonne bricht durch. Es wird wärmer.
Der Blue Pool ist unser nächstes Ziel. Etwa eine Viertelstunde laufen wir durch Regenwald. Einige kleine Schilder verraten und (endlich) die Namen einiger Tropenbäume: Hupiro, Thin Bark Totara, Round Leaved Coprosma. Der Vater hat die Bäume mitsamt ihrem Blätterkleid fotografiert. Wir überqueren, wie so oft in dieser Gegend eine stak schwingende Hängebrücke, der englische Name heißt bezeichnender eise swinging bridge. Der Blue Pool begrüßt uns mit strahlendem Türkisblau. Das kommt von der Lichtbrechung die das ausgesprochen klare Wasser erzeugt. So ein Blau … Man sieht bis auf den Grund, der Pool ist sicher 3-4 m tief. Steile mit Tropenbäumen bewachsene Felswände bilden die Ufer. Sehr interessant, ein mit rotem Moos bewachsener Fels aam Rande des Pools gibt schön anzuschauenden Kontrast zu dem sondt hellen Fels und dem blauen Wasser. Der Pool wird vom Blue River gespeist, der kurz nach dieser Stelle in den Makarora River fließt. Zu Zeiten starker Fluten bringen beide Flüsse viel Schlamm und Geröll mit. Dann färbt sich der Pool dunkel und schlammfarben. Erst wenn das Geröll wieder ausgeschwemmt wird, wird er wieder klar. Jetzt aber kommt die Sonne hindurch und der Pool erscheint noch blauer als zuvor. Vögel jagen die dort lästigen Sandflies in munterem Geflatter.
Weiter geht’s durch ausgedehnte Ebenen, das Tal wird immer weiter. An den Hängen der zurücktretenden Berge wächst niedriger Busch, die hohen Gipfel sind schneebedeckt. Im Tal weiden Schafe, Kühe und auch einige Pferde. Möver sitzen in Scharen auf einem Feld. Am Strassenrand stehen Kirschbäume und tragen schon grüne Früchte.
Dann ein weiteres Highlight, der Makarora Lake. Inzwischen scheint die Sonne und es ist 24 Grad warm, obwohl hier ein heftiger Wind weht. Der große See schaut türkisblau aus seiner Uferbewachsung aus Gräsern und wilden rosafarbenen Feldrosen hervor. Die Straße führt etwas nach links und der Blick geht über in den direkt benachbarten Lake Hawea. Ein wunderbares Panorame tut sich auf: gelbe Lupinen, blaue Kuckucksblumen, rosa Feldrosen vor dem tiefblauen großen See. Am Ende des Sees sehen wir einen einsamen Windsurfer, der im heftigen Wind lange Bahnen zieht. Er ist blitzschnell unterwegs.
Wir fahren am Südende des Lake Wanaka vorbei und gelangen ins Cardrona Valley. Hier tut sich ein wunderbares riesiges Lupinental auf, rosa, blau und gelb- ein überwältigendes Blütenmeer. Das Lupinenmeer weicht sanften mit braunem niedrigen büschelgras bewachsenen Hügeln, schließlich geht es über in Weideland, hie und da finden sich hohe Pappelgruppen.
Wir gelangen nach Cardrona und fahren an einer Destillery vorbei. Was immer sie dort destillieren, es stinkt bestialisch. An einem langen Gelander vor den gebäuden hängen unzählige Büstenhalter, die eine Spende für ein Museum darstellen.
Wir fahren eine weitere kleine Passstraße, die Crown Range Road. Auch hier diese gelb braunen Hügel, bedeckt von niedriegem Gras und höheren Grasbüscheln. Von hier hat man einen ersten Blick auf den Lake Wakatipu und Frankton, einer Vorstadt von Queenstown.
Wir machen einen kleinen Abstecher zum Fluss Kawarau. Das ist der Fluß Anduin aus Herr der Ringe, durch den die Gefährten zwischen zwei, allerdings animierten Statuen Argonath hindurchfahren. Diesen Blick wollen wir uns mal life anschauen. Wir fahren eine Gravelroad und kommen ein Weingebiet mit einem großen Weingut, der Chard Farm. Dort machen wir auf einem Felsen hoch über dem Kawaru mitten zwischen blühendem, stark duftendem Thymian Picknick mit frischem Salmon von heute Morgen und Käse und schauen dabei auf den „historischen Drehort“. Bevor wir diesen herrlichen Ort verlassen machen wir noch ein Bild von dem Fluß im Gegenlicht, er schlängelt sich silbern durch sein enges, tiefes Tal. Die Bungeebrücke, von wo aus man einen weiteren Flußblick genießen könnte ist leider gesperrt. So fahren wir nach 9 Stunden Fahrt nach Queenstown, wo wir die nächsten beiden Tage verbringen wollen.
Queenstown ist ein kleines Städtchen am Lake Wakatipu. Die Villen schmiegen sich an die Hänge zum See. Wir werden von den Remarkables begrüßt, die im Winter als Skigebiet benutzt werden. Wir finden unser schönes Motel, in der der Vater eine hübsche Suite mit Blick auf den See gebucht hat.
Zum Abschluss des Tages unternehmen wir noch einen kleinen Spaziergang am See entlang, betrachten die schönen Villen und laufen bis zum Beginn des Stadtkerns, aus dem uns reges Leben entgegenhallt. Einige Boote liegen am Ufer, Kinde spielen im Park, die Lichter des Stadtzentrums gehen an. Die Menschen gehen aus. Wir gehen durch den Stadtpark zurück, ein großer Nadelwald aus verschiedenen Bäumen, Pinien, Tannen, Kiefern. Der Wald dient als Park und Naherholungsgebiet und wir sehen auf dem Rückweg noch einen in wechselnden Farben angeleuchteten Springbrunnen in einem Seerosenteich. Dann sind wir wieder auf der Wohnseite, setzen uns noch kurz auf ein Bänkchen und schauen über den inzwischen dunklen See auf die gegenüberliegenden beleuchteten Häuser. Dann beenden wir den Tag.
Zahlen und Fakten zum Tag
Start / Ziel: Fox Glacier / Queenstown | |
Gefahrene Strecke 343 | km |
Unterkunft Alexis Motel & Apartments | |
Restaurant frisches Lachssandwich mit Blick auf Argonath | |
Aktivitäten |