Di 13.5.
Wir verlassen West Yellow Stone an der Grenze zwischen Montana und Wyoming und fahren über Idaho und Utah nach Price, wo wir uns morgen die Canyonlands anschauen wollen.
Das ist eine Reise von 700 km, die uns von 2200 m hinunter auf 1200 m über NN führt, von 50 C auf 200C, von einem zum Teil schneebedeckten Hochplateau in eine von Bergen umrandete sonnige Senke zwischen hohen Bergen, vom Winter in den Frühling. Krass Alter J.
Vor der Fahrt tanken wir das erste Mal. Angenehme Überraschung: der Liter Benzin kostet hier etwa 75 Cent, oder besser 1$/Gallone (=3,95 Liter).
Der Weg führt uns von Montana nach Idaho. Die Landschaft ist bergig, auf den hohen Gipfeln liegt noch Schnee, die Hänge tragen Kiefernwälder, im Tal gibt es Wiesen. Die Laubbäume fangen an auszutreiben, das Gras wird grün, in den Gärten sieht man Frühlingsblumen. Wie schon am ersten Tag sehen wir in Wyoming weite Felder und Wiesen mit Kühen und Pferden drauf. Dann weichen die Weiden einem halbhohen Buschland. Sieht aus wie Ginster. Oder besser – wie in den alten amerikanischen Western – die Prärie.
Wir fahren die Interstate 15 South, Höchstgeschwindigkeit 65 m/h. Das sind etwa 100 km/h. Sehr langweilig, noch dazu mit Automatikgetriebe.
Unser erster Halt ist Idaho Falls, eine hübsche kleine Stadt mit gepflegten Parks. Hier fließt der Snake River durch, der über eine kleine Staumauer von nur 1 m Höhe fällt, jedoch danach über einen breiten Gürtel mit großen Steinblöcken. Wir sitzen bei 20 C auf den Steinen am Flußrand und genießen die Wärme und den Wasserfall.
Bald danach erreichen wir den Bundesstaat Utah, der uns mit gelb blühenden Blumen an den Hängen der Berge begrüßt. Und mit Speed Limit zuerst 75 und dann sogar 80m/h. Ärgerlich, dass ich in Idaho den Vater ans Steuer gelassen habe, jetzt wo man endlich mal ordentlich fahren darf. Nach einigen Stunden und 500 km Fahrt empfängt uns die Bergkulisse von Salt Lake City. Ein schöner Anblick. Rings herum hohe Berge, die höchsten schneebedeckt (hier war ja 2002 die Winterolympiade), die niedrigeren mit grünem Buschwerk und Kiefernwäldern bewachsen, zum Tal hin die auffälligen gelben Blumen, die große Flächen bedecken, so dass sie auch von weitem sichtbar sind.
Durch die Vororte mit gepflegten Holzhäusern komm man zum Stadtkern. Zuerst sieht man die Kuppel des Kapitols, dann den weltbekannten Mormonentempel, der einstmals das höchste Gebäude der Stadt war, jedoch längst von neueren Hochhäusern überragt wird. Die Hochhäuser sind entweder Sitz von Banken oder Verwaltungsgebäude der Mormonen, oder wie sie sich selbst nennen, Jesus Christ Church of the Latter Day Saints.
Als wir auf dem Kapitolhügel aus dem Auto aussteigen, befinden wir uns mitten im Frühling, gepflegte Häuser mit Veranden und großen Gärten, überall blühende Blumen, die gleichen wie bei uns. Steinpolster, Pfingstrosen, Schwertlilien und Rosen. Wir erklimmen die vielen Stufen zum Kapitol, dem Sitz des Supreme Court und House of Representatives. Sehr eindrucksvolles Gebäude mit schöner Fassade und Kuppeln, Eingangshalle aus Marmor mit Statuen, die die Wissenschaften repräsentieren und Deckengemälden mit mormonischen Motiven.
Dann gehen wir die Platanenallee hinunter zum Mormonentempel mit seinen hohen Türmen und seiner filigranen Fassade. Drum herum – ein Blumenmeer aus farblich wunderbar arrangierten Tulpen und anderen Frühlingsblumen. Davor ein ovaler Brunnen, so breit, wie der Tempel selbst. Wir denken, da muss ungeheuerlich viel Geld da sein, um dies alles dergestalt üppig zu getalten.
Die Menschen hier sind gut gekleidet, im Business Stil, Anzug und Kravatte, Kostüm. Viele haben Badges an der Tasche. Wir denken, das sind entweder Regierungsbeamte, Banker oder Verwaltungsbeamte der Mormonenkirche. Sie benehmen sich sehr freundlich, sagen z.B. excuse me, wenn sie an einem vorbeigehen wollen.
In den Stadtkern ist es nicht weit. Hier stehen die Hochhäuser und hier ist auch die sehr schicke Einkaufszone der Stadt. Die edlen Geschäfte sind durch eine Glasbrücke über der Straße miteinander verbunden. Hier kann man alles kaufen, was das Herz begehrt und hier findet man alle bekannten Marken. Nach den Preisen schauen wir lieber nicht.
In dem sonnigen Innenhof des Einkaufszentrums essen wir Pizza und Salat. Dann geht’s zurück zum Auto und auf zum Salt Lake, der etwa 20 km außerhalb der Stadt liegt. Er hat einen Salzgehalt von 25 %, das ist sehr viel mehr als die Meere haben. Leben tun darin nur ein paar bestimmet Garnelen, keine Fische und wir haben auch keine Vögel gesehen. Das Wasser hat eine gelbliche Farbe. Wir sind mal ans Ufergelaufen und haben Fotos gemacht. Mit den Füßen rein sind wir lieber nicht.
Dann ging‘s weiter, die letzten 200 km nach Price. Zuerst eine ganze Std lang durch das Industriegebiet von Salt Lake City. So herrlich angelegt die Stadt selbst und so wohnlich und grün die Vororte wirken, so bedrückend ist diese Gegend, die scheinbar überhaupt nicht mehr aufhören will.
Endlich weichen die letzten Fabriken und man findet sich wieder in der Natur. Hohe Berge, zunächst noch bewaldet, dann roter Fels mit grünen halbhohen Büschen, … ein Vorgeschmack auf morgen.
Wir übernachten im Super8. Das Zimmer ist groß und schon eingerichtet. Diesmal ist sogar Frühstück dabei.
Zahlen und Fakten zum Tag
Start / Ziel West Yellowstone / Price | |
Gefahrene Strecke 705 km | |
Unterkunft Super 8, Price | |
Restaurant | |
Aktivitäten |