Freitag, 18.11.2016
Heute 90 Miles Beach, Cape Reinga – Te Paki Sanddünen - … Beach - Haruru Wasserfall - Copthorne Resort
Strahlender Sonnenschein über der Bay of Islands begrüßt uns beim Aufwachen. Inzwischen haben wir den Jetlag überwunden und fühlen uns ganz wach. Rasch frühstücken, einkaufen und tanken. Dann geht’s los in den Norden, ans Ende der Welt, Cape Reinga. Die Fahrt ist lang, 210 km, 3 ½ Std.
Wir fahren wieder durch grüne Hügel, meist Wiese mit den hier typischen Bäumen: kiefernartige niedrige und hohe Bäume, mit verzweigten Ästen und Nadeln nur ganz oben. Sieht aus wie grüne Häubchen. Hohe Tannen mit wenigen Kränzen, die Nadeln nach oben gestellt, große Laubbäume mit ausladenden Kronen und heute auch lange, sehr dichte und sehr hohe Bambushecken.
Wir machen einen Abstecher zum 90 Miles Beach. Hohe, grasbewachsene Dünen, darunter tost die Tasman Sea, nach ihrem ersten Befahrer, dem Holländer Abel Tasman benannt, der 1643 als erster weißer Seefahrer Neu Seeland umfuhr. Wir schätzen Windstärke 7 – 8 Bft. Die Wellen brechen donnernd an den Strand. Ein breiter weißer Saum aus Gischt bildet sich gegen den Strand. Es ist Flut und jeder, der mit dem Offroader am Strand entlang fahren will, sollte sich sehr gut mit den Gegebenheiten am Strand und der Wasserhöhe von Ebbe und Flut auskennen. Im Moment kommt da keiner durch.
Wir fahren weiter durch die schöne Landschaft. Die Grasweiden sind übersät mit vielen weißen Tupfen und schwarzen Flecken. So viele Schafe und Kühe haben wir in der Tat noch nie auf einem Haufen gesehen. Die Schafe sind frisch geschoren. Sie Weiden sind so riesig und das Gras so dicht und üppig, dass für alle Tiere genug zu fressen da ist. Später sehen wir auch noch Pferde, schlanke, große Tiere, die den Besucher etwas gelangweilt betrachten und Futter erwarten.
Nach etwa 3 Std ein erster Blick auf die weißen Sanddünen, Te Paki, die wir später noch besuchen wollen. Dann die ersten Ausblicke auf die Tasman See im Norden der Insel, am Ende der Welt. Mehrere Inseln erheben sich über das Meer, spitz geformt oder mit breitem Rücken, dazwischen großzügige helle Sandstrände, davor das türkise Meer, das in langen Wellen heranrollt, die sich bereits draußen brechen. Heute ist eher ruhiges Wetter, dennoch ist der Wind heftig und die Wellen meterhoch. Hier surfen!!!
Ein gut ausgebauter Weg führt hinunter zu einem Leuchtturm auf grasbewachsenen Klippen, der 1940 den alten ersetzte. Leuchtend weiß angestrichen mit einem großen Panoramafenster für das Leuchtfeuer und solarbetrieben. Vater gelingt es ein Bild zu machen ohne Menschen drauf. Es sind immer wieder Besucher hier, jedoch ist es nicht überlaufen. Der Weg ist gesäumt mit Holz und Steintafeln, die in geschnitzter oder gehauener Schrift einige Fakten über die Entdeckung, aber auch die alten Maori Sagen erzählen.
So erzählen sie zum Beispiel, dass sich die Seelen der toten Maori von diesem mystischen Platz aus, wo die wilde Tasman See auf den friedlicheren Pazifik trifft, auf die Reise in die Ewigkeit begeben. Eine andere erzählt, dass die Maori die Tasman See als das Männliche, den Pazifik als das Weibliche Element verstehen und hier, wo sie aufeinander treffen neues Leben entsteht.
Wir setzen uns im strahlenden Sonnenschein auf eine warme Steinbank und schauen auf die Felsen unter uns hinter denen die beiden Meere sich treffen. Und tatsächlich scheint es, als laufen die Wellen vor der Küste im rechten Winkel aufeinander zu. Dort wo sie sich treffen bildet sich weiße Gischt. Die Hänge der Felsen sind mit Yucca Palmen übersät. Diese tragen rostrot – gelbe Blüten und sind übermannshoch.
Jetzt noch zum Leuchtturm runter. Der Platz ist mit einem niedrigen Mauerkranz eingesäumt. Die Meere sind nun direkt unter uns. Der Blick schweift über die Felsen und Sandstrände vor der Küste, gegen die die Brandung donnert. Ein feierlicher Augenblick.
Auf dem Weg zurück sehen wir noch einige Vögel, die es bei uns nicht gibt. Schöne Tiere mit braun beigem Gefieder. Wir merken, dass man hier nur das Donnern der Brandung und das Gezwitscher der Vögel hört. Kein Schiff fährt vorbei, kein Flieger ist in der Luft, kein Surfer vor dem Strand.
Als nächstes fahren wir zu den nahegelegenen Sanddünen. Wir klettern hinauf, erst geht’s sehr steil bergan. Mit jedem Schritt sinkt man tief in den hier im Schatten kühlen Sand und rutscht so gleich wieder einen halben Schritt zurück. Nach dem ersten Anstieg geht’s flacher weiter. Hier ist der Sand fest, nur der Wind weht drüber. Wir schauen den jungen Leuten zu, die mit einem Sandboard die steile Anhöhe herunterflitzen, ein großer Spaß. Am Fuß der Düne liegt ein kleiner blauer See, daneben ein kleiner Kiefernwald. Die Bäume sind ganz beige vor lauter Sand, der hier in der Luft liegt und einen seltsam verschleierten Blick hervorruft. Der Sand flimmert in der Luft.
Zum Schluss gönnen wir uns noch einen kurzen Abstecher zum Beach. 4 km Gravel Road. Dann tut sich der Blick durch die Dünen zum Pazifik auf. Hell türkis rollen die flachen Wellen auf den weißen Strand zu. Schnell noch mit den Füßen ins Wasser. Puh, kalt. Dann geht’s zurück.
Auf der Rückfahrt nehmen wir den State Highway 1. Er führt uns über einen Pass in Serpentinen durch einen subtropischen Regenwald. Ein Highlight. Der Wald setzt sich aus unzähligen Arten von Bäumen zusammen. Nadelhölzer, Laubbäume, Palmen, Baumfarne und Yuccas auf verschiedenen Höhen. Jede Etage ist dicht besetzt und undurchdringlich. So viele verschiedene Grüns, so viele verschiedene Formen.
Kurz vor der Rückkunft in Paihia fahren wir noch zum Haruru Wasserfall. Ein stattlicher breiter Wasserfall in einem Wald mit vielfältigen Bäumen und verschiedenen gewürzhaltigen Düften. Ein schöner Abschluss eines erlebnisreichen Tages.
Zahlen und Fakten zum Tag
Start / Ziel Paihia | |
Gefahrene Strecke 442 | km |
Unterkunft Copthorne Hotel&Resort Bay of Islands | |
Restaurant - | |
Aktivitäten |