Sa 24.5. - Death Valley - Lone Pine
Der Tag beginnt mit einem Schock. Der Michael Motschenbacher ist gestorben, 29 Jahre alt. Das ist eine Katastrophe.
Wir schauen uns noch hinter dem Hotel um. Ein kleiner See mit zwei künstlichen kleinen Wasserfällen, saftig gründe Wiese dsvaor in denen Enten herumwatscheln. Eine Oase in der Wüste. Wir machen uns verspätet auf ins Death Valley. Gleich nach der Ausfahrt aus Amargosa verlassen wir Nevada und Kalifornien begrüßt uns. Heute das erwartete extrem heiße Wetter.
Erster Aussichtspunkt ist Dantes View. Wir gehen ein Stück bergan über eine Schotterstraße. Zu unseren Füßen liegt in 1000 m Tiefe die ganze Badland Ebene. Ein weiß glänzendes Band, an manchen Stellen verbreitert zieht sich durch den Canyon. Der Badwater Salzsee. Im Vordergrund werden sie gerahmt von braun beigen Bergen. Ab und zu schimmern uns türkise Stellen entgegen. Auf der gegenüberliegenden Seite zieht sich die Sierra Nevada entlang. Auf ihren Gipfeln liegt noch Schnee Vollendete Harmonie. Trotz der extremen Hitze, hier auf der Höhe ist es bereits 88 (31) Grad und der extremen Trockenheit blühen die Hüft hohen Ginster? Büsche gelb, dort wo sie abgeblüht sind hat sich weißer Flaum gebildet. Vater legt ein Kreuz, wir denken an den Michael und wünschen , dass er jetzt dort ist, wo es genauso schön ist wie hier.
Weiter geht’s zum Zabriskie Point, den der Vater noch einmal bei gutem Licht fotografieren will. Auc hier führt der Weg ein kleines Stück bergan. Auf der linken Seite begleiten uns hellbeige flache Stein Dünen überragt von erdbraunen Gipfeln, auf der rechten Seite trage die sanft gerundeten Hügel eine beige braune Maserung. Wir erfahren, dass es hier früher eine Borax Mine gab. Diese Mineralien wurden drch Vulkanausbrüche an die Erdoberfläche gebracht. Nachdem die Mine weniger Ertrag brachte und der Abbau verlagert werden musste, regte der Vizepräsident der der Minengesellschaft an, diesen schönen Fleck Erde als Nationalpark auszuweisen. Wir erfahren hier auch, dass es im Death Valley Klapperschlangen, Skorpione und schwarze Witwen gibt und dass man deshalb nur da hintreten oder hingreifen soll, wo man vorher genau hinsehen konnte. Das tun wir. Zusätzlich ziehen wir unsere dicken Wanderschuhe an.
Jetzt geht’s runter in die Badland Ebene. Mit jedem Meter steigt die Temperatur und als wir an der Einfahrt zum Badwater Road ankommen, der auf Meereshöhe liegt, ist es 102 (36) Grad. WIr fahren mit offenen Fenstern und aufgedrehter Klimaanlage indie Ebene. Bisher haben wir schon 3 l Wasser getrunken. Der Anblick ist wunderschön. Erdfarbene, vom Wind abgerundete Felsen begleiten uns auf der einen Seite, auf der anderen schweift der Blick über die weite Sandebene mit dem glitzernden Salzband. Zu Beginn gibt es noch satt grüne mannshohe Büsche, die aber schnell verschwinden.
Wir gelangen zum Golden Canyon, parken und steigen aus. Noch mal Sonnencreme, Hosen runterkrempeln, Bluse anziehen und den Kopf bedecken. Mit viel Wasser im Rucksack machen wir uns auf den Weg in den Canyon. Auf den Tafeln haben wir gelesen, dass der Canyon bei Gewittern mit starkem Regen ganz schnell überschwemmt wird (flash flood) und als wir in den Canyon hineinlaufen und sich links und rechts die hohen goldfarbenen Felsen auftürmen und wir in die gewaltugen Seitencanyons schauen, wird uns schnell klar, dass hier bei Schneeschmelze und Regenfällen der Teufel los ist. Heute ist alles staubtrocken, die Hitze unerbittlich. Wir gehen etwa 500 m in die Schlucht und dann wieder zurück.
17 Meilen weiter erreichen wir die Badwater Basins. Nun zeigt das Thermometer im Auto 108 (42) Grad, im Schatten wohlgemerkt. Ich liebe Hitze, aber so etwas habe ich noch nie erlebt. Die Informationstafeln erzählen uns, dass es im Sommer dort tagsüber 120 (49) Grad heiß wird und in der Nacht 38 Grad. Die Ebene liegt 85 m unter dem Meeresspiegel. Das gibt’s nur in ganz trockenen Gebieten, sonst würde sich so ein Becken sofort mit Wasser füllen. Die Hitze entsteht dadurch, dass sich der Boden aufheizt und die heiße Luft von den Bergen ringsum nach oben geleitet wird. Von dort kippt sie wieder zurück und wird weiter aufgeheizt. Ein Kreislauf. Die Trockenheit kommt daher, dass das Gebiet im regenschatten der Sierra Nevada liegt. In diesem Gebiet lebt außer den Shoshonen Indianern und vorübergehend den Minenarbeitern niemand. Die extreme Hitze und Trockenheit ist zu lebensfeindlich. Wir steigen aus und sehen das Badwater Basin, ein Salzwassertümpel von nicht mehr als 10 m Durchmesser. Dann kann man noch ein Stück in den Salzsee hinaus laufen. Da, wo durch die Flashfloods manchmal Wasser hinkommt und dann wieder trocknet, ist der Boden ganz flach und mit einer Salzkruste überzogen, daneben erscheint der Boden, wie frisch gepflügtes Ackerland, bei genauerer Betrachtung finden sich Salzbrocken dazwischen.
Auf dem Rückweg fahren wir noch die Artist Road, eine Einbahnstraße, die in das wohl malerschste Fleckchen der Badlands führt. Hier türmen sich Felsen verschiedener Pastellfarnen übereinander, beige, braun, türkis, rosa, gelb, schlammbraun. Man sieht ausgetrocknete filigrane Pflanzen, die die gleichen Farben tragen. Spätestens an dieser Stelle „verliebe“ ich mich in die Badlands. So ein Farbenspiel aus unaufdringlichen, freundlichen Farben habe ich noch nie gesehen. Stark im Kontrast zu den lebensfeindlichen Bedingungen hier.
An der Ausfahrt aus dembadwater Drive steht der Furnace Creek Inn (statt creek sollten sie lieber mal wash sagen – wir haben hier sehr selten Bäche gesehen, statt dessen leere Flusbetten). Das ist eine gründe Oase mit Palmen, künstlichen Wasserfall und Swimming Pool in dieser heißen Wüstengegend. Ah, jetzt ein schöner Kaffee und statt unserem mitgebrachten, inzwischen heißen Wasser, ein erfrischendes gekühltes Wasser. Das Hotel ist sehr schön, hat eine wunderschöne Terasse- aber es ist zu. Wir sind enttäuscht und machen uns auf den Weg nach Lone Pine, wo wir heute übernachten.
Der Weg dorthin führt uns durch eine weniger spektakuläre, aber immer noch herrliche Gegend. Bald braune Berge, bald Wüstensand mit flachem, vertrockneten Präriebüschen, bald schwarze Steinbroken auf brauner Erde, einmal sehen wir hohe Sanddünen, dann wieder weites Geröll Land mit Yuccapalmen dazwischen.
Gegen Abend nähern wir uns den Alabama Hills, die sich vor der sehr viel höheren Sierra Nevada dahinziehen und wir gelangen an den Owen Lake , der vor 100 Jahren noch ein großer Süßwassersee war, nachdem Los Angeles sein Trinkwasserdaraus bezogen hat, ist er nun ebenfalls ausgetrocknet, der Boden mit Mineralien und Salz überzogen. Hinter dem glänzenden Salz geht über der Sierra Nevada die Sonne unter und sendet ihre Strahlen sichtbar zur Erde. Bei diesem Anblick machen wir Abendbrot, dann erreichen wir Lone Pine. Unser Hotel ist das Comfort Inn. Wir duschen fast kalt und machen’s uns im Bett gemütlich. Vater sortiert die vielen Bilder und ich schreibe heute mal wieder einen Tagesbericht.
Zahlen und Fakten zum Tag
Start / Ziel | Amargosa / Lone Pine |
Gefahrene Strecke | 355 km |
Unterkunft | Comfort Inn, Lone Pine |
Restaurant | |
Aktivitäten |