Mittwoch 7.12.2016
Heute haben wir Queenstown erkundet. Queenstown am 75 km langen Lake Wakatipu ist eine Kleinstadt etwa in der Größenordnung von Lichtenfels, jedoch sind hier sehr viel mehr Touristen unterwegs. Die Stadt und Region lebt vom Tourismus. Auf dem Lake Wakatipu und auf dem Hausberg, dem Bob’s Peak (Mount Ben Lomond) werden neben den althergebrachten Touristen Attraktivitäten wie Dampferfahrt auf dem Lake Wakatipu, viele teure Adventures angeboten: Jet Boat, Bungee Jumping, Paragliding, Down Hill.
Wir nehmen heute den Weg durch die Stadt ins Stadtzentrum. Der markanteste Teil ist die Seepromaneade, mit ihren vielen kleinen gemütlichen und Kneipen und teuren Restaurants. Am Ufer liegt der alte Dampfer TSS Earnslaw, der einer der ersten Touristen Attraktionen war und der heute noch seinen Dienst tut. Mit ihm kann man den See erkunden. N der Promenade treffen wir auch den Nikolaus auf einem mit Weihnachtsglitzer geschmückten Trike, gefahren vom Knecht Ruprecht. Er teilt kleine Teddybären an Kinder aus. Alle Japaner wollen ein Bild mit ihm und er macht gutmütig mit.
Es gibt auch Einkaufsstraßen, mit Geschäften wo man Kleidung von der Stange kaufen kann, aber auch teure Läden, mit Damen und Herrenkleidung, mit teuren Taschen, und teure Juweliere. Ein Juwelier bietet den Lord oft the Rings Schmuck einschließlich dem einen Ring an. Man findet hier in der Gegend auch viel Jadeschmuck.
Eine alte Kirche aus Stein lädt mit ihrem schönen Rosengesäumten Eingang zum Eintritt ein. Wir kommen kurz zur Ruhe und denken an die Kinder, heute ganz besonders die Nena, die heute Abend (daheim morgen früh) ihre ersten Vorbereitungsstunden hält.
Dann machen wir uns auf den Weg zum Bird Life Center, in dem man native New Sealand Birds, insbesondere Kiwis sehen kann, aber auch die einheimische Echse: Tuatara.
Als erstes gehen wir natürlich ins Kiwihaus. Der Kiwi ist ja Neuseelands Nationalvogel, die Neuseeländer nennen sich selbst Kiwis. Den muss man also gesehen haben und obwohl unsere Farmbesitzerin am Fox Glacier gesaht hat, die Vögel kommen manchmal nachts auf ihre Farm und in den Garten, ist es uns bisher nicht gelungen den Vogel in freier Wildbahn zu sehen. Kein ganz so großes Wunder. Er ist ja auch nocturnal, nachtaktiv.
Als sich unsere Augen an die Dunkelheit im Kiwihaus gewöhnt haben, sehen wir ihn. So groß wie ein Fußball und ebenso rund, mit einem zottigen Federkleid, das schon fast an Tierfell erinnert, stolziert er auf seinen dünnen Beinen und Dreizehenfüßen quirlig durch sein finsteres Gehege., kommt auch ganz nahe an den Glasvitrinenrand und stochert mit seinem sehr langen Schabel in dem weichen Boden, um Fressen zu suchen. Er hat am Schnabel Nasenlöcher, mit denen er riechen kann. Eine Schulklasse ist zu Besuch. Oh Mann, sind die Kinder gut erzogen. Sie kommen immer nur zu dritt oder viert ins Kiwihaus und flüstern nur, um die Vögel nicht zu stören. Wir denken an unsere Nena.
Dann gehen wir weiter ins anschließende Reptilienhaus. Es gibt hier nur ein einziges Reptil, die Brückenechse oder Tuatara. Nach einigem Suchen erkennen wir, dass die bewegungslosen Steine unter den Wurzeln Echsen sind. Sie unterscheiden sich nicht von ihrer Umgebung und sitzen stundenlang regungslos. Man muss schon genau hinschauen, um zu erkennen, dass sie doch ab und zu atmen. Der Tierpfleger kommt, sperrt die Glastür zum Gehege auf, nimmt einen flachen Stein von einem Plastikrohr und holt mit der Hand ein ganz feuchtes Exemplar heraus. Er hält‘s uns direkt vor die Nase. Oh, oh, der Stein bewegt sich ja. Er setzt es in einen Plastikkäfig für die Conservation Show, die jetzt gleich beginnt.
In der Show wird eine Eule, ein Sittig, ein (ausgestopfter) Kiwi, der Tuatara, aber auch ein Possum und einheimische Ratten gezeigt. Man erläutert uns, dass die Eule fast lautlos fliegt und demonstriert dies, indem sie die Tierhüter sie direkt über unsere Köpfe hinwegfliegen lassen. Man erklärt, dass der Kiwi stark bedroht ist, da die importierten Possums sich aufgrund in Neuseeland mangelnder Feinde unverhältnismäßig stark ausbreiten und die Kiwis und andere einheimische Vögel töten. Viele Versuche, die man unternommen hat, um die Possum Bestände zu reduzieren haben nicht zum gewünschten Ergebnis geführt, da von den Maßnahmen immer auch die einheimischen Tiere betroffen waren, oft in stärkerem Maße als die Possums selbst. Wir hören, dass die Kiwis nachtaktiv sind, dass sie nicht mehr fliegen können (ganz früher konnten sie’s mal) und unverhältnismäßig große Eier legen, im Vergleich so, als würden Menschenkinder erst mit 4 Jahren geboren. Wir erfahren, dass der Tuatara 200 Mio Jahre alt ist, älter also als die Dinos, und dass eine heute lebende Tuataroechse über hundert Jahre alt wird. Im Vergleich ist also der 15 Jahre alte Tuataro, der uns heute präsentiert wird ein Baby. Die KInder lachen. Mit einem grünen Sittig wird ein Kunststück durchgeführt. Ein Mädchen darf einen Geldschein halten. Derr Vogel pickt ihn dem Kind aus der Hand und bringt ihn dem Tierpfleger. Das Pubikum schmunzelt, der Vogel bringt das Geld auf Kommando wieder zurück.
Anschließend besuchen wir noch die Kiwifütterung, in der die Tiere mit dem Futter nahe an die Scheiben des Gheges gelockt werden, um sie den Besuchern zu präsentieren. Wir erfahren von einer Tierpflegerin, dass es im Gehege verschiedene Arten von Kiwis gibt, dass für die Besucher der Tag-Nacht Rhythmus umgekehrt wird, tagsüber Rotlicht, um die Nacht zu simulieren, ab 7 Uhr abends Tageslicht, um den Tag vorzutäuschen. Der Vater sagt, den Vögeln geht’s wie zurzeit uns J
Wir betrachten noch weitere einheimische Vögel, wie den Gelb- und Rotkronensittig, den großen braun bunten Kea, den Fantail, den schwarz weißen Tui mit den weißen federbüscheln am Hals, den schwarzen rotbeinigen und rotschnabeligen Kaki, den Kereru, eine große grüne Taubenart, den flugunfähigen Weka, sowie viele Entenarten und eine neuseeländische Falkenart, den Karearea. Oft darf man ins Gehege, um zu fotografieren. Dazu gibt’s extra Doppeltüren, von denen immer nur eine offen sein darf.
Gegen Abend fahren wir mit der Skyline Gondola auf den Bob’s Peak, dem Hausberg Queentowns, am Mount Ben Lomontum Stad und Wakatipu Lake von oben zu betrachten. Leider ist die Sicht nicht wie gewünscht, die Gipfel der Remarkables sind wolkenverhangen, auch die Weite des Sees verschwindet im Nebel, die gestren noch so herrlich türkisgrüne Farbe des klaren Sees hat sich in ein mattglänzendes Grau verwandelt. Jedoch sehen wir die Stadt, die nahegelegenen Teile des Sees und die nahen Berge recht gut und dies ist auch im Regen und Nebel ein großartiger Ausblick.
Ganz in der Nähe ist eine Bungee Station in luftiger Höhe angebracht. Sie ist quasi an einem Ausleger befestigt, um den freien Fall ungefährdet zu ermöglichen. Zwei Mädels springen und schreien während des Falls. Danach zwei Jungs, die natürlich bewiesen müssen, welch tolle Kerle sie sind. Sie springen natürlich heldenhaft ohne zu schreien und dazu mit dem Kopf voraus nach unten. Gott sei Dank halten die Gummiseile und alle kommen wieder heil nach oben.
Wir trinken Kaffee und Kuchen (Apfelkuchen und Karottenkuchen – Steffis Karottenkuchen ist besser) tapfer im beginnenden Nieselregen auf der Aussichtsplattform, weil das Kaffee ungünstig platziert ist, so das man von dort keine Aussicht ins Tal hat. Welcher Architekt macht denn sowas. Der Regen wird stärker und wir flüchten eine Etage tiefer, in eine Bar mit Aussicht und trinken noch ein Bier und einen Stratosphere Special Sangria. An der Bar direkt vor dem Panoramafenster bleiben wir einfach sitzen …. Und schauen auf die Stadt und den See. Die Sonne kommt durch und taucht die Berge und vorgelagerten Wiesen und schließlich auch Stadt und Lake in ein freundliches Licht. Das nehmen wir zum Anlass noch den Top Hill Walk zu machen, der noch ein gutes Stück nach oben führt und von dem man noch viel bessere Aussicht hat. Dort oben ist auch der Start für die Luge, sowas wie Sommerrodelbahn, allerdings kein echter Thrill, da viel zu langsam. Die Kinder und auch die japanischen Gruppen haben dennoch ihren Spaß und schreien mordslaut. Hier oben gibt es auch eine Startrampe für die Paraglider. Wir denken an den Alex.
Danach fahren wir wieder ins Tal. Unten treffen wir auf stark behelmte und furchtbar dreckige Mountainbiker, die den ausgesprochen steilen Berg für Down Hill genutzt haben. Nicht umsonst nennt man also Queenstown die Stadt der Thrills.
Wir besuchen noch den herrlichen Rosengarten, der schön eingebettet in den Queenstown Gardens liegt. Hier gibt es große, im Kreis angeordnete Rosenbeete mit verschiedenen einheimischen Rosen, immer eine Rosensorte auf einem Beet, hunderte gleicher Rosen, ein unglaubliches Bild. Dies kann man nur schwer mit Worten beschreiben. Hier müssen Vaters Bilder sprechen. Zurück geht’s am Ufer des Sees. Noch einmal bummeln wir auf dem Weg direkt am See und noch einmal setzen wir uns auf eine Holzbank mit Blick auf den gegenüberliegenden Teil der Stadt. Schon wieder müssen wir ein bisschen Abschied nehmen.
Wir beschließen den Tag mit einem Abendessen in unserem Hotelzimmer mit Blick auf den Wakatipu Lake und trinken einen Wein dazu und essen unsere Nikolausschokolade.
Zahlen und Fakten zum Tag
Start / Ziel Queenstown | |
Gefahrene Strecke 0 | km |
Unterkunft Alexis Motel & Apartments | |
Restaurant Salat und Brotzeit im Zimmer mit Seeblick | |
Aktivitäten |