31. Tag   Mt. Cook

Freitag, 16.12.2016

Heute Gegend um den Mount Cook mit Rundflug mit Air Safaris

Gegen 9 Uhr brechen wir auf in der Hoffnung auf mehr Sicht als gestern, denn heute haben wir kurzfristig einen Rundflug über dem Mount Cook Nationalpark mit Air Safaris gebucht. Ursprünglich wollte Vater gerne Welle fliegen und in der Tat sind heute auch viele Lentis Wolken am Himmel, aber es wäre nicht sicher gewesen, ob wir dann auch die Hauptsehenswürdigkeiten der Gegend, die höchsten Alpengipfel, Gletscher und Gletscherseen gesehen hätten.

Wir fahren zunächst noch einmal an verschiedene Stellen mit schöner Aussicht am Lake Pukaki. Am Peters Outlook waren wir schon gestern und wir hatten Aussicht auf den herrlichen türkisblauen See, jedoch eine Nebelwand vor dem benachbarten Mount Cook. Heute ist er da, in (fast) voller Schönheit, lediglich der Gipfel ist von tiefen Wolken umzogen, die aber immer mal wieder die Sicht freigeben. Das tiefe Blau des Wassers wirkt in der Sonne noch intensiver. Wir umfahren den See und sehen auch die Stellen am anderen Ufer, die als Drehorte zu den Hobbits verwendet wurden, mit dem Mount Cook im Hintergrund. 

Dann fahren wir zum Lake Tekapo weiter, ebenfalls von reinem Gletscherwasser gespeist, daher das gleiche unwirkliche Blau. Der See hat viele Buchten und in der Mitte eine kleine Insel mit Nadelbäumen drauf. Später erzählt uns unser Pilot, dass der See zwar sehr kalt ist, aber in den Sommerferien für Wassersport benutzt wird, insbesondere wird dort Wasserski gefahren. Heute ist er vollkommen leer und uns ist es ohne den Trubel sogar lieber.

Am Lake Tekapo Airport begrüßt man uns sehr freundlich, händigt uns (ganz offiziell) Boarding Pässe aus und sagt uns, dass wir um ½ 1 da sein sollen, der Flug startet um 1 Uhr. Wir nutzen die Zeit, um den nahe gelegenen Mount John zu besuchen. Der Berg hat ein bekanntes großes Observatorium und wird auch als Aussichtsberg auf den See und die umliegenden Bergketten benutzt. Das nette Mädel am Eingang fragt uns beim Ticketkauf nach unserer Nationalität und begrüßt uns dann mit einem akzentuösen „Guten Morgen“ und verabschiedet uns mit einem ebensolchen „Auf Wiedersehen“. Nett.

Es geht steil den Berg hinauf, unterwegs halten wir an einer Ausweichstelle an, um (zum x-ten Male) ein wunderschönes Lupinenfeld zu fotografieren. Kaum angehalten, hält ein weiteres Auto an, ein junger Mann steigt aus und sagt: Did you know, that is a pest? Wir antworten verduzt: No we did’nt, und er erklärt uns, dass Lupinen ursprünglich gar nicht in Neuseeland wuchsen, und dass es sich zutrug, dass eine Lady welche in ihrem Garten haben wollte, … die sich dann ausgebreitet haben. Da wir inzwischen wissen, dass die Neuseeländer viel tun, um die einstmals importierten Pflanzen und Tiere nun wieder auszurotten, da sie einheimische Arten verdrängen, fragen wir, ob dies auch mit den Luoinen geschieht, er sagt aber „nicht dass ich wüßte“ und „sie schauen auf den Postkarten hakt so schön aus“. Wir sind jetzt ganz erleichtert, denn einheimisch oder nicht, diese riesigen blühenden Felder sehen sehr, sehr schön aus.

Vom Gipfel hat man eine traumhafte Aussicht auf den türkisblauen Lake Tekapo mit seiner kleinen flachen Insel in der Mitte und auf die schneegekrönten Berggipfel im Norden. Der Gipfel des Mount Cook ragt im Hintergrund aus der Bergkette heraus. Im Süden grenzt das Örtchen Tekapo Village direkt an den See, eine filigrane Fußgängerbrücke führt über den Ausfluß des Sees zur Staumauer hin. Zwei Männer befragen einen Mitarbeiter des Observatoriums nach den Lokalitäten, wo die Sonne auf und untergeht und sagen, sie benötigen dies für einen guten „Shot“. Schon wieder Peter Jackson am Werk?

Das Observatorium selbst ist nicht für Besucher zugänglich, mit Earth und Sky kann man aber Stern Beobachtungen buchen und auch etwas über die wissenschaftliche Arbeit in diesem Observatorium erfahren, das mit der Universität von Canterbury zusammenarbeitet.

Es ist Zeit zum Flughafen zu gehen und bald geht’s los. Unser Pilot Tom sagt, es ist heute sehr „rough“ da oben, und ob wir gewappnet sind. Wir sagen natürlich alle ja, später werden wir merken, wie sich „rough“ anfühlt, der Flieger macht Hüpfer, dass man wirklich weiß, warum man sich anschnallen sollte. Unsere Maschine ist eine 12 sitzige … mit der Kennung ZK SRI. Jeder Passagier bekommt einen Platz am Fenster.

Wir starten und sind schnell in der Luft. Über den Lake Tekapo fliegen wir nach Norden, haben Aussicht auf das Mount John Observatorium zur Rechen (Vater filmt) und den grünen Lake Alexandrina, an dem man Forellen fangen kann zur Linken (Mutter filmt). Wir schauen herab auf den Goodley River, der silbergrau und verzweigt in einem Tal in seinem Kiesbett dahinfließt. Diese stark verzweigten Flüsse nennt man verflochtene Flüsse (braided rivers). Hier liegt die Lilibank Station, eine der abgelegensten Schaffarmen.

Dann sind wir über den schneebedeckten Gipfeln des Sibbold Gebirges. Wir überfliegen den Godley Gletscher mit seinen 3 silbergrauen Gletscherseen und den 16 km langen Murchison Gletscher. Im Nachbartal schauen wir auf den Tasmangletscher, der sich 29 km lang erstreckt und der im oberen Teil die typische weiß blaue Rasterung zeigt, zum Tasmansee hin völlig mit Geröll überschüttet ist. Im Jahr fallen hier 50 m Neuschnee auf die bestehende 800 m dicke Eisschicht. Wir sehen den Tasman See von oben, an dessen Ufern wir gestern gestanden haben. Die Eisblöcke darin sind von hier oben winzig klein, aber man kann sie erkennen.

Auch den Franz Josef und Fox Gletscher sehen wir weiß glänzend aus dem Flieger, an deren Abbruchkanten wir vor einigen Tagen unten am Fuß der Berge standen. Zum Schluss fliegen wir über die höchsten Berge der Südalpen, den Mount Tasman und den Mount Cook. Wir sehen die schneebedeckten Gipfel im Sonnenlicht glänzen. Unser Pilot fliegt einige Male um die Geipfel und auch in die Berge hinein, so dass jeder Gelegenheit hat diese traumhaften Ausblicke auszukosten.

Dann geht’s zurück über die weiten grünen Graslandschaften der MacKenzie Hochebene zum Lake Tekapo und zu unserem Flughafen. Alle wollen noch ein Foto mit unserem Piloten vor dem Flieger machen, der sich bereitwillig dazu bereit erklärt. Zum Abschluss bekommen wir noch ein Zertifikat, dass wir den „Grand Traverse of Mount Cook“ gemacht haben. So einfach hab ich ja noch kein Zertifikat gekriegt J.

Anmerkung: Daheim die Bilder noch mal in Ruhe durchgehen und schauen, ob die Reihenfolge passt und Wissenswertes zu den Flugzielen noch aus dem Prospekt ergänzen

Wir fahren noch kurz in den kleinen Ort Tekapo Village, setzen uns zum Abschied ans Lake Tekapo Ufer und Picknicken auf einer Bank mit Blick auf den See und die Bergkulisse und besuchen das kleine berühmte Steinkirchlein Church oft the Good Shepherd. Das ganz besondere, das dieses Kirchlein so unaustauschbar macht, ist der Altarraum. Wo sonst aufwendige Gemälde, Figuren und Schnitzereien angebracht sind, ist hier einfach ein dreiteiliges Fenster mit einem atemberaubenden Blick auf den Lake Tekapo und die Bergkulisse. Davor auf einem Altartisch ein einfaches Kreuz und Holzfiguren der Heiligen Drei Könige. Wir setzen uns ein wenig in die Bänke und beten bei diesem erhebenden Ausblick für unsere Lieben daheim.

Der Weg führt uns nun in Richtung Christchurch in den Osten. Die Landschaft ändert sich in eine gelb braune trockene Hügellandschaft und dann in weite grüne Ebenen. Zum erstenmal seit wir hier sinbd fahren wir lange kerzengerade Straßen. Dann kommen wir in Lincoln an, von wo aus wir morgen die Banks Peninsula und übermorgen Christchurch besichtigen wollen. Wir beschließen den Tag mit einem kleinen Spaziergang in einem kleinen Park entlang des kleinen Flüsschens Liffy (wir denken an Angelika, die immer sagt, sie will aus der Schney wieder in ihr liebes Liffi ziehen) und sehen dabei auch die Kirche, die Bücherei und die Pioneer Hall der Stadt.

Nach dem Abendessen mit frischem heißgeräucherten Lachs aus der Lachsfarm, Käse, Tomatensalat und Paprika- und Basilikumaufstrich fahren wir noch ein Stück außerhalb von Lincoln und schauen den Sternenhimmel und dann den Mondaufgang an. Hier draußen sieht man viel mehr Sterne als daheim. Den wirklichen Sternenhimmel hat aber sicher unser Alexle gesehen, als er im Australischen Outback war.

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PS: in den Bergen des Mount Cook Nationalparks, am Mount Sunday, wurden auch Teile zu Lords oft he Ring gedreht: Edoras, Kulisse zu Helms Klamm, einige neblige Berge, die silbernen Flüsse

 

 

Dann geht es weiter an die Ostküste nach Lincoln nahe Christchurch, unserer letzten Station.

Tipps:   Banks-Halbinsel

Zahlen und Fakten zum Tag

 

Start / Ziel  
Gefahrene Strecke    km
Unterkunft                         Lincoln Motel  
Restaurant  
Aktivitäten