Do 15.5. – Arches
Wie der Name schon sagt, im Arches Park sieht man Bögen, es sind rote
Sandsteinbögen. Durch Sinterwasser ist der einstmals massive Fels in einzelne, sehr
dünne Platten gespalten. Manchmal stehen mehrere hintereinander. Das sieht dann
von der Seite aus wie viele steil aufragende „Nadeln“. Manchmal steht eine einzelne
Felsplatte alleine da und man denkt, wenn der Wind geht, müsste er sie umblasen.
Das passiert aber anscheinend sehr selten. Die Arches entstehen ebenfalls durch
Regenwasser, das in den porösen Sandstein eindringt. Im Winter gefriert es und
dehnt sich aus. Wenn dadurch genügend Druck entstanden ist, werden Felsbrocken
herausgesprengt und es entstehen Durchbrüche. Bei den Platten, die einzeln stehen
kann man dann durchgucken. Wenn die Durchbrüche bis zum Boden reichen, spricht
man von Arches (Bögen), die anderen heißen Windows (Fenster). Oft gibt es
landschaftlich sehr schöne Stellen. Wenn man von da aus durch die Fenster
hindurch schaut, sieht man andere Felsformationen dahinter. Das sieht dann sehr
spektakulär aus.
Das wichtigste Gebiet sind die Windows. Hier muss man unbedingt morgens hin, sagt der Vater, denn da scheint die Sonne von der richtigen Seite drauf. Deshalb sind wir auch ohne Frühstück los gefahren . Zum Nord und Südfenster führt ein kurzer Weg (Trail).
Er führt durch roten, sehr feinen Sand, dazwischen sind grüne Büsche und immer wieder erstaunlich bunte Blumen. Dann sehen wir die Windows im Morgenlicht. Gigantischer Anblick. Riesige Felsbögen überspannen die Hohlräume. Da bereits Leute da sind. Erkennt man die Dimensionen deutlich. Wir wandern drum herum und machen viele Fotos. Gegenüber liegt der Torret Arch. Wenn man durch ihn durchschaut sieht man die beiden Fenster durch den Bogen hindurch.
Ein ganz bekannte Fels ist der so genannte Balanced Rock. Wenn man ihn sieht, weiß man sofort, was damit gemeint ist. Ein Felsbrocken liegt auf einem hohen, dünnen Felsstamm, so dass man sich wundert, dass sie nicht herunterfällt.
Das Frühstück haben wir dann so gegen 13 Uht im Garden of Eden nachgeholt, mit einer schönen Aussicht auf ein Stückchen Erde mit gelbem Sand und vielen kleinen Büschen und Blumen. Nicht ganz so spektakulär, wie die Arches, deshalb sind dort auch keine Besucher und wir konnten den herrlichen Anblick ganz alleine in Ruhe genießen.
Danach Devils Trail. Der Weg beginnt leicht und führt zum größten Bogen im ganzen Gebiet, zum Landscape Arch. Der ist riesig, sehr fragil, seit 1981 erneut Felsbrocken aus dem Bogen gestürzt sind. Wanderer, die sich zu dieser Zeit unter dem Bogen aufgehalten haben danach ein Geräusch wie Donnergrollen beschrieben. Als sie dies hörten, sind sie schnell geflüchtet und keinem ist was passiert. Seither ist der Platz direkt unter dem Bogen gesperrt. An dieser Stelle wird einem ganz deutlich, wie vergänglich diese wildromantische Schönheit ist. Auf einer Tafel wird gesagt und ich finde das sehr treffend: Die gleichen Kräfte, die die Bögen geschaffen haben, werden sie eines Tages auch zerstören.
Danach geht der Weg ganz schön anspruchsvoll (difficult) weiter. Er führt über abgerundete Felsplatten an manchen Stellen steil nach oben. Wir schaffen’s und werden belohnt, durch zwei weitere Fenster, durch die man die ganze Landschaft überblicken kann. Jeder Bogen hat seinen eigenen Reiz. Wir hiken (wandern) weiter und ganz am Ende eines Weges liegt ein weiterer Bogen (Resolution Arch). Dieses Mal kann man hindurch gehen und dahinter steht eine weitere Felsplatte, so dass man wie in einem kleinen Hof steht. Der Boden ist aus feinem, hier kühlen Sand und drauf steh eine bizarr geformte kleine Pinie. Richtig erholsam ist es hier und wieder sehr einsam.
So weit laufen die meisten Touristen nicht.
Ein anderer Trail führt durch einen schmalen Felsspalt eine Sanddüne hinauf zu einem Bogen (mal nachschauen, wie der wieder hieß). Auch hier kann man wieder durch die Rundung in den blauen Himmel schauen. Das besondere hier: am Eingang sitzt ein junger Mann und spielt Klangharfe. Bei den sphärischen Klängen fühlt man sich in eine andere Welt versetzt, sie passen genau hierher.
Den Abschluss bildet der Delicate Arch, ein großer frei stehender Bogen, der also nicht in
eine ganze Felswand integriert ist. Hier machen wir nur eine kurze Stippvisite, denn
wir müssen noch 200 km nach Bluff fahren.
Die Mutter schläft auf dem Beifahrersitz ein und als sie aufwacht isses dunkel und wir stehen vor einer (zu dieser Zeit
natürlich) verlassenen Schule. Der Vater flucht und sagt, das Navi (auf englich GPS) findet die Lodge nicht in der wir heute übernachten wollen, la Pintata …. . Spanischer Name. Wir befinden uns in der Zwischenzeit auf altem Indianergebiet. Die Navajos
(sprich Navachos) leben hier heute noch.
Wir fahren an einem (ebenso verlassenen) Postamt vorbei und durchs ganze Village. Dort fragen wir und erfahren, dass es die Lodge wirklich gibt, und auch, wie wir sie finden. Zum Glück ist noch jemand da. Als wir die Tür zu unserem Zimmer
aufmachen, glauben wir unseren Augen nicht zu trauen. So schön ist das Zimmer. Zwei Queensize Betten aus Zedernholz mit weißen Laken und einer Dunkelroten Überdecke, die Wände aus Lehmziegel, mit Kalk verputzt und große dunkelbraune Fliesen. Dazu ein Bad mit Mosaiksteinen, einem bunten Waschbecken und zwei zusätzlichen Duschköpfen als Massage Dusche. Wir fallen heute ins Bett.
Zahlen und Fakten zum Tag
Start / Ziel Moab / Bluff | |
Gefahrene Strecke 251 km | |
Unterkunft La Posada Pintada | |
Restaurant | |
Aktivitäten |