8. Tag   Wai-o-Tapu

Mittwoch, 23.11.2016

Heute Wai-o-tapu – Waimangu – Te-Puia (Vater ist der weiße chief)– Lake Rotorua

 

Wikipedia: „Das Wai-O-Tapu Thermal Wonderland ist ein Gebiet mit geothermischer Aktivität in Neuseeland. Das Wai-O-Tapu (maori für heilige Wasser) genannte Thermalgebiet entstand vor etwa 160.000 Jahren und liegt am Rand der riesigen Caldera, die vom Lake Taupo teilweise aufgefüllt wird. Das gesamte Gebiet ist übersät mit kollabierten Kratern, heißen und kalten Seen, Schlammtümpeln und dampfenden Fumarolen. Besonders bemerkenswert sind die farbigen Ausfällungen von Mineralien, die das Gebiet als gelbe (Schwefel), orangefarbene (Stibnit und Realgar), weiße (Siliciumdioxid), grüne (Orpiment), purpurne (Permanganat), rot und braune (Eisenoxid und -oxidhydroxid) sowie schwarze (Schwefel und Kohlenstoff) Farbtupfer einzigartig machen.

 

Die beiden Highlights sind der Champagne Pool mit seinem orangefarben leuchtenden Rand und der Lady-Knox-Geysir. Letzterer wird täglich um 10:15 Uhr mit Seifenflocken zum Ausbruch gebracht. Die Wasserfontäne ist bis 20 Meter hoch und der Ausbruch kann bis zu einer Stunde dauern.“

Wir fahren schon sehr früh ins Vulkangebiet Wai-o-Tapu. Erste Attraktion: Lady Knox, ein Geysir, der nach der Tochter des 15. Gouverneurs von Neuseeland benannt ist, in dessen Amtszeit der Geysir entdeckt wurde. Der Schlot steht in einem kleinen Wäldchen, für Touristen sind Sitzbänke aus Holz aufgebaut. Um ¼ 11 soll’s losgehen. Die Menschen sammeln sich.

Vor uns sitzt ein holländischer pensionierter Mathematiklehrer, der einem vietnamesischen Besucher erzählt, dass er und seine Frau bei Erdbebenausbruch direkt im Erdbebenzentrum in Kaioura waren und die Erschütterungen life miterlebt hat. Die Häuser haben sichtbar geschwankt und im Auto hat es sich angefühlt als würde man über eine sehr schlechte Gravelroad fahren. Sie wurden mit dem Helikopter ausgeflogen.

Dann kommt ein junge Maori, der uns zunächst die Geschichte zum Geysir erzählt. Die Häftlinge des nahe gelegenen Gefängnisses wuschen ihre Kleidung in der warmen Quelle. Nachdem sie Seife hinzufügten, brach der Geysir aus. So entdeckte man, dass man den Ausbruch des Geysirs steuern kann.

Physikalisch gesehen, sammelt sich kaltes Wasser von der Oberfläche unterhalb von heißem Wasser. Es entsteht eine Oberflächenspannung. Wenn sie groß genug ist, bricht der Geysir aus. Natürlicherweise geschieht dies alle 23 – 27 Stunden. Mit der Seife wird die Oberflächenspannung künstlich unterbrochen. Dies ist jedoch nur innerhalb eines bestimmten Zeitfensterns möglich.

Der Guide lässt jetzt ein Stück Seife in den Schlot fallen. Nach einigen Minuten fängt der Geysir an zu schäumen, nach weiteren Minute zischt die Fontäne hoch und bliebt sicherlich für eine Stunde erhalten. Spektakulär.

Die Gäste sind nach 5 Minuten verschwunden. Schauen, fotografieren. Weitergehen. Wir sind fast alleine und schauen in Ruhe auf das Naturschauspiel bei herrlichstem Sonnenschein.

Dann geht’s auf Rundtour in das Gebiet der Krater, Fumerolen und Pools. Die vulkanische Tätigkeit bringt chenische Elemente an die Erdoberfläche, die den Boden dort bunt färben: gelb = Schwefel, orange = Antimon, rot= Mangan, grün = Arsen, um nur einige zu nennen. Die spektakulärsten Pools sind die Artist’s Palette mit dem Champagne Pool, Devils Ink Pots, Inferno Crater und Devil’s Bath.

Artist’s Palette und daneben der Champgne Pool bieten ein Farbenspektakel aus leuchtendem Gelb, das in helles Blau übergeht, die Ränder Orange rot. Das Wasser siedet und treibt Kohlensäurebläschen an die Oberfläche. Warme Nebelschwaden hüllen die Besucher ein.

In den Ink Pots blubbert dunklelbrauner bis schwarzer Schlamm vor sich hin. Sie heißen deshalb auch Mudpots. In den Tiefen des Inferno Crater brodelt und grollt der kochende Schlamm so laut, dass es sich wie Donner anhört. Der beste Pool ist Devil’s Bath, ungelogen neongelb-grünes Wasser. Das haben wir noch  nie gesehen. Die Wände des Pools sind türkis, rosa, orange und grün gefärbt, ein Schauspiel sondergleichen. So schön, dass wir lange dort stehen bleiben und uns gar nicht satt sehen können. An vielen Poolwänden nisten Vögel, die die geothermische Wärme zum Brüten benutzen.

Das Gebiet hat aber auch noch einen großen See, den Ngakarosee, der bei einem Vulkanausbruch vor 700 Jahren entstanden ist und in den ein kleiner Wasserfall mündet, sowie eine kleine Sinterterrasse, die durch Ablagerungen  aus dem mineralienhaltigen Wasser entstanden sind. Danach trinken wir noch einen Kaffe und treffen ein deutsches Paar, das schon in Pension ist und das nun ¼ Jahr in Thailand, Neuseeland und den Fidschi Inseln verbringt.

Weiter geht’s nach Waimangu, einem weiteren Thermalgebiet, das auch sehr schön sein soll. Wir kommen um 4 Uhr nachmittags dort an und erfahren, dass bereits seit ½ 4 geschlossen ist. Mannomann, damit hatten wir nicht gerechnet und uns deshalb auch nicht im Detail erkundigt. So müssen wir unverrichteter Dinge wieder gehen.

 

 

 

 

Wir planen um. Heute Te Puia im Vulkangebiet Whakarewarewa, morgen Waimangu.Wikipedia: „Whakarewarewa ist ein Geothermalfeld und gleichzeitig eine Maorigemeinde im Stadtgebiet von Rotorua in Neuseeland. Der vollständige Name lautet Te Whakarewarewatanga O Te Ope Taua A Wahiao[1] , was Der Versammlungplatz für die Kriegszüge von Wahiaobedeutet und von Einheimischen oft als Whaka abgekürzt wird.

Das Gelände wird vom Stamm der Tuhourangi\Ngati Wahiao als eine der bekanntesten touristischen Sehenswürdigkeiten im Raum Rotorua betrieben und kann gegen Eintritt besichtigt werden. Whakarewarewa liegt am Ufer des Puarenga Stream und ist das größte Geysirfeld Neuseelands.“

Te Puia klappt. Wir kaufen ein Ticket für das geothermische Gebiet selbst und für die Maori Show. Wir kommen gerade rechtzeitig zur Show und warten vor einem großen geschnitzten Maori Tor. Mit uns noch einige neuseeländische und europäische, und viele asiatische Touristen. Eine junge Maori kommt, begrüßt uns und erläutert uns das Vorgehen. Zunächst gibt es ein Kennenlernritual, bei dem der Maori Häuptling den weißen Chief begrüßt und ihn in die Maori Familie aufnimmt.

Als weißer Chief wird der Vater auserkoren, weil er der größte und stattlichste unter den Touristen ist. Der Vater schreitet also mit der jungen Maori vor das Versammlungshaus. Dort warten schon die maorischen Kriger. Der Häuptling macht einen Kriegstanz und schwingt dazu sehr kunstvoll einen verzierten Stab. Dann tritt er zwei Schritte vor und legt einen Zweig auf den Boden. Dann schreitet der Vater zwei Schritte vor und hebt den Zweig auf. Dann reiben die beiden Chiefs noch die Nase aneinander, die maorische Begrüßung.

Dann erst dürfen alle ins Versammlungshaus. Der weiße Chief wird von den anderen Kriegern begrüßt, mit Nasereiben und es werden Tänze und Gesänge aufgeführt. Auch die Touristen werden mit einbezogen. Dazu gibt‘s einen Film, ausnahmsweise von der Mutter gefilmt. Hoffentlich isser was geworden.

Danach gehen wir ins Kiwi Haus. Der Kiwi ist ja der neuseeländische Nationalvogel. Er ist nachaktiv und kann nicht fliegen. Er hat einen runden Körper und ist etwa so groß wie ein Fußball. Mit seinem langen Schnabel, an dem vorne Nasenlöcher sitzen und mit dem er Insekten und Gräser pikt. In dem Kiwi Haus ist es stockdunkel und man muss sich erst an die Dunkelheit gewöhnen, bevor man den Vogel in seinem Terrarium sieht. Übrigens nennen sich die Neuseeländer Kiwis und die Furcht Kiwi ist wegen ihrer runden Form nach dem Vogel benannt.

Dann gehen wir noch ins Vulkangebiet und schauen uns den die dortigen Geysire an. Etwa 4-5 Geysire sind dort auf engstem Raum angesiedelt. Nicht alle sind aktiv. Die spektakulärsten sind der Pohuto und der Prince of Wales, die gerade spektakuläre 30 m Fontänen in die Luft sprühen.

 

Vor den Geysiren hat das abflließende Wasser breite herrlich gefärbte Sinterterrassen gebildet. Sie leuchten in weiß, gelb, braun und grau. Das in einer dünnen Schicht darüber fließende Wasser bringt die Terrassen im Sonnenlicht zum Glitzern. Seitlich der Terrassen befindet sich ein hellblauer warmer Pool und ein heißes extra abgegrenztes Becken. Überall stehen Warnschilderm, dass man die vorgegebenen Pfade nicht verlassen soll, da die Erdkruste hier brüchig sein kann, da die Pools säurehaltige Mineralien enthalten können oder brandheiß sein können. Jedoch drei jungen Maoribirschen ist dies alles egal. Sie klettern auf den Geysirfelsen und stellen sich direkt unter den Geysir. Dann springen sich kopfüber in den Pool oder in das heiße Felsenbecken. Wir gehen weiter und scheuen uns noch einige Mudpots, Fumerole und Krater an. Dann ist es Zeit zu gehen.

Wir schließen den Tag mit einem Picknick am Rotorua See. Blick auf den See mit einem Hellblau und rosa gefärbten Himmel darüber, Möwen und schwarze Schwäne. Als wir gehen, gehen die Lichter an der Promenade und am gegenüberliegenden Ufer an. Auf unserer Seite ein mit blauen Lichtern geschmückter Christbaum. Wir denken gleich an den Andi. Der Baum würde ihm gefallen. Der Vater fotografiert ihn.

Zahlen und Fakten zum Tag

 

Start / Ziel                           Rotorua  
Gefahrene Strecke           58    km
Unterkunft:                         Fenton Court Motel   Rotorua  
Restaurant                           Picknick am See  
Aktivitäten                         Wai-o-tapu – Waimangu – Te-Puia (Vater ist der weiße chief)– Lake Rotorua